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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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um die Kanonen zu besetzen, wenn es ins Gefecht geht - in diesem Fall nehmen sie nämlich ihre Rahen und Segel an Deck, wie sie es auch heute getan haben. Sie sehen also, Mr. Hornblower, wie das Verhältnis ist: Auf ganze dreißig Mann Besatzung kommen zweihundert Sklaven. Da kann es natürlich niemand wagen, die armen Teufel auch nur eine Sekunde loszulassen.«
    Die Galeeren hatten kehrtgemacht und kamen nun vor dem Wind an der Steuerbordseite der Indefatigable entlang. Das Tempo der Ruderschläge hatte sich merklich verlangsamt, so daß Hornblower genügend Zeit fand, die seltsamen Schiffe genauer zu betrachten. Sie hatten eine auffallend niedrige Back und ein hochragendes Achterdeck, die über die ganze Länge des Fahrzeugs durch eine Laufbrücke miteinander verbunden waren.
    Auf dieser Laufbrücke wanderte ein Mann mit einer Peitsche auf und ab. Die Ruderer saßen unsichtbar hinter der Verschanzung, ihre Riemen drehten sich in runden Öffnungen, die in die Bordwand geschnitten waren. Soweit Hornblower sehen konnte, waren diese Öffnungen durch Lederscheiben abgedichtet, die auf den Schäften der Riemen saßen, damit bei Seegang kein Wasser ins Schiff dringen konnte. Auf dem Achterdeck bedienten zwei Mann die Ruderpinne, neben ihnen stand eine Gruppe von Offizieren, deren goldbestickte Uniformen in der Sonne glitzerten. Wenn man von diesen goldenen Litzen und den beiden Vierundzwanzigpfünder-Buggeschützen absah, hatte Hornblower hier einen Schiffstyp vor Augen, mit dem schon die Alten ihre Seeschlachten ausgefochten hatten. Von Polybius und Thukydides gab es Beschreibungen damaliger Galeeren, denen diese hier fast wie ein Haar dem anderen glichen. Im übrigen waren ja noch kaum zweihundert Jahre vergangen, seit sich die Galeeren in der Türkenschlacht bei Lepanto ihr letztes großes Treffen lieferten. In jenen Schlachten der Vergangenheit hatten beide kämpfenden Parteien allerdings Hunderte solcher Schiffe ins Gefecht geführt. »Wie viele Galeeren mögen die Spanier noch im Dienst haben?«
    »Nun, vielleicht ein Dutzend - ich weiß es nicht genau. Sie liegen gewöhnlich in Cartagena, hinter der Enge.«
    Hornblower wußte, daß Wales mit diesem Ausdruck das Mittelmeer jenseits der Straße von Gibraltar meinte.
    »Für den Atlantik sind sie wohl auch zu schwach«, bemerkte Hornblower.
    Es fiel ihm schwer, sich über die Gründe Rechenschaft zu geben, die die Spanier dazu bestimmt haben mochten, diese kleine, altertümliche Flottille immer noch in Dienst zu halten.
    Die Hauptrolle spielte dabei wohl das altererbte konservative Denken des Spaniers. Dazu kam, daß durch Verurteilung zur Galeere eine Menge Sträflinge untergebracht werden konnten, die sonst die Gefängnisse belastet hätten. Schließlich und endlich konnten Galeeren bei Windstille auch heute noch nützliche Arbeit leisten. Handelsschiffe, die beim Passieren der Straße von Gibraltar bekalmt wurden und hilflos in der Flaute trieben, fielen ihnen nur zu leicht zum Opfer, wenn sie von Cadiz oder Cartagena aus in See vorstießen. Und wenn es wirklich keine bessere Verwendung gab, dann taugten sie immer noch dazu, andere Schiffe in den Hafen oder nach See zu schleppen, wenn der Wind ungünstig stand.
    »Mr. Hornblower«, sagte Eccles, »melden Sie dem Kommandanten das Schiff klar zum Inseegehen.«
    Hornblower eilte mit seiner Meldung unter Deck.
    Pellow hob den Kopf von seiner Arbeit am Schreibtisch:
    »Melden Sie Mr. Eccles, ich käme sofort an Deck.«
    Die südliche Brise war gerade stark genug, daß die Indefatigable die Huk der Einfahrt ohne Gefahr runden konnte.
    Während der Anker gekattet wurde, braßte sie die Rahen herum und steuerte in schleichender Fahrt nach See hinaus. In der Stille, die dank der Mannszucht an Bord herrschte, vernahm man deutlich das Plätschern der Bugwelle - jene harmlos kindliche Melodie, die so gar nichts von der Wildheit und den Gefahren der See verriet, denen das Schiff entgegensteuerte.
    Unter ihren Marssegeln machte die Indefatigable nicht mehr als drei Seemeilen Fahrt, und jetzt stürmten die Galeeren wiederum mit ihren schnellsten Riemenschlägen an ihr vorbei, als trügen sie ihre Unabhängigkeit von den Elementen stolz zur Schau.
    Ihre goldenen Zierrate blitzten in der Sonne, als sie zu luward überholten, und wieder strich infernalischer Gestank den Männern auf der Indefatigable um die Nasen. »Ich wäre froh, wenn sie wenigstens in Lee blieben«, brummte Pellow, »aber so weit wird sich die spanische

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