Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Inselmann
Vom Netzwerk:
oder so etwas? Einfach die Grabbeigaben mitzunehmen?"
"Ich kannte den Kerl persönlich", antwortete Lukhan. "Er war ein arroganter Idiot.
Und was die Totenruhe angeht, das wird ihn nicht interessieren. Ich war die letzten Jahrhunderte weitaus lebendiger als er und habe Garnichts gemerkt."
Er schlug mit dem Schwert durch die Luft, um den Staub abzuschütteln.
"Aus welchem Material besteht das Ding?", fragte Rehson interessiert.
"Magisch gestärkter Korund. Der Griff wurde aus dem Knochen eines Murowadi geschnitzt. Wir hatten damals einen meisterhaften Schmied, der aus fast allem Waffen gemacht und sie durch Magie gehärtet hat."
"Nicht schlecht. Das muss damals neben Adamant das Beste gewesen sein, was es gab. Allerdings kein Vergleich zu meiner Klinge aus Diadamant."
"Was ist Diadamant?"
"Ich könnte es dir auf chemische Weise erklären, aber du würdest nichts verstehen.
Ich sage nur so viel: Es ist das widerstandsfähigste Material im Universum. Dank einem besonderen Herstellungsverfahren ist es so scharf, dass ich damit alles schneiden kann, selbst Metall und Gestein."
"Auch wenn ich euch ungern unterbreche, ich finde, wir sollten das Gespräch im Hotel fortsetzen und zuerst diese Gruft verlassen", sagte Gilran.
"Da kann ich mich dir anschließen", meinte Calan. "Es ist hier unten nicht sehr gemütlich und ich bekomme langsam Hunger."

 

Kapitel 11
    Savigna, Neoraptor-Reich; 18. Mai 2013
    "Ich glaube, ich werde diese Zeit nie verstehen", sagte Lu khan. "Allein eure Politik hört sich vollkommen absurd an."
Gilran stöhnte. "Ich erkläre das jetzt noch ein Mal. Wir leben hier in einer direkten Demokratie. Das heißt, es gibt für jede politische Entscheidung eine Volksabstimmung, die mit diesen kleinen Computern, auch Gelúa genannt, durchgeführt wird.
Gleichzeitig gibt es noch verschiedene Ministerien, die für bestimmte Bereiche zuständig sind, zum Beispiel Militär, Infrastruktur oder Wissenschaft. Die haben keine direkte Macht über das Volk, aber werden von den Abstimmungsergebnissen beeinflusst. Sowohl in die Ministerien, als auch in die Versammlung, die die Abstimmungen festlegt, kann man hineingewählt werden. Jeder Staatsbürger des Neoraptor-Reiches, egal welcher Rasse, welchen Geschlecht und welchem sozialen Status er angehört, kann theoretisch einen dieser Posten besetzen, vorausgesetzt, er besitzt die nötige Kompetenz. Bei den anderen Reichen läuft es anders. Die Homarer, die UHG und beide Chunari-Reiche wählen sich ein Parlament, das das Reich regiert, und die Loxatolen eine Versammlung von vierzehn Personen.  Alles verstanden?"
"Ich glaube schon. Adel gibt es nicht mehr?"
"Nein. Nur Tar-Urth, für den gelten eigene Gesetze. Oder besser gesagt, gar keine.
Er macht, was er will, und die meisten sind zufrieden damit."
"Das war zu meiner Zeit auch schon so."
Nach dem Verlassen der Kathedrale waren sie ins Hotel zurückgekehrt und hatten begonnen, Lukhan die Grundsätze der heutigen Zeit zu erklären. Maleus hatte sich verabschiedet, als sie die Gruft verlassen hatten. Später hatte Rehson das Hotel verlassen, um neue Kleidung und Parfum gegen den Geruch für Lukhan zu kaufen. Seine vorige Kleidung war nicht zeitgemäß gewesen und zum größten Teil zu Staub zerfallen.
Lukhan probierte eines der Gerulo-Fleischstücke, die sie vom Zimmerservice herbestellt hatten.
"Liegt das an mir als Untoter oder schmeckt euer Essen heutzutage nach Garnichts?"
"Ich würde sagen, die Geschmacksnerven sind tot", sagte Calan.
"Wenigstens muss ich das nicht essen. Als Wiedergänger überlebe ich auch ohne Nahrung."
"Auch wenn überleben nicht wirklich der richtige Ausdruck ist. Fortbestehen würde es eher treffen."
"Sehr gut, dann bleibt mehr für uns übrig", meinte Gilran und ließ sich eines der Fleischstücke in den Mund schweben.
"Gibt es sonst noch wichtige Änderungen, von denen ich wissen sollte?", fragte Lukhan.
"Definitiv. Die wissenschaftlichen Errungenschaften lasse ich einmal weg und konzentriere mich auf die politischen Änderungen. Die Chunari haben sich in zwei Reiche aufgespalten: Die Nord- und die Südchunari. Den genauen Grund weiß ich nicht mehr. Alle Reiche außer den Südchunari und der Unabhängigen Horasischen Gemeinschaft, von der ich schon erzählt habe, sind im Zentralhorasischen Bund. Das ist ein Bündnis gegen Giznar und für eine bessere Verständigung zwischen den Völkern. Außerdem hat man die Inseln nördlich von Savigna zu einem Reservat für alle

Weitere Kostenlose Bücher