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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kommandeur für die Verteidigungskräfte als Michael Oversteegen ließe sich nicht finden, und Vizeadmiral Henke wollte unbedingt herausfinden, wie gut sich die Royal Manticoran Navy mit Apollo - unter der Führung eines gewissen Vizeadmirals Gold Peak und ihrem Stab - gegen jemanden behaupten konnte, der über die gesamte Kriegstechnologie der Royal Manticoran Navy ohne Apollo verfügte und bei seinen Bemühungen, die Stellung zu halten, alle Register zog.
    Dieser Gedanke vertrieb das Lächeln auf ihrem Gesicht. Derzeit verfügte keines ihrer Schiffe über Apollo. Und selbst wenn ihr die Apollo-Vögelchen bereits zur Verfügung gestanden hätten, hatte sie doch auch nicht die Schlüsselloch-Zwo-Plattformen, die erforderlich waren, um die UberlichtTelemetrieverbindungen nutzen zu können. Aber wenn Mike sich nicht immens täuschte, würde sich das schon sehr bald ändern.
    Das hoffe ich zumindest, verdammt, dachte sie grimmig. Und wenn es so weit ist, dann sollten wir auch dringend herausgefunden haben, wie man sie am effektivsten einsetzt. Dieser Mistkerl Byng mag ja völlig unfähig gewesen sein - und ein Arschloch noch dazu! —, aber es können ja unmöglich alle Sollys solche Idioten sein.
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und starrte blicklos den Hauptplot an, während sie über die Geschehnisse der letzten drei T-Monate nachdachte.
    Als sie sich seinerzeit ihre Karriere bei der Navy vorgestellt hatte, war ihr nie der Gedanke gekommen, sie könne sich jemals in einer solchen Lage wiederfinden. Selbst jetzt noch erschien es ihr schlichtweg unmöglich, dass in so kurzer Zeit derart viel passiert sein sollte. Sie wünschte, sie wisse mehr darüber, was gerade in der Heimat geschah.
    Sei froh über das, was du weißt, Mädel, ermahnte sie sich selbst. Wenigstens hat Beth dein Handeln gutgeheißen. Kusine hin oder her, sie hätte dich genauso gut abberufen und zum Sündenbock abstempeln können. Ich glaube, eine ganze Menge Leute sind der Ansicht, genau das hätte sie auch tun sollen.
    Die Kommunikationsschleife von immerhin vier Wochen, die sich zwischen dem Spindle-System - der Hauptwelt des neu organisierten Talbott-Quadranten des Sternenimperiums von Manticore - und dem Doppelstern von Manticore selbst ergab, war eine dieser typischen Signalverzögerungen, mit denen jeder Raumoffizier bei interstellaren Einsätzen zurecht kommen musste. Das war auch der Grund dafür, dass die meisten erfolgreichen Navys davon ausgingen, fernab der Heimat stationierte Flaggoffiziere müssten eben selbsttätig Entscheidungen treffen. Ihnen blieb einfach nicht die Zeit, sich mit ihrer Regierung abzusprechen - auch wenn jedem bewusst war, dass die betreffenden Entscheidungen weitreichende Auswirkungen auf die Außenpolitik ihrer Sternnation haben würden. Doch so gesichert der Stand der Dinge auch sein mochte, dieses Mal waren die möglichen Konsequenzen für Michelle Henke deutlich weitreichender als sonst.
    ›Deutlich weitreichender als sonst‹. Was für ein hübscher Euphemismus, Mike!, dachte sie säuerlich.
    Es erschien ihr einfach unmöglich, dass sie vor fast genau zwei Monaten einen Schlachtkreuzer der Solaren Liga zerstört hatte. Die gesamte Besatzung des Schiffes war dabei ums Leben gekommen. Mike hatte das wirklich nicht tun wollen, doch Admiral Josef Byng hatte ihr einfach keine Wahl gelassen. Und wenn Mike sich selbst gegenüber ganz aufrichtig war, dann war zumindest ein Teil von ihr immens befriedigt darüber, dass dieser Vollidiot sich so verhalten hatte. Wäre er vernünftig gewesen, ach, hätte er auch nur eine einzige funktionsfähige Gehirnzelle besessen, dann hätte er seine Schiffe Waffenruhe einhalten lassen, ganz so wie Admiral Henke es von ihm verlangt hatte. Diese Waffenruhe hätte so lange anhalten sollen, dass man die Ereignisse der sogenannten Ersten Schlacht von New Tuscany angemessen untersuchen konnte. Genau dieser Teil von Mikes Denken, der mit dem tatsächlichen Verlauf der Geschehnisse so zufrieden war, hätte das für ein ... suboptimales Ergebnis gehalten. Dieser arrogante Mistkerl hatte die gesamte Besatzung von drei Zerstörern unter Michelles Kommando abgeschlachtet, ohne sie zuvor auch nur zur Kapitulation aufzufordern. Mike würde niemandem vorspiegeln - und schon gar nicht sich selbst -, es täte ihr leid, dass er den Preis für diese sinnlosen Morde hatte zahlen müssen. Der disziplinierte, stets professionelle Flaggoffizier, der Michelle Henke eben auch war, hätte es hingegen

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