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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verwandelte sich die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, schlagartig von »praktisch nicht vorhanden‹ in »erschreckend hoch‹. Und das bedeutete, Sung ging hier gerade eine gefährliche Wette ein: Er setzte darauf, es sei unwahrscheinlicher, dass die Graysons ihre Aufklärungsplattformen einsetzen, als dass sie mit ihren schiffseigenen Systemen das Aufflackern der Spinne bemerken würden, falls er sich doch noch dafür entschied, ihnen auszuweichen.
    Aber selbst wenn wir versuchen würden, jetzt vor ihnen davonzukrabbeln, würde das auch nicht allzu viel helfen, wenn die Graysons dann doch noch ihre Langstrecken-Plattformen aussetzen. Damit würden wir uns nur ein bisschen weiter von ihnen entfernen, und es gibt einen guten Grund, warum die Dinger Langstrecken-Plattformen genannt werden, Rod.
    Nein. Er würde sich auf diese Wette einlassen, und er wusste auch, dass das die richtige Entscheidung war - wie wenig tröstlich sie auch sein mochte. Ich frage mich, ob 0stby und Omelchenko genauso viel Spaß haben, während sie gerade um Manticore herumspazieren, fragte er sich trocken. Ich weiß, dass uns niemand versprochen hat, dieser Einsatz würde leicht werden, und ich habe auch schon immer Spaß an einer Partie Poker gehabt, aber das hier wird allmählich lächerlich.
    In seinem Kommandosessel lehnte sich Roderick Sung noch ein wenig weiter zurück. Er wartete ab, welche Karten Murphy ihm dieses Mal zugedacht hatte.

Kapitel 10
    Honor Alexander-Harrington hoffte, weniger nervös zu wirken, als sie tatsächlich war. Zusammen mit dem Rest der manticoranischen Delegation folgte sie Alicia Hampton, der persönlichen Sekretärin von Außenministerin Montreau. Sie schritten den kurzen Flur im zweihundertsten Stockwerk des Plaza Falls Hotel in Nouveau Paris hinab.
    Beinahe zwei T-Jahrhunderte lang war das Plaza Falls in der Hauptstadt der Republik von Haven das Hotel der Wahl gewesen. Auch die Legislaturisten hatten sorgsam darauf geachtet, es intakt zu halten, als sie die Volksrepublik Haven begründeten. Dort wurden wichtige Besucher untergebracht: solarische Diplomaten (und natürlich auch Medienfritzen, denen erklärt werden musste, wie das Amt für Öffentliche Information die Galaxis sah), Geschäftsleute, die man dazu bewegen wollte, größere Investitionen zu tätigen, Schwarzmarkthändler von anderen Welten, die besagte Legislaturisten mit allem nur Erdenklichen versorgten, oder Staatsoberhäupter, die ›eingeladen‹ wurden, den »Schutz der Haveniten‹ zu erbitten (was billiger war, als sie einfach zu erobern). Auch teure Kurtisanen wurden hier einquartiert, denn nur hier konnten sie den Lebensstil weiterführen, den sie mittlerweile gewohnt waren.
    Was auch immer man dem Komitee für Öffentliche Sicherheit, durchaus berechtigt übrigens, vorwerfen mochte: Zumindest für diese Art der Korruption hatte es sich deutlich weniger empfänglich gezeigt. Rob Pierre, Cordelia Ransom und all ihre Spießgesellen waren nun wirklich nicht gefeit davor gewesen, ihre eigenen Imperien errichten zu wollen und der Heuchelei anheimzufallen. Doch was das Plaza Falls anging, hatten sie keinen Grund gesehen, in die Fußstapfen der Legislaturisten zu treten. Unter Pierres Herrschaft sah das einfache Volk in diesem Hotel ein in Beton gegossenes Symbol für das Legislaturisten-Regime. Deswegen war es auch während der ersten Wochen nach Rob Pierres Putsch gründlich verwüstet worden. Und das war beileibe nicht die einzige Schmach, die dieses Gebäude über sich hatte ergehen lassen müssen: Das Komitee hatte die sukzessive Plünderung des Hotels sogar aktiv unterstützt. Das Plaza Falls war zu einer Art Prügelknabe für die gesamte Bevölkerung von Haven geworden; ein Prügelknabe, auf den man die tobende Meute losgelassen hatte, wann immer die Bevölkerung zu unruhig wurde. Das Hotel war derart gewaltig, dass man es innerhalb eines einzigen Tages unmöglich vollständig plündern konnte, und so bot es lange Zeit eine willkommene Ablenkung.
    Doch letztendlich gab es in allen zweihundertundzwanzig Stockwerken nichts mehr, was man stehlen, zerstören oder verunstalten konnte, und ein Turm aus Betokeramik war bemerkenswert feuerfest. Ein paar besonders hartnäckige Brandstifter hatten zwar den einen oder anderen Raum und sogar ein ganzes Stockwerk ausbrennen lassen, doch im Großen und Ganzen hatte das Plaza Falls das alles überstanden ... mehr oder weniger. Den völlig ausgeplünderten Kadaver des Gebäudes hatte man dann dem

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