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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both , Kera Jung
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spiegelte. Keine dieser künstlichen Errungenschaften der Neuzeit hätte diesen Effekt zustande gebracht.
    Doch Leon behielt diese Erkenntnis großzügig für sich, hob stattdessen sein Glas und musterte sie mit zur Seite geneigtem Kopf.
    »Noch einmal, frohe Weihnachten, Maya.«
    Sanft ließen sie das Kristall aneinanderstoßen. Er machte jedoch keine Anstalten, etwas zu trinken, sondern beobachtete fasziniert, wie sich ihre tief roten Lippen um den durchsichtigen Rand schlossen. Als sie das Glas absetzte, musterte sie ihn fragend. «Alles in Ordnung?«
    »Perfekt«, sagte er und lächelte.
    Das Essen wurde ein voller Erfolg, und nachdem beide Teller leer waren, nahm er ihre Hand und küsste sie abermals. »Danke, dass du hier bist.«
    Wieder ertönte ihr glockenhelles Lachen. »Wo sollte ich denn sonst sein?« Zärtlich ließ sie einen Finger an seiner Wange hinabgleiten. »Wo, wenn nicht bei dir?«
    Erneut versanken ihre Blicke ineinander.
    Die Liebe kennt keine Zeit. Weder Leon noch Maya wussten, wie lange sie auf diese Art beisammensaßen. Sie konnten sich aneinander nicht sattsehen und wurden nie müde, das Gesicht des anderen zu erforschen, jede Linie zu betrachten, die Lippen zu bewundern und die Augen zu verehren.
    Irgendwann erwachten beide beinahe gleichzeitig aus ihrer Trance. »Ich sollte die Teller ...«, murmelte er und machte Anstalten, aufzustehen. Ihre Hand auf seinem Arm hielt ihn zurück.
    »Das kann warten.« Sie musterte ihn äußerst bedeutungsvoll und er wusste diesen Hinweis korrekt zu deuten. Plötzlich erstarrte er. »Oh mein Gott!«
    Sofort war auch Maya besorgt. »Was ist geschehen?«
    »Ich habe es vergessen!«, rief er aus, sichtlich entsetzt.
    »Wovon sprichst du denn?«
    Doch Leon war außer sich. Fassungslos schüttelte er den Kopf. »Braten, Beilagen, Rosen, den Anzug aus der Reinigung geholt und das Wichtigste ist mir entfallen. Wie konnte das nur passieren?« In ratloser Verzweiflung musterte er sie.
    Ihre Miene wurde warm. Zärtlich nahm sie sein Gesicht zwischen die Hände und rieb ihre Nasenspitze an seiner. »Gar nichts hast du vergessen«, wisperte sie. »Du bist hier, mehr ist nicht erforderlich.«
    »Dito«, raunte er. Doch bevor ihre Blicke erneut drohten, für die nächste Ewigkeit ineinander zu versinken, befreite er sich behutsam aus ihrem Griff.
    Sein Grinsen ließ ihn wieder zu einem Jungen werden. »Und da dachte ich, du kennst mich inzwischen!«, triumphierte er. »Ha!« Aus der Jacketttasche zog er ein kunstvoll in silberne Seide gehülltes Päckchen. Abermals neigte er den Kopf zur Seite und betrachtete sie eingehend, bevor er es ihr entschlossen reichte. »Frohe Weihnachten.«
    In gespielter Verzweiflung seufzte sie auf, zog dann aber sein Geschenk aus ihrem Handtäschchen. Es war von gleicher Größe, nur diesmal golden eingeschlagen.
    Als sie aufsah, trafen sich ihre Blicke und beide brachen in Gelächter aus.
    »The same procedure as every year!«, hauchte Maya und küsste ihn rasch.
    »Pack aus!«
    »Du zuerst.«
    Stöhnend verdrehte sie die Augen. »Geht das schon wieder los!«
    Leon kicherte. »Du hast es doch gesagt: The same procedure as ...«
    Dafür bekam er einen sanften Nasenstüber. »Du bist albern, Leon Storm.«
    »Und du hältst dich nicht an die Regeln, Maya Storm.«
    »Hmmm ...«
    Wie auf Kommando blickten beide auf. Und gleichzeitig zählten sie den Countdown herunter. »Drei ... zwei ...« Ihre gespannten Blicke lagen ineinander. »... eins ... LOS!«
    Es kam wie aus einem Munde. Kurz darauf rissen und zerrten sie wie wahnsinnig an der Verpackung.
    „ERSTER!“, rief Leon nach weniger als vier Sekunden und hielt sein Geschenk in die Luft.
    Maya sah gen Himmel. »Was für eine Überraschung!« Doch als sie ihn ansah, geschah es mit dem gleichen liebevollen Lächeln. »Auf drei?«
    »Da fragst du noch?«
    Und gemeinsam zählten sie erneut herunter ... »Drei ... zwei ... eins ... LOS!«
    Gleichzeitig klappte jeder sein Etui auf und dann betrachteten sie schweigend ihre jeweiligen Geschenke. Leon fing sich als Erster. »Es ist wunderschön. Wie immer.«
    »Ja«, hauchte sie. Behutsam barg sie das Gebilde an der fragilen Kette. Es war die eine Hälfte eines Anhängers in Herzform und besaß frappierende Ähnlichkeit mit jenem billigen Tand, den man für einen Dollar in jedem Ramschverkauf erstehen kann.
    Nur ein Kenner hätte die feinen glitzernden Steine als echte Diamanten identifiziert.
    Sie bildeten einen Buchstaben.

    Und auch auf Leons

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