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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Solarian League Navy auf dem Flaggdeck eines SLN-Superdreadnoughts entgegenzunehmen. Auch Markiewicz war durchaus bewusst, was hier geschehen würde. Genau deswegen konnte er auch nicht für sich selbst rechtfertigen, dass ausgerechnet Lindsay für diese Aufgabe ausgewählt worden war. Gleichzeitig jedoch fragte er sich, ob Lindsay bereits der Gedanke gekommen war, man habe ihm diese Aufgabe übertragen, gerade weil er der unerfahrenste aller Zugführer unter Ingebrigtsens Kommando war? Navarro, der am meisten Kampferfahrung gesammelt hatte, befand sich mit seinem Zug immer noch im Beiboothangar. Er war Markiewiczs Reserve. Sollte irgendetwas furchtbar schiefgehen, dann wollte der Major jemanden zur Hand haben, der schon alles Mögliche erlebt und auch überlebt hatte, denn genau dieser Jemand würde sie dann alle aus einer äußerst unschönen Situation heraushauen müssen.
    Ich frage mich, ob Luciana es übers Herz gebracht hat, das auch Lindsay zu erklären ?, ging es ihm durch den Kopf. Ich weiß, dass ich das nicht geschafft hätte!
    Noch einmal blickte sich Abigail Hearns um. Der Korridor, der von der Notschleuse ins Schiffsinnere führte, war ein wenig breiter, als dies bei manticoranischen oder graysonitischen Schiffen üblich war. Doch im Augenblick erschien er Abigail erstaunlich beengt, schließlich befanden sich darin ihr gesamtes Enterkommando und dazu noch sechs Kontragrav-Schlitten mit Bergungs- und Rettungsgerät. Abgesehen davon war das Beste, was Abigail über diesen Korridor zu sagen vermochte, dass er noch luftdicht war. Nur die Notbeleuchtung glomm, und fast ein Drittel aller Leuchtelemente war ausgefallen. Einer ihrer Technikergasten hatte bereits festgestellt, dass das festverdrahtete Notfall-Com ausgefallen war. Aber so wie es hier aussah, mochte das durchaus eine Folge mangelnder Wartung sein und nicht unbedingt auf die schweren Schäden zurückzuführen sein, den die Charles Babbage durch die Manticoraner genommen hatte.
    An Bord des Schiffes - oder vielmehr: der schwer angeschlagenen Hulk, die einst ein Schiff gewesen war - herrschte eine Scheinschwerkraft von 1,2 Gravos. Das Wrack rotierte quer zu seiner Fahrtrichtung, sodass die Decks und die Decken immer noch so ausgerichtet waren, wie es sich gehörte. Nun übernahm die Tristram die Rolle eines Schleppers, der die Überreste der Babbage abbremste. Aus mehreren Gründen hätte Abigail es vorgezogen, wenn hier lediglich Mikroschwerkraft geherrscht hätte. Zum einen wären sie dann schneller und müheloser vorangekommen, und zum anderen belastete dieses Abbremsen die ohnehin schon beschädigten Komponenten des Schiffes noch zusätzlich. Bedauerlicherweise hatte die Geschwindigkeit des Wracks, beinahe achtzehntausend Kilometer pro Sekunde, sie bereits am Planeten Flax vorbeirasen lassen. Nun stürzte die Hulk mit etwa sechs Prozent der Lichtgeschwindigkeit geradewegs auf das Systeminnere zu. In etwas weniger als zwanzig Stunden stand ihr ein fatales Zusammentreffen mit dem Gasriesen Everest bevor. Angesichts der wenigen manticoranischen Besatzungsmitglieder, die für derartige Außeneinsätze freigestellt werden konnten, war es außerordentlich unwahrscheinlich, dass die Such- und Rettungsteams derart zerfetzte Schiffe wie die Babbage und ihre Begleitschiffe in dieser Zeitspanne vollständig durchsuchen konnten. Also musste man die ›Fahrt‹ der Wracks irgendwie verlangsamen.
    Als die Tristram sich redlich mühte, das Wrack, das einmal die Babbage gewesen war, ein wenig abzubremsen, sah sie aus wie ein Guppy, den man vor einen Wal gespannt hatte. Aber es hätte keinen Sinn gehabt, ein größeres, leistungsstärkeres Schiff für diesen Einsatz abzustellen. Die Tristram war in der Lage, den derzeitigen Abbremsungsschub dauerhaft aufrechtzuerhalten, und niemand wagte, bei diesem Bremsmanöver noch mehr Kraft einzusetzen. Dafür gab es gleich mehrere Gründe. Mit dem derzeitigen Schub würde es mehr als fünfzehn T-Tage dauern, das Wrack relativ zum Hauptstern des Systems zum Stillstand zu bringen. Dabei würden Schlepper und Wrack eine Strecke von fast zwölf Lichtstunden zurücklegen. Zugleich aber würden mit dem aktuellen Schub jegliche Kollisionen mit den anderen Objekten gleichwelcher Art in diesem Sonnensystem vermieden - und das war aus dem Blickwinkel der Such- und Rettungsteams betrachtet sehr gut so.
    Vorausgesetzt natürlich, die Besatzungen dieser Wracks würden lange genug überleben, um gerettet werden zu können. Und wenn man

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