Hope - Gefangen zwischen Liebe und Lust (German Edition)
mustert sie von oben bis unten. Gut sieht sie aus, denkt er. Irgendwie verändert, fällt ihm auf. Sie strahlt mehr und ist sehr sexy in ihrer engen, schwarzen Jeans mit der roten Bluse und einem schwarze n Blazer, dazu trägt sie schwarze, hohe Pumps. Wie gern würde er sie jetzt küssen, aber er traut sich nicht. Das wäre eine zu vertrauliche Geste. Er hat nicht das Recht dazu, seit er sie abserviert hat, und hofft doch immer noch, dass er sie irgendwann wieder ganz für sich hat. Was war er doch für ein Idiot, sie zu verlassen! Das weiß Tom jetzt und hofft, es ist für sie noch nicht zu spät. Nur wie gewinnt er sie zurück? Hope bemerkt Toms Blicke und fragt sich, was er wohl denkt. Sie ist sich nicht sicher, ob es eine gute Idee war, mit ihm jetzt essen zu gehen. Viel zu durcheinander ist ihre Gefühlswelt, seit sie Jan kennt.
Doch Hope beschließt , die Gedanken jetzt einfach mal für die Stunde Mittagspause auszublenden und das Essen mit Tom zu genießen. Basta. Schluss mit der Gefühlsduselei. Das hat sie noch keinen Meter weitergebracht. Sie sollte einfach alles nehmen, wie es kommt, getreu Evas Motto. Genieße und mach dir nicht zu viele Gedanken. Tom hält vor ihrem Lieblingsitaliener und sie finden einen Platz an einem kleinen Zweiertisch.
Tom bestellt für sie beide, Lasagne und eine Flasche Rotwein. Oh Mann, Rotwein am Mittag, das kann ja was geben. Hope verträgt tagsüber keinen Alkohol, er macht sie einfach nur müde. Aber sie widerspricht ihm nicht und lässt ihn machen. Was soll‘s, sie hat das Wichtigste schon erledigt und wenn sie an ihre angesammelten Überstunden denkt, könnte sie heute ja auch mal früher nach Hause gehen.
Die beiden stoßen mit dem Wein an, als der Kellner ihn abgestellt und sich wieder entfernt hat. Sie unterhalten sich über dies und das, alles , was so seit ihrem letzten Treffen, welches in einer heißen Nacht geendet hatte, passiert ist. Dabei erwähnt Hope mit keiner Silbe, dass sie Jan kennengelernt hat. Auf Toms Frage, was ihr Liebesleben macht, weicht sie aus und wechselt das Thema. Sie will es ihm sicher nicht erzählen. Nicht jetzt und nicht hier. Ob aus Angst, ihn dann ganz zu verlieren, oder einfach weil es ihn nichts angeht, weiß sie nicht, aber sie ist sich sicher, dass es so besser ist. Auch wenn sie nicht mehr zusammen sind und sie ja tun und lassen kann, was sie will. Doch sie genießt die Zeit mit ihm. Und er sieht auch heute wieder verdammt gut aus. Wie immer und doch ist etwas anders. Er sieht sie immer wieder so merkwürdig an, weiß er etwas oder ahnt er was? Zu gern würde sie wissen, was ihn beschäftigt und doch traut sie sich nicht, ihn zu fragen.
Die Pause ist viel zu schnell vorbei. Tom fährt sie zum Büro zurück. „Was machst du am Wochenende, Hope?“, fragt er sie noch, bevor sie sich verabschieden.
„Oh, Freitagabend treffe ich mich mit Eva und ihrem neuen Freund, ansonsten hab ich nichts vor, warum?“, entgegnet sie ihm.
„Nur so, reine Neugier. Dann wünsche ich dir viel Spaß und bis bald. Es war schön, dich wiederzusehen.“, verabschiedet er sich und umarmt sie kurz, nachdem er ihr aus dem Auto geholfen hat.
„Ok ay Tom, danke für die Essenseinladung. Bis bald.“ Hope eilt ins Büro, sie ist schon spät dran. Oben angekommen erledigt sie die restlichen Sachen, die noch fertig werden müssen und geht tatsächlich früher nach Hause.
Sie telefoniert mit Eva, nachdem sie geduscht und etwas gegessen hat , und erzählt ihr erst von dem Film, den sie bekommen hat und dann von ihrem Essen mit Tom.
„Bist du sicher , dass er von Jan ist? Warum sollte er ihn dir ohne Absender schicken?“, fragt Eva.
„Nun, vielleicht hat er es vergessen, aber ich werde ihn fragen, wenn ich ihn mal wieder über Skype sehe, oder ich schick ihm eine SMS. Auf jeden Fall war er der Hammer, den musst du dir mal anschauen, ich fand ihn jedenfalls toll und sehr anregend.“
„Und das Essen mit Tom? War das auch anregend?“, hakt Eva nach.
„Äh, ja schon, du kennst meine Gefühle für ihn, die haben sich nach wie vor nicht verändert, aber es bringt nichts, mir den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich habe ihm nichts von Jan erzählt und umgekehrt auch nicht. Momentan fahre ich wohl zweigleisig. Das ist schon verrückt. Hätte ich nie gedacht, dass ich das mal tun würde. Aber im Augenblick nehme ich es einfach so und versuche mir nicht allzu viele Gedanken zu machen. Wird sich alles schon irgendwie geben. Das Ganze hat doch auch seinen Reiz.
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