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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zufällige Kombination von Genen auch finden mochte, wie sehr er auch entschlossen war, die Hindernisse zu überwinden, die mit dieser Torheit einhergingen, er warf diese Denkweise keinem der ›Normalen‹ persönlich vor. Nun ja, abgesehen von diesen frömmlerischen Tugendbolden auf Beowulf natürlich. Aber dass Sung hier keinen persönlichen Groll hegte, verminderte nicht seine Entschlossenheit, bei diesem Einsatz erfolgreich zu sein. Und im Augenblick wünschte er sich eigentlich nur, ein schwarzes Loch möge spontan entstehen und diese ganzen verwünschten Kreuzer verschlucken.
    »Sollen wir den Kurs ändern, Sir?«
    Angesichts der leise gestellten Frage blickte der Commodore auf. Commander Travis Tsau, sein Stabschef, stand neben ihm und deutete mit dem Kinn auf das kleine Display neben Sungs rechtem Knie.
    »Bogey Zwo wird sich unserem Basiskurs auf ein Minimum von zwei Lichtminuten annähern«, fuhr Tsau mit gleicher Lautstärke fort.
    »Das«, erwiderte Sung mit einem dünnen Lächeln, »ist mir nicht entgangen.«
    »Das weiß ich, Sir.« Normalerweise war Tsau immer ein wenig steifer als Sung, doch er kannte ihn schon ziemlich lange, und so erwiderte er das schiefe Grinsen des Commodores. »Andererseits gehört es zu meinem Job, Sie auf derlei Kleinigkeiten hinzuweisen. Nur für den Notfall, Sie verstehen.«
    »Das wohl.« Sung nickte, warf noch einen Blick auf das Display, und holte dann tief Luft.
    »Wir behalten den Kurs bei«, entschied er dann. »Nachdem nicht einmal die Spinne aktiv ist, sollten wir für die nichts sein als ein hübsches, ruhiges Loch im All. Und um ehrlich zu sein: Die sind uns schon jetzt so nah, dass ich die Spinne auch lieber deaktiviert lassen würde. Ich weiß, dass die eigentlich nicht in der Lage sein sollten, sie zu orten, aber ...«
    Seine Stimme verlor sich, und Tsau nickte. Im Augenblick hielt die Apparition ihren Kurs rein ballistisch bei, jeder aktive Sensor war deaktiviert. Und wie Sung gerade eben angemerkt hatte, sollte das Schiff deswegen, und wegen all seiner Tarnvorrichtungen, mehr als unsichtbar sein. Das einzige Problem bei dieser Lageabschätzung war das Wörtchen ›sollte‹. Denn wenn diese Einschätzung falsch war, dann hatte die Apparition gar keine Chance, einen Zwischenfall zu überleben.
    Die Schiffe der Ghost-Klasse besaßen keinerlei Offensivbewaffnung. Diese Schiffe waren dafür vorgesehen, genau das zu tun, was die Apparition im Augenblick auch tat. Es hatte überhaupt keinen Sinn sich einzureden, sie könnten sich bei Schwierigkeiten ihren Weg freikämpfen. Daher hatte man diese Schiffe mit jedem Tarasystem ausgestattet, die Anastasia Chernevsky und der ganze Rest der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Mesanischen Alignments ersonnen hatten. Man hatte die kleinsten, unauffälligsten Schiffsrümpfe ausgewählt, die gerade noch praktikabel waren. Und wenn das bedeutete, auf Angriffswaffen zu verzichten, dann war das eben so. Selbst ihre Raketenabwehr war kaum mehr als eine nette Geste - und das wusste auch jeder an Bord der Apparition.
    Andererseits leisten Chernevsky und ihre Leute wirklich gute Arbeit, rief sich Sung zur Beruhigung ins Gedächtnis zurück.
    Ein beachtlicher Teil der Gesamttonnage dieses Schiffes hatte der ›Dreifach-Kiel‹ der Spinne aufgefressen. Das hochleistungsfähige Ortungssystem besaß ebenfalls ernst zu nehmenden Platzbedarf. Weiterhin galt es auch die Lebensbedingungen für die Besatzung zu bedenken, schließlich sollten die Ghosts ja auf sehr langwierige Einsätze geschickt werden. Doch die Konstrukteure hatten selbst dabei noch den einen oder anderen Kompromiss zugelassen, um dem Schiffstypus wirklich den effektivsten Tarnmantel zu verpassen, der sich technisch verwirklichen ließ.
    Im Gegensatz zu den Schiffen der meisten anderen Navys, hatte sich die MAN bei ihren Aufklärern nicht nur mit smarter Farbe zufriedengegeben. Bei anderen Schiffen konnte man die ›Farbe‹ jederzeit den Bedürfnissen anpassen, konnte dem Rumpf - oder Teile des Rumpfes - jedes gewünschte Aussehen verpassen, von vollständig reflektierenden Oberflächen bis hin zu einem echten schwarzen Körper. Die Möglichkeiten der Ghosts hingegen gingen weit darüber hinaus. Statt sich auf die relativ einfache Nanotechnik zu verlassen, auf der die ›Farbe‹ der meisten anderen Schiffe basierte, konnte der Rumpf der Apparition praktisch jeden nur erdenklichen Ausschnitt aus dem elektromagnetischen Spektrum abstrahlen. Ihre Passiv-Sensoren

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