Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Reichweitenvorteil haben, zumindest so lange, wie sie mit diesen Raketengondeln arbeiten. Und nach dem, was in New Tuscany passiert ist, wissen wir auch, dass sie eine recht beachtliche Anzahl von Gondeln im Schutze ihres Keils mitschleppen können, ohne dass sich das auf deren Beschleunigung auswirkt. Wahrscheinlich wollten sie uns im Systeminneren festnageln. Wir sollten uns innerhalb der Hypergrenze befinden, sie noch gerade außerhalb davon, aber so, dass sie in Reichweite zu uns kommen, bevor wir den Planeten erreichen. Deren Beschleunigungswerte können wir unmöglich schaffen, also könnten sie, wenn sie vorsichtig Vorgehen, vielleicht in Reichweite zu uns kommen, während wir sie mit unseren Raketen eben noch nicht angreifen können. Und dann könnten sie ihren Beschleunigungsvorteil dazu nutzen, es wieder über die Hypergrenze zu schaffen, bevor wir wenden und sie verfolgen können. Genau deswegen bin ich mir auch ziemlich sicher, dass die tatsächlich ihr Timing verbockt haben. Selbst mit den Beschleunigungswerten, die Grüner gemeldet hat, können sie uns auf ihrem derzeitigen Kurs unmöglich einholen. Und erst recht nicht, bevor wir den Planeten erreichen, jedes einzelne Kampfschiff im Orbit zerstören und uns dann der gesamten Infrastruktur dieses Systems zuwenden können - wenn man überhaupt behaupten kann, es gäbe eine! Und dann bleiben den Mantys noch genau drei Möglichkeiten: Sie können kapitulieren, um zu verhindern, dass wir auch diese Infrastruktur vollständig zerstören. Sie können auch weitermachen und sich auf einen Kampf mit uns einlassen, aber das wäre dann ein Kampf zu unseren Bedingungen. Oder sie können wenden und mit eingekniffenem Schwanz die Flucht antreten, sobald sie all ihre Raketen verschossen haben.«
    Langsam und bedächtig nickte Ouyang. Shavarshyan war sich allerdings nicht sicher, dass der Operationsoffizier zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen war wie Crandall. Oder dass Ouyang ebenso zuversichtlich war wie ihr Admiral. Für den Grenzflottenoffizier war es ziemlich offensichtlich, dass Ouyang damit rechnete, Kampfverband 496 werde es deutlich härter erwischen, als Crandall erwartete. Doch selbst der Operationsoffizier musste zugeben, dass zwei weit verstreute Einheiten, die dem solarischen Verband jeweils gewaltig unterlegen waren, keine allzu großen Chancen hätten, hier einen Sieg zu erringen. Und ›keine großen Chancen‹ war noch gewaltig untertrieben.
    »Naja«, sagte Michelle Henke und betrachtete den taktischen Hauptplot auf der Flaggbrücke von HMS Artemis, »wenigstens wissen wir jetzt, was sie vorhat.«
    »Jawohl, Ma’am«, bestätigte Dominica Adenauer. »Unser Eintreffen scheint sie nicht sonderlich aus der Fassung gebracht zu haben, nicht wahr?«
    »Wir wollen nicht ungerecht sein«, erwiderte Michelle achselzuckend. »Allzu viele Alternativen sind ihr ja nun wirklich nicht geblieben.«
    Adenauer nickte, doch Michelle spürte noch immer den Missmut ihres Operationsoffiziers. Nicht, dass Adenauer gegen das, was Michelle gerade gesagt hatte, irgendetwas hätte einwenden können. Nein, der Operationsoffizier war es nun einmal gewohnt, es mit havenitischen Gegnern zu tun zu haben. Und kein havenitischer Admiral hätte im Vorfeld eines Kampfes gegen Manticoraner jemals eine derartige Zuversicht an den Tag gelegt. Dass Sandra Crandall jedoch genau das tat, sorgte dafür, dass Dominica Adenauer nicht gerade schmeichelhafte Gedanken hinsichtlich des IQ dieses Admirals hegte.
    Michelle war derselben Ansicht, doch ihres Erachtens war ihre eigene Einschätzung der Lage durchaus korrekt: Viele Alternativen blieben Crandall tatsächlich nicht. Ihre Superdreadnoughts behielten eine Beschleunigung von etwas mehr als dreihundertsiebenunddreißig Gravos bei: genau die ›achtzig Prozent der Maximalleistung‹ die der Sicherheitsgrenze der Trägheitskompensatoren in galaktischer Standardausführung entsprachen. Wenn sie alle Leistungsreserven ausnutzten, konnten sie fast vierhundertzweiundzwanzig Gravos erreichen, aber das war es dann auch. Wenn Michelles Trio von Vier-Millionen-Tonnen-Munitionsschiffen - HMS Mauna Loa, New Popocatepetl und Nova Kilimanjaro - auf achtzig Prozent des Maximalschubs gingen, dann erreichten sie einhundert Gravos mehr als die Solly-Superdreadnoughts, wenn diese alles herausholten, was eben machbar war. Wenn Michelle jegliche Sicherheitsregeln ignorierte, dann konnten diese Munitionsschiffe auf über sechshundertundfünfzig Gravos

Weitere Kostenlose Bücher