Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Republik zu erfahren - so viel sie mir verraten können oder mir zu verraten bereit sind. «
    »Wie bitte? « Stirnrunzelnd blickte Tourville sie an. Während ihrer letzten Gespräche hatten sie das Thema der politischen Führung der Republik mehrmals angeschnitten, aber stets nur oberflächlich. Es hatte ausgereicht, um Honor entdecken zu lassen, dass Unternehmen Beatrice erst geplant und eingeleitet worden war, nachdem Manticore das von Eloise Pritchart vorgeschlagene Gipfelgespräch abgesagt hatte. Zugleich aber hatte sie erfahren, dass Tourville - ebenso wie jeder andere havenitische Kriegsgefangene, den man im Beisein einer Baumkatze vernommen hatte, aufrichtig davon überzeugt war, es sei das Sternenkönigreich von Manticore gewesen, das vor Kriegsbeginn die diplomatischen Depeschen manipuliert hatte. Dass sie alle so fest davon überzeugt waren, bedeutete natürlich nicht, dass dies tatsächlich der Wahrheit entsprach. Doch dass jemand, der so erfahren war - und Thomas Theisman derart nahe stand - wie Tourville, das wirklich glaubte, war ein erschreckendes Indiz dafür, wie effizient derjenige, der die Depeschen tatsächlich manipuliert hatte, die Wahrheit zu verschleiern vermochte.
    Ja, die alle sind so fest davon überzeugt, dass ich mich manchmal selbst frage, wie es denn nun wirklich war, gestand sich Honor ein.
    Das war ein Thema, das sie mit den meisten ihrer manticoranischen Mitbürger nur ungern besprach, selbst jetzt noch. Doch sie hatte sich dabei ertappt, in Gedanken immer wieder zu der Tatsache zurückzukehren, dass besagte Korrespondenz seinerzeit Elaine Descroix abgefasst hatte, Baron High Ridges Außenministerin. Es gab nicht allzu viel, was Honor - oder jeder andere, der High Ridge jemals begegnet war - ihm nicht zugetraut hätte, um seinen eigenen Hals zu retten, einschließlich der Manipulation sämtlicher Abschriften seiner diplomatischen Depeschen - vorausgesetzt, er hätte irgendeinen Vorteil daraus schlagen können. Es wäre eine interessante Frage gewesen - natürlich rein hypothetisch! -, wem Honor eher zutraute, die diplomatischen Noten manipuliert zu haben, die dann auch an die Medien weitergegeben wurden. Wäre das eher jemand von Eloise Pritcharts Leuten gewesen (zu deren Regierung auch Thomas Theisman gehörte), oder doch eher den korrupten Politikos der Regierung High Ridge zuzutrauen? Ohne zu zögern hätte sich Honor sofort für High Ridges Mannschaft entschieden.
    Aber es gibt im Außenministerium einfach zu viele Staatssekretäre und Assistenten, die seinerzeit die Original -Schreiben gesehen haben! Darauf läuft es doch immer wieder hinaus. Mit vielen von ihnen habe ich selbst gesprochen, und jeder Einzelne ist ebenso wie jeder von Lesters Leuten fest davon überzeugt, die Gegenseite sei für die Manipulationen verantwortlich.
    »Es hat einige... Entwicklungen gegeben«, erklärte sie Tourville nun. »Nicht über alles davon darf ich mit Ihnen sprechen. Aber es ist sehr gut möglich, dass es für unsere beiden Sternnationen von entscheidender Wichtigkeit ist, dass ich ein möglichst gutes Gespür für die Persönlichkeiten von Leuten wie zum Beispiel Präsidentin Pritchart entwickle. «
    Reglos saß Lester Tourville in seinem Sessel. Er kniff die Augen zusammen, und Honor schmeckte, wie seine Gedanken sich fast überschlugen. Natürlich konnte sie seine Gedanken nicht lesen. Allerdings schmeckte sie deutlich, in welch ausgiebigen Spekulationen er sich gerade erging - und sie spürte auch plötzlich aufflammende Hoffnung. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte Honor gespürt, dass Tourvilles scharfer, wohlabwägender Verstand kaum zu der ›Cowboy «-Persönlichkeit passte, die er schon seit so Langem kultivierte. Nun wartete Honor geduldig ab, während ihr Gast verschiedene Gedankengänge zu ihrem logischen Abschluss brachte. Unvermittelt durchfuhr sie eisig die Erkenntnis, dass es sogar mehrere gute Gründe für sie geben könnte, ein ›gutes Gespür« für die Denkweise der führenden Politiker der Republik entwickeln zu wollen. Und nicht alle diese Gründe mochten Tourville Zusagen. Gründe, in denen Begriffe wie »Kapitulationsbedingungen« auftauchten, zum Beispiel.
    »Ich werde von Ihnen nicht verlangen, mir Dinge zu verraten, die Sie als vertraulich erachten«, sprach sie ruhig weiter.
    »Und ich gebe Ihnen mein Wort, dass alles, was Sie mir hier erzählen, nicht an Dritte weitergegeben wird. Das hier ist keine Befragung, die ich im Namen irgendeines anderen

Weitere Kostenlose Bücher