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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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durchführe, Lester. Diese Informationen sind ausschließlich für mich selbst bestimmt. Und ich gebe Ihnen auch mein Wort, dass ich diese Frage überhaupt nur stelle, um so viel Blutvergießen zu vermeiden, wie das irgend möglich ist - auf beiden Seiten. «
    Mehrere Sekunden lang blickte er sie nur schweigend an, dann holte er tief Luft.
    »Bevor ich Ihnen irgendetwas erzähle, habe ich selbst noch eine Frage. «
    »Legen Sie los«, erwiderte Honor ruhig.
    »Als Sie meine Kapitulation verlangt haben«, sagte er und blickte ihr geradewegs in die Augen, »war das ein Bluff? «
    »In welcher Hinsicht? « Sie neigte den Kopf zur Seite.
    »Wohl in doppelter Hinsicht. «
    »Ob ich tatsächlich das Feuer eröffnet hätte, wenn Sie nicht kapituliert hätten? «
    »Das ist einer der beiden Aspekte. «
    »Also gut. In dieser Hinsicht habe ich keineswegs geblufft«, erklärte sie gelassen. »Hätten Sie nicht kapituliert und meinen Kapitulationsbedingungen uneingeschränkt zugestimmt, dann hätte ich das Feuer auf die Zwote Flotte eröffnet - aus einer Distanz, über die hinweg Sie unmöglich das Feuer effektiv hätten erwidern können. Und ich hätte so lange weiterfeuern lassen, bis derjenige, der dann das Kommando hätte, doch noch kapituliert hätte, oder bis jedes einzelne Ihrer Schiffe zerstört gewesen wäre. «
    Bleiernes Schweigen hing in der Luft. Es schien endlos zu dauern, eine bis zum Zerreißen angespannte Stille - geboren aus dem Verständnis zweier echter Flottenoffiziere, die ganz genau wussten, worüber sie hier sprachen. Und doch, trotz der Anspannung, war von Zorn keine Spur. Nicht mehr. Der Zorn, den sie beide seinerzeit verspürt hatten, war schon lange fort, hatte sich in etwas anderes verwandelt. Hätte man Honor gefragt, was sie beide jetzt angesichts der Geschehnisse verspürten, hätte sie sich wohl für ›Bedauern‹ entschieden.
    »Naja, damit wäre meine erste Frage ja nun beantwortet«, sagte Tourville schließlich und verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen. »Und eigentlich bin ich sogar erleichtert, das zu hören. « Fragend wölbte Honor die Augenbrauen, und der Havenit stieß ein Schnauben aus. »Ich habe mich selbst eigentlich immer für einen guten Pokerspieler gehalten. Es wäre mir überhaupt nicht recht gewesen, im Nachhinein zu erfahren, ich hätte Sie seinerzeit so gründlich falsch eingeschätzt. «
    »Ich verstehe. « Ein mildes Lächeln auf den Lippen, schüttelte auch Honor den Kopf. »Aber Sie hatten von »doppelter Hinsicht« gesprochen. «
    »Ja. « Er beugte sich ein wenig vor, stützte die Unterarme auf die Oberschenkel und blickte sein Gegenüber noch konzentrierter an als zuvor. »Der andere ›Bluff‹, über den ich mir schon die ganze Zeit den Kopf zerbreche, ist Folgendes: Hätten Sie uns wirklich über diese Distanz hinweg vernichten können? «
    Nachdenklich schwenkte Honor ihren Drehsessel hin und her. Theoretisch fiel das, wonach ihr Kriegsgefangener gerade eben gefragt hatte, unter das Gesetz über Offizielle Geheimnisse. Andererseits würde Tourville die Antwort ja auch nicht gerade per E-Mail an das Oktagon schicken. Abgesehen davon...
    »Nein«, sagte sie. Es waren zwei, höchstens drei Herzschläge verstrichen. »Nein, das hätte ich nicht gekonnt. Nicht über diese Entfernung. «
    »Ali ja. « Tourville lehnte sich in seinem Sessel wieder zurück, und sein Grinsen wurde noch schiefer. »Zumindest zum Teil freue ich mich ganz und gar nicht, das zu hören«, sagte er. »Niemand erfährt gerne, dass man ihn hereingelegt hat. «
    Honor öffnete schon den Mund, um noch etwas zu sagen, doch dann schloss sie ihn wieder. Tourville lachte in sich hinein. Es war ein überraschend ehrliches Lachen. Auch die Belustigung, die dahintersteckte, war aufrichtig, wie Honor nicht entging. Zugleich wirkte Tourvilles Lachen aber auch erstaunlich sanft.
    »Sie waren auf meine vollständigen Datenbanken aus«, sagte er. »Das wissen wir ja beide. Aber ich weiß auch, was Sie sonst noch sagen wollten. «
    »Ach ja? «, fragte sie, als er nicht weitersprach.
    »Jawoll. Sie wollten sagen, Sie hätten das getan, um Leben zu retten, aber Sie hatten befürchtet, ich würde Ihnen das nicht glauben, richtig? «
    »Vielleicht hätten Sie es mir ja sogar geglaubt«, erwiderte Honor nachdenklich. »Ich glaube, ich wollte das nicht aussprechen, weil es wohl... selbstsüchtig geklungen hätte. Oder zumindest so, als wollte ich mich rechtfertigen. «
    »Ja, das vielleicht, aber das ändert

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