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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both , Kera Jung
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alles ab, fand aber nichts und drehte sich irgendwann zu mir um.«Das Teil ist nicht da ...«
    »Also ich geh nicht mehr raus Alter!« Während ich das ausstieß, wärmte ich mir bereits die Eisklotzfinger vor den lodernden Flammen im Kamin und visierte skeptisch das tote Tier am Boden an. Echt, das war wie in einem verschissenen Kitsch-Historical-Movie. Wo der Ritter sich auf das Fell schmeißt und irgend so eine Magd plattmacht. Was absolut nicht heißen soll, dass ich jemals so einen Film gesehen habe, aber Vivi und Katha sind LEIDER fucking belesen. Deshalb muss ich mir den Scheiß öfter am Frühstückstisch anhören.
    Tom ging. Ich blieb.
    Waberte nicht ein Duft von frischen Blumen durchs Zimmer? Und war das hinten etwa kaltgestellter Champagner? Versauten wir etwa jemandem seine Bumsarie? Das hätte ich ja nun echt nicht gern getan, war ja schließlich Weihnachten und Bumsarien versauen ging sowieso gegen jede Fickerehre.
    Ich wartete und wartete und wartete und wartete noch länger … doch Tom kam nicht zurück …
    Höchstwahrscheinlich geflohen!
    Arschloch!
    ***
    S chnee in meinem Mund, meine Wangen brannten vor Kälte. Gefrorenes Wasser in meiner Unterhose. Die Jeans durchnässt, kalter Stoff klebte an meinem Körper. Meine Handschuhe waren längst durchweicht … Ich will nach Hause! Zum ersten Mal in meinem Leben, dachte ich diesen Satz, nachdem ich gestolpert und kopfüber in das eisige Weiß gefallen war … das vom Ast des Baumes über mir auch noch, auf mich herabrieselte.
    Ja, leise rieselt der Schnee …
    Doch das war es nicht, was meine Aufmerksamkeit im nächsten Moment auf sich lenkte. Sondern der Fußabdruck neben meiner Nase.
    »Vivi … hier ist ne Spur!« Mit großen Augen sah ich zu meiner Freundin auf, die in die Hocke ging. Sie drückte tatsächlich ihre Finger in den Abdruck.
    »Du testest jetzt aber nicht, ob die noch warm ist, oder?«
    »Das war der Förster«, flüsterte sie mit geheimnisvollem Blick in den dunklen Wald gerichtet und verengten Augen. Kichernd rappelte ich mich auf. »Leuchte mal in die andere Richtung! Ich glaube, ich kenne mich langsam in Geocachen besser aus als du ...«
    »Ja, ja jetzt warte doch mal ...«
    Es war gruslig, wie der kleine Strahl der Taschenlampe die düsteren Bäume erhellte.
    Und unvermutet blitzte es auf.
    Ja!
    Wir rappelten uns auf, folgten dem Katzenauge … einen ziemlich steilen Berg hinauf, zogen und zerrten. Keuchten und schwitzend und … Dann war sie vor uns: Eine Hütte, klein und holzig, wie vom Mond geküsst. Grau von außen, aber in den Fenstern brannte Licht.
    Menschen!
    Das war glaube ich auch das erste Mal, dass mir nach Gesellschaft durstete.
    Und Wärme breitete sich aus, übertrug sich auf mein Herz, obwohl es seit dem Tag, an dem Tristan mich verlassen hatte, kalt in meiner Brust ruhte.
    Ich hatte die letzten paar Stunden wirklich die Tatsache vergessen, dass ich innerlich bereits erfroren war, weil äußerlich ein viel schlimmerer Zustand herrschte.
    Wir taumelten und stolperten auf das kleine Holzhäuschen zu, und fanden den nächsten Reflektor an der Eingangstür.
    Vivi versteckte sich hinter mir, als ich die Klinke ergriff und in Zeitlupe herunterdrückte. Mein Herz schlug bis zu meinem Hals.
    Was würde mich erwarten?
    Ein Yeti?
    Der Großvater von Heidi?
    Ich wusste nicht, was schlimmer wäre, obwohl der Käse bei Heidi immer lecker ausgeschaut hatte.
    Es war nichts davon, im Innern empfing uns nur eines:Wärme. Und ein ziemlich tussig romantisch eingerichtetes Zimmer. Mitten auf einem Berg. Mit Weihnachtsdekoration.
    »Oh mein Gott … wir haben uns verlaufen ...«, seufzte ich schwer, Vivi kicherte.
    »Nein! Such du drinnen ich draußen!«
    »Aber ich kann doch nicht einfach reinplatzen!«
    »Klar! Wir sind ganz nah am Ziel, ich kann ihn schon riechen!« Damit schubste sie mich ins Innere und ich stand da. Wirklich. Hier roch es angenehm, und behagliche Wärme umfing mich, die meine Wangen wieder auftauen ließ. Ein wohliges Seufzen entwich mir, als ich meine Jacke öffnete und tief durchatmete, sobald die Gemütlichkeit mich umarmte.
    Ein ohrenbetäubendes Gepolter später fühlte ich einen kalten Luftzug und dann ein Türknallen. Ich wirbelte herum und Tristan Wrangler, mein persönlicher Sexgott, der mich verlassen hatte, mich aber irgendwie vielleicht doch liebte, stand plötzlich vor mir. Sein Kopf mit den dunkelbraunen, glänzenden Haaren war nach vorn gebeugt, weil er sich leise fluchend den Schnee von seinen

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