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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Inselmann
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herauszuhebeln.
"So wird das nichts", meinte Gilran. "Ich glaube nicht, dass wir das Teil da so einfach herausbekommen."
Er streckte die Hand aus und schloss die Augen. Dann begann er, unverständliche Laute zu murmeln, während seine Hand zitterte.
Der Stern ruckelte in der Wand und Staub fiel zu Boden. Dann endlich löste er sich aus dem Fels und flog in Gilrans Hand.
"So macht man das", erklärte er.
"Sehr gut", lobte ihn Ausgrym. " Wie viele Kugeln kann man daraus wohl machen?"
"Da muss ich dich leider enttäuschen", sagte Rehson. "Die Menge ist zu gering, um uns einen nennenswerten militärischen Vorteil zu bringen. Man könnte höchstens Giznar damit erschlagen. Das würde ich aber nicht empfehlen, da er dich schon zehn Mal getötet hätte, bevor er in Reichweite ist, und weitere zehn Mal, bis sich der Stein auch nur durch den Kopf gebrannt hätte."
"Das mag sein", sagte Sina. "Aber das da könnte euch vielleicht auch interessieren."
Sie zeigte auf die Wand, an der sich das Zeichen befand.
Hinter dem Platz, an dem der Stern gesteckt hatte, war ein Hohlraum sichtbar geworden.
"Sehr gut", meinte Rehson. "Möglicherweise finden wir dort noch etwas Nützliches."
Er griff in den Hohlraum und zog ein kleines Objekt hervor.
Es handelte sich um einen Dolch mit einer weißen Klinge und einem erstaunlich runden Griff.
"Erstaunlich", bemerkte Rehson, als er den Dolch betrachtete. "Ein sehr erstaunliches Stück. Die Klinge ist aus dem Zahn irgendeines Tieres gemacht, vielleicht ein Aqdesa oder ein Muvibesquas. Der Griff besteht aus Korund, wie man ihn im alten Reich für Waffen verwendete. Was mich wirklich verwundert, ist dieses längliche, bewegliche Stück an der Seite. Es sieht aus wie bei einer Schriftrolle."
Er zog an dem Objekt und tatsächlich war daran ein uraltes Stück Papier befestigt.
"Eine Minischriftrolle mit Dolchklinge", stellte Gilran fest. „Das nenne ich einfallsreich.“
"Ich hätte nicht gedacht, dass man damals schon so feine Arbeiten herstellen konnte", sagte Calan.
Rehson betrachtete die Schrift auf dem Papier. "Ich kann die Zeichen nicht entziffern. Sina, kannst du dir das mal ansehen? Du kennst dich doch so gut mit antiken Sprachen aus."
Sina nahm den Dolch entgegen. "Ich hätte nicht gedacht, dass du einmal jemanden um Rat bittest, weil du es nicht selbst weißt. Aber ich werde es mir ansehen.
Die Zeichen entsprechen der gewöhnlichen Gelehrtenschrift des alten Reiches.
Ich versuche einmal, das zu übersetzen. Hier steht in etwa: Dies ist eine Warnung an unsere übrigen Brüder. Sie haben den Orden zerschlagen. Wer dies liest, sollte in der Ecke bleiben. Nein, das heißt wohl eher im Verborgenen . Wirklich erstaunlich, dass man damals dasselbe Wort für dunkle Ecke oder das Verborgene benutzte. ...sollte im Verborgenen bleiben. Der Meister ist zurückgeblieben, um Veluzar zu töten. Vermutlich ist es ihm oder seinem Wächter gelungen. Ihr Schicksal ist uns unbekannt. Das Portal ist versiegelt. Jetzt wird es interessant: Der Schlüssel ist in Sicherheit, beschützt von den Göttern und den Toten. Zehntausende wachen über ihn. Auch der zweiten Schlüssel wird verborgen bleiben, in der Hand der besten Kriegerin Horasiens. Sie werden keinen von ihnen je finden. Giznar hat seine Legionen vergeblich geopfert. Mögen die Götter euch gnädig sein. Aha. Ich glaube, wir haben hier gerade den Abschiedsbrief von einem der letzten Mitglieder des Ordens von Gesranun vor uns. Leider verrät er nicht den Aufenthaltsort des Schlüssels."
"Das klingt ja ziemlich dramatisch", meinte Calan.
"Trotzdem bringt uns das ein wenig weiter. Ich glaube, dass dort durchaus der Ort genannt ist, wo wir den Schlüssel finden", spekulierte Rehson. „Zumindest einen von ihnen. Anscheinend gab es zwei Schlüssel, aber den zweiten können wir vermutlich nicht finden. Wir wissen nicht, wer diese Kriegerin war und ob sie noch lebt, was sehr unwahrscheinlich ist.“
"Beschützt von Göttern und Toten", zitierte Gilran. "Wir müssen also nur einen Ort mit Göttern und Toten finden. Mir fällt da spontan nur die Unterwelt ein. Lasst uns Selbstmord begehen. Dann finden wir den Schlüssel bestimmt.“
Sina verdrehte demonstrativ die Augen. "Nicht lustig, Gilran."
"Ich glaube, das ist eher symbolisch gemeint", spekulierte Calan. "Ein Tempel oder ein anderer religiöser Ort zum Beispiel. Vermutlich in der Nähe eines Massengrabes. Oder ein Tempel mit unterirdischer Krypta. Ich gehe mal davon aus, dass sich

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