Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Farinas jetzt hier war.
    Im Augenblick befand sich Ingebrigtsen in einem leisen Gespräch mit Master Sergeant Clifton Palmarocchi, dem dienstältesten Unteroffizier. Palmarocchi hatte schon so ziemlich alles erlebt. Mit seinem allmählich schütter werdenden hellen Haar und seinem unverkennbaren Gryphon-Akzent hätte der massige, muskulöse Master Sergeant ein ideales Modell dargestellt, wenn für ein Bildwörterbuch eine geeignete Illustration für den Begriff ›alter Kämpe‹ gebraucht würde. Das war Markiewicz nur recht, vor allem, wenn er darüber nachdachte, wie absurd jung die Subalternoffiziere waren, die neben Ingebrigtsen standen und bei allem, was sie sagte, nur weise nickten. Der Captain mochte ja schon jung sein, aber Lieutenant Hector Lindsay sah aus, als sollte er jetzt eigentlich auf irgendeinem Hof mit Murmeln spielen. Na gut, ganz so schlimm war es vielleicht doch nicht, aber auf jeden Fall schlimm genug. Lindsay war noch nicht ganz zwanzig T-Jahre alt und hatte gerade das Schulungsprogramm für Offiziersanwärter absolviert. Damit war er sogar noch jünger als Lieutenant Farinas (der nun auch nicht gerade ein alter Hase war). Lindsay hatte das Kommando über ›seinen‹ Zug vor noch nicht einmal zwei Monaten übernommen. Er war buchstäblich im letzten Augenblick an Bord gekommen, unmittelbar bevor die Rigel nach Talbott aufbrach.
    Es musste wohl einen Grund geben, mutmaßte der Major, dass sowohl Ingebrigtsen als auch Palmarocchi dem Ersten Zug zugeordnet worden waren. Und er gestand sich auch ein, dass auch er diese Pinasse ausgewählt hätte, um Lindsay im Auge zu behalten. Dieser junge Bursche hatte ja wirklich etwas im Köpfchen, und motiviert war er auch - sogar mehr als genug -, aber er war noch so funkelnagelneu in seinem Job, dass es fast schon schmerzte.
    Na ja, dachte Markiewicz und warf einen Blick auf das Heads-Up-Display seiner Panzerung, auf das ihm der Bordmechaniker die Daten des Piloten-HUDs übertrug, wir werden ja bald herausfinden, wie gut das alles läuft.
    »Verbindung dicht, Ma’am«, verkündete Petty Officer Second-Class John Pettigrew, als ein grünes Blinklicht ihm meldete, die Pinasse habe an die Notluftschleuse Nummer 117 der Charles Babbage angedockt. »Laut dem Diagnose-Ping ist die Schleuse noch funktionstüchtig, aber es sieht ganz so aus, als hinge alles nur noch an der Notstromversorgung.«
    »Danke, PO«, gab Abigail zurück und blickte Gutierrez an.
    »Dann setzen Sie die Truppen in Marsch, Lieutenant«, sagte sie deutlich förmlicher als üblich.
    »Jawohl, Ma’am.«
    Gutierrez nahm sich die Zeit, noch einmal zu salutieren, bevor er den Helm versiegelte. Das war, wie Abigail wusste, unter diesen Umständen sein Gegenstück zu einem ausgewachsenen Wutanfall. Ihm passte es überhaupt nicht, dass man ihm das taktische Kommando über dieses Enterkommando übertragen hatte, statt dass er dort bleiben konnte, wohin er eigentlich hingehörte: in Abigails unmittelbare Nähe. Bedauerlicherweise verfügte die Tristram. über kein eigenes Marineinfanteriekontingent, und der ehemalige Sergeant Gutierrez war damit praktisch der einzige Marines-Kommandeur, der Naomi Kaplan zur Verfügung stand. Und da Abigail als Einzige ihrer Navy-Offiziere auch schon Erfahrung in Bodengefechten hatte, war die Entscheidung gefallen, ihr das Kommando über die Entermannschaft der Tristram zu übertragen.
    Jeder, einschließlich (und vielleicht sogar ganz besonders) Lieutenant Abigail Hearns, hoffte darauf, dass für ihren derzeitigen Auftrag Kampferfahrung überhaupt nicht erforderlich wäre. Man hatte die Tristram der Charles Babbage nur aus einem einzigen Grund zugewiesen: Dieser Superdreadnought hatte wirklich immensen Schaden genommen. Auch wenn Abigails kleiner Trupp formal ein Enterkommando darstellte, bestand ihre eigentliche Aufgabe in der Raumnotrettung. Und jeder Solly, bei dem das Gehirn auch nur ansatzweise funktionierte, sollte hocherfreut sein, sie zu sehen.
    Bedauerlicherweise konnte man sich, wie sie gerade eben Corbett erläutert hatte, wirklich nicht darauf verlassen, dass bei einem Überlebenden eines solchen Gefechts das Gehirn noch ordnungsgemäß funktionierte. Es war durchaus denkbar, dass die Erlebnisse an Bord den einen oder anderen ernstlich aus dem Gleichgewicht gebracht hatten, und dann konnte für nichts mehr garantiert werden - und daher mochte Matteo Gutierrez’ Erfahrung durchaus noch bitter nötig sein.
    Das verstand er ebenso gut wie Abigail. Doch

Weitere Kostenlose Bücher