Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
nicht wollten, dass die Gegenseite die Kampfhandlungen wieder aufnahm. Allerdings gab es eine gewisse Grauzone: Die Besatzung eines aufgebrachten Schiffes hatte das Recht, dieses Schiff wieder in ihre Gewalt zu bringen. Man konnte anführen, dass ein Angriff auf ein Enterkommando im Augenblick ihres Eintreffens als berechtigter Versuch gewertet werden konnte, genau das zu tun. Ob diese Position auch vor Gericht standhalten würde, hinge vor allem davon ab, vor welchem Gerichtshof in dieser Weise argumentiert wurde. Aber das war nur ein schwacher Trost für jeden - egal, auf welcher Seite -, der im Verlauf eines solchen Versuchs ums Leben kam.
    Kühl und ohne jeglichen Versuch, sich für diesen Gedanken zu entschuldigen, stellte Michael Oversteegen fest, dass ihm eigentlich herzlich egal war, was mit den Sollys passierte, die etwas Derartiges versuchten. Aber ihn interessierte doch sehr -wirklich sehr! -, was mit jeglichen Manticoranern geschah, die in eine solche Lage gerieten.
    Also vergess’n Sie nicht, dass wir Sie im Auge behalt’n, Admiral 0 ’Cleary. Und für mich ist es völlig in Ordnung, wenn Sie sich wegen dieser ganz’n Raketengondeln Sorgen mach’n. Denn wenn der erste dieser Superdreadnoughts auch nur zuckt, werden wir den Dreckskerl geradewegs in die Hölle schick ’n.
    Das, sinnierte Major Evgeny Markiewicz säuerlich, ist genau die Art von Situation, über die man später, gemütlich bei einem Bier, tolle Geschichten erzählen kann. Vorzugsweise sehr viel später. Aber während so etwas passiert, hat man daran überhaupt keinen Spaß.
    Vor achtzehn T-Jahren hatte er sich zum Dienst in Ihrer Majestät Marinecorps von Manticore gemeldet. Seitdem hatte er so manche dieser Art Geschichten Zusammentragen können. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er auf diese Geschichte hier bestens verzichten können.
    Naja, wer keinen Spaß versteht, sollte nicht in die Navy eintreten, sagte er sich und konzentrierte sich dann wieder auf die vor ihm liegende Aufgabe.
    Gut war, dass sich an Bord eines Schlachtkreuzers der Nike-Klasse ein dreihundert Mann starkes Marineinfanteriekontingent befand, doppelt so groß wie das an Bord einer Saganami-C. Weniger schön hingegen war, dass auch HMS Rigel damit nur zwei Kompanien zur Verfügung standen. Und noch schlimmer war, zumindest Markiewiczs persönlicher Meinung nach, dass man ihm die Aufgabe übertragen hatte, mit seinen Marines zwei verschiedene Enterkommandos zu unterstützen.
    Das wäre an sich ja vermutlich gar nicht so schlimm, wenn wir nicht den Sollys an Bord dieser verdammten Schiffe wahrscheinlich zahlenmäßig im Verhältnis zehn zu eins unterlegen wären.
    Kurz blickte er zu Lieutenant Sebastian Farinas hinüber, Admiral Oversteegens Flaggleutnant. Der auf San Martin geborene Farinas stand dicht neben ihm. Dann schaute Markiewicz quer durch das Truppenabteil zu Captain Luciana Ingebrigtsen hinüber, der Kommandeurin seiner Alpha-Kompanie. Die Frage, ob Markiewicz lieber sie oder doch lieber Motoyuki MacDerment, den Kommandeur der Bravo-Kompanie, begleiten sollte, hatte er aufs Geratewohl entschieden. Genauso gut hätte er auch eine Münze werfen können. Da er nun also mit Ingebrigtsen zusammen an Bord dieses Superdreadnoughts gehen würde, hatte er MacDerment eben Gunny Danko (auch bekannt als Sergeant Major Evelyn Danko) mitgegeben, damit Gunny ihn ein wenig im Auge behalten konnte. Ingebrigtsen und MacDerment waren beides gute, zuverlässige Offiziere, doch beide waren für ihren Dienstgrad eindeutig noch ein wenig zujung. So etwas gab es in letzter Zeit recht häufig. Auch wenn Markiewicz durchaus auf die Kompetenz der beiden Captains vertraute, konnte es doch nicht schaden, wenn immer auch ein Erwachsener in der Nähe wäre. Gleichzeitig wusste der Major jedoch ganz genau: Ganz egal, welchen der beiden Captains er selbst denn nun begleiten würde, Murphy würde sich unweigerlich den jeweils anderen auswählen und ihn geradewegs in eine Scheiß-Situation bringen. (Beides stammte, so vermutete er, daher, dass er elf Jahre lang als Mannschaftsdienstgrad und als Unteroffizier gedient hatte, bevor ihn das Corps schließlich zum Taktiklehrgang für Fortgeschrittene schickte.)
    Dadurch, dass sich Markiewicz selbst der Alpha-Kompanie zugewiesen hatte, war natürlich auch entschieden, dass eben die Alpha-Kompanie an Bord von SLNS Anton von Leeuwenhoek gehen würde, dem Flaggschiff eines gewissen Admiral Keeley O’Cleary. Und es erklärte auch, warum

Weitere Kostenlose Bücher