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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Inselmann
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Ausgryms. Aufgrund der grünen, schuppigen Haut über dem Exoskelett und dem Mund, der einem Neoraptor nicht unähnlich war, wenn auch weitaus breiter und kräftiger, konnte man die Homarer fast für Reptilien halten. Allerdings hatten sie insgesamt acht Gliedmaßen, sechs Beine und zwei kräftige Arme mit vier Fingern, was sie eindeutig als Gliederfüßer auswies.
"Für Unbefugte gibt es hier leider keinen Zutritt", verkündete er streng. "Ihr müsst verstehen: In der Grabkammer gibt es viele empfindliche Stücke, die auf keinen Fall Schaden nehmen dürfen. Wenn ihr euch für Archäologie interessiert, könnt ihr das Museum in der Stadt angucken."
"Wir wissen doch beide, dass es hier nicht um empfindliche Ausgrabungsstücke geht", antwortete Rehson. "Wenn dem so wäre, würden hier kaum so viele Soldaten und Geheimdienstleute herumlaufen. In der Höhle befindet sich etwas, das unser Weltbild auf den Kopf stellen könnte und vorerst vor der Öffentlichkeit geheim gehalten wird. Außerdem sind wir keinesfalls Unbefugte. Wir wurden von Tar-Urth persönlich geschickt, um eine sehr wichtige Mission durchzuführen. Und dafür müssen wir in diese Höhle."
"Aha. Und das soll ich euch abkaufen? Habt ihr irgendwelche Beweise für eure Behauptungen?"
Ausgrym zog eine Karte aus einer der Taschen in seiner Kleidung.
"Mein Name ist Ausgrym. Elitesoldat und Pilot im Dienste von Tar-Urth. Sie können das gerne überprüfen."
Auch Rehson zog eine Karte und hielt sie dem Homarer vor die Nase.
"Rehson Namerd, Ministerium für Militärwissenschaft. Auch das dürfen sie gerne überprüfen. Im Übrigen können wir jederzeit Tar-Urth anrufen, wenn du mit ihm persönlich sprechen willst. Noch Fragen?"
Der Homarer schnaubte. "Meinetwegen. Ihr könnt euch die Grabkammer ansehen. Aber erwartet nicht, dass ich die Wissenschaftler herausschicke, die die Höhle gerade untersuchen."
"Vielen Dank. Warum nicht gleich so?", sagte Gilran.
Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, drehte sich der Homarer um und ging zurück zu einer Gruppe von Wissenschaftlern, die sich aufgeregt über etwas unterhielten.
"Dann lasst uns reingehen", meinte Rehson.
Sie folgten ihm hinter die Absperrung zu dem in den Fels gehauenen Tunnel.
Der Durchgang war recht schmal, sodass sie hintereinander gehen mussten.
Ausgrym zog den Kopf ein, als sie den Tunnel betraten.
Nach kurzer Zeit waren sie von Dunkelheit umgeben.
"Das ist ja nicht auszuhalten, diese Dunkelheit", sagte Gilran und ließ in seinen Händen kleine Flammen entstehen, die ein wenig Licht brachten.
"Sehr gut", kommentierte Sina den Zauber.
Die Wand war von oben bis unten mit Schriftzeichen in einer uralten Sprache versehen. "Weiß jemand, was diese Zeichen an der Wand bedeuten?", fragte Calan.
Sina sah sie sich genauer an. "Das ist nichts Besonderes. Nur das übliche, was man in Grabkammern anfindet. Informationen über das Leben der hier Begrabenen und Bannsprüche, die den Toten befehlen, in ihren Gräbern zu bleiben."
Calan wurde etwas mulmig zumute. "Und hilft das?"
"Selten", antwortete Rehson. "Es sind mehrere Fälle dokumentiert, nach denen Archäologen, die antike Gräber öffneten, sofort von Untoten überfallen wurden.
Seit einiger Zeit ergreift man dagegen allerdings Vorkehrungen. Die Armee bildet sogar sogenannte Graböffner aus, die die Gräber untersuchen, bevor Wissenschaftler und Zivilisten sie betreten dürfen. Ich habe in meinem Beruf oft mit solchen zu tun. Schließlich brauchen sie spezielle Waffen gegen Untote, vor allem Flammenwerfer und Klingenwaffen. Ein ätzender Job, wenn ihr mich fragt. Ich wette, mindestens die Hälfte von denen landet früher oder später beim Psychologen."
"Sehr beruhigend", sagte Calan. "Waren die Graböffner denn schon hier?"
"Davon gehe ich aus."
Auf einmal sahen sie wieder Licht am Ende des Ganges.
Als sie darauf zukamen, ließen sich mehrere Archäologen erkennen, die die Zeichen an den Wänden untersuchten. An der Decke hing eine Lampe, die das Grab mit blauem Licht erleuchtete.
Sie gingen an den Leuten vorbei und erreichten bald die richtige Grabkammer.
Sie sah aus wie auf dem Foto, das Rehson ihnen bei der Einsatzbesprechung in Savigna gezeigt hatte. In die Wände waren Nischen gehauen, in denen Skelette lagen.
"Unglaublich, wie staubig es hier ist", sagte Calan.
"Sei froh, dass es hier keine Untoten gibt", antwortete Rehson.
Sina war währenddessen bereits zu dem Grab gelaufen, in dem das menschliche Skelett lag. "Unglaublich",

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