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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bedrohungen« verwendet. Doch seines Erachtens wäre eine bessere Formulierung »irgendwelche vorstellbare kurzfristige Bedrohung« gewesen.
    »Gut. « Benjamin erwiderte das Nicken. »Wir intriganten Autokraten lernen schon sehr früh, Hochadmiral, dass kurzfristige Bedrohungen deutlich eher dazu führen, dass sich politische Fraktionen herauskristallisieren - in der einen wie der anderen Hinsicht. Bei langfristigen Bedrohungen ist das anders. So arbeitet der menschliche Verstand nun einmal. Und wenn wir die nächsten Monate überstehen, dann könnte sich die Situation gewiss ändern. Da ist beispielsweise Lady Harringtons Mission nach Haven. «
    Matthews nickte wieder, auch wenn er vermutete, dass man ihm eine gewisse Skepsis trotzdem ansah. Als Oberkommandierender der Grayson Space Navy gehörte er der Handvoll Leuten an, die von Honor Alexander-Harringtons geplanter Reise in die Republik Haven wusste. Er stimmte zu: Einen Versuch war es ohne Zweifel wert. Allerdings war er nicht in der Lage, hinsichtlich der Erfolgschancen dieser Mission ungezügelten Optimismus zu entwickeln. Andererseits hatte Lady Harrington wirklich ein Händchen dafür, auch das Unwahrscheinliche zu schaffen. Daher war Matthews auch nicht bereit, die Möglichkeit eines Erfolges gänzlich auszuschließen.
    »Wenn es uns gelingt, mit Haven das Kriegsbeil zu begraben, dann sollte sich das auf die öffentliche Moral durchaus positiv auswirken. Und es würde unseren Einfluss im Konklave ebenfalls deutlich stärken«, merkte Benjamin an. »Und nicht nur das! Sollte irgendjemand aus der Solaren Liga begreifen, wie gewaltig derzeit unser technischer Vorsprung ist, und dass wir nicht mehr durch die Republik abgelenkt werden, könnte er vielleicht zu dem Schluss kommen, dass ein Kampf mit Manticore die Mühe doch nicht wert ist. «
    »Euer Gnaden, in nichts von dem, was Ihr gesagt habt, kann ich widersprechen«, sagte Matthews. »Andererseits wisst Ihr genauso gut wie ich, wie die Sollys denken. Glaubt Ihr wirklich, es könnte ausgerechnet in Chicago plötzlich zu einem beispiellosen Ausbruch an Vernunft kommen? «
    »Ich halte es für möglich«, erwiderte Benjamin. »Nicht, dass ich es für allzu wahrscheinlich halte, aber immerhin für möglich. Und in mancherlei Hinsicht erinnert mich das an eine Geschichte, die mir mein Vater einmal erzählt hat - einen alten Witz über einen persischen Pferdedieb. «
    »Wie bitte, Euer Gnaden? «
    »Einen persischen Pferdedieb. « Matthews Gesichtsausdruck verriet immer noch deutlich, dass er den Worten seines Protectors nicht folgen konnte, und Benjamin grinste. »Sie wissen doch, was ›Persien‹ war, oder? «
    »Das Wort habe ich schon einmal gehört«, gestand Matthews vorsichtig. »Das hat irgendetwas mit der Geschichte von Alterde zu tun, oder? «
    »Persien«, erklärte Benjamin, »hat auf Alterde das größte prätechnologische Reich errichtet, das jemals existiert hat. Ihr König wurde ›Schah‹ genannt, allerdings wurde es ein bisschen anders ausgesprochen. Es klang eher wie ›Schach‹. Ja, der Begriff ›schachmatt‹ aus dem Spiel stammt ursprünglich von ›shah mat‹, das heißt ›der König ist tot‹. Und so lange, wie es das Spiel schon gibt, ist das auch schon her mit diesem persischen Reich.
    Wie dem auch sei, in der Geschichte hat also einmal ein Dieb das Lieblingspferd des Schahs gestohlen. Bedauerlicherweise, für den Dieb zumindest, wurde er dabei erwischt, wie er versucht hat, das Palastgelände zu verlassen, und so wurde er vor den Schah persönlich geschleift. Die Strafe für Pferdediebstahl war überall ziemlich hart, aber darauf, ein Pferd des Schahs zu stehlen, stand natürlich die Todesstrafe. Trotzdem wollte der Schah den Mann sehen, der die Frechheit besessen hatte, ein Pferd aus dem Stall des Palastes zu stehlen.
    Also haben die Wachen den Dieb hereingeführt, und der Schah sagt: »Wusstest du denn nicht, dass auf den Diebstahl eines meiner Pferde die Todesstrafe steht, Bursche?‹Und der Dieb schaut ihn an und sagt: »Natürlich wusste ich das, Euer Majestät. Aber jeder weiß, dass Ihr die prächtigsten Pferde der ganzen Welt habt! Welcher anständige Pferdedieb würde sich damit abgeben, etwas Minderwertiges zu stehlen?‹
    Diese Antwort amüsiert den Schah, aber Gesetz ist eben Gesetz, also sagt er: ›Nenn mir einen guten Grund, warum ich dir jetzt nicht sofort den Kopf abschlagen lassen soll.‹Kurz denkt der Pferdedieb darüber nach, und dann sagt er: ›Also, Euer

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