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Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower

Titel: Hornblower 01 - Fähnrich zur See Hornblower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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vorbeitrieben. Er hatte seinen Befehl den wenig begeisterten Kapitänen des Konvois durch Flaggensignal und Warnschüsse einhämmern müssen, kein schwach bemanntes Handelsschiff ging nämlich gern an die Sklavenarbeit heran, die ihm Pellow zumutete. Die Indefatigable ging den anderen mit gutem Beispiel voran. Sie hatte wie alle Schiffe Boote als Vorspann zu Wasser gebracht, und jetzt waren die hilflosen Schiffe glücklich alle in Schlepp. Für die armen Bootsgäste war das eine qualvolle Schinderei, die ihnen das letzte Quentchen Kraft abforderte. Sie rissen an ihren Riemen wie die Irren und zerrten sie mühsam durchs Wasser, bei jedem ihrer Schläge kamen die Schlepptrossen ruckartig steif, um sogleich mit unglaublichem Eigensinn wieder zurückzufedern, und zu allem Überfluß scheren die geschleppten Schiffe bald nach Steuerbord, bald nach Backbord aus, wie es ihnen gerade in den Sinn kam. Eine Meile Fahrt in der Stunde war alles, was um den Preis völliger Erschöpfung aller beteiligten Bootsbesatzungen mit dieser Methode zu erzielen war. Aber man trieb dadurch eben doch um ebensoviel langsamer an Gibraltar vorüber und durfte entsprechend länger hoffen, daß der ersehnte Südwind ein Einsehen hatte und den ganzen Schiffsverband doch noch hinter die Mole von Gibraltar wehte. Zwei Stunden Südwind war alles, was sie sich dazu wünschten, sie hätten vollkommen ausgereicht.
    Unten im Kutter und in der Barkaß der Indefatigable rissen die Männer an ihren Riemen und waren von der Anstrengung so benommen, daß sie von der plötzlichen Aufregung an Bord ihres Schiffes überhaupt keine Notiz nahmen. Bei dieser Plackerei unter einer erbarmungslos herabstechenden Sonne verlor man jedes Interesse für seine Umgebung und sehnte nur noch das Ende des grausamen, zwei volle Stunden währenden Törns herbei. Nun aber wurden sie doch wach, als sie der Kommandant in eigener Person von der Back her anrief.
    »Mr. Bolton! Mr. Chadd! Loswerfen! Kommen Sie sofort längsseit und rüsten Sie Ihre Leute mit Handwaffen aus. Unsere Freunde aus Cadiz wollen uns anscheinend besuchen.«
    Als Pellow wieder auf dem Achterdeck angelangt war, nahm er sein Glas zur Hand und richtete es auf die diesige Kimm. Er konnte jetzt schon hier unten ausmachen, was vorher vom Topp aus gemeldet worden war.
    »Sie halten genau auf uns zu«, sagte er.
    Die beiden Galeeren kamen von Cadiz, wahrscheinlich hatte sie ein reitender Bote von dem Ausguckposten Tarifa aus davon in Kenntnis gesetzt, daß hier ein Konvoi aufgelöst in der Flaute umhertrieb und goldene Beute versprach. Das war für die Galeeren der gegebene Augenblick, zu beweisen, daß ihr Dasein immer noch einen Zweck besaß. Zwar blieb es ihnen verwehrt, die armen Handelsschiffe als Prisen einzubringen, aber sie konnten sie immerhin wegnehmen und brandschatzen, während die Indefatigable dazu verurteilt war, tatenlos zuzusehen, da sich das ganze Drama außerhalb der Reichweite ihrer Geschütze abspielte. Pellow faßte seine Schützlinge der Reihe nach ins Auge, es waren zwei Vollschiffe und drei Briggs. Eine der Briggs lag nur eine halbe Meile von ihm entfernt, sie konnte er zur Not durch sein Feuer decken, die anderen waren alle eineinhalb bis zwei Meilen ab, ihnen war beim besten Willen nicht zu helfen.
    »Pistolen und Entermesser, Jungs!« rief er den Männern entgegen, als sie sich über die Reling schwangen. »Mr. Cutler, schlagen Sie sofort die Stagtakel an, los, die Karronaden in die Boote!«
    Die Indefatigable hatte schon so viele Unternehmungen hinter sich, bei denen sich jede Minute als kostbar erwiesen hatte, daß auch diesmal mit den Vorbereitungen keine Zeit vertan wurde.
    Die Bootsbesatzungen legten ihre Waffen an, die Sechspfünder-Karronaden wurden im Bug des Kutters und der Barkaß untergebracht, und bald pullten die beiden Boote, vollbesetzt mit Bewaffneten und für den Notfall sogar verproviantiert, den rasch näher kommenden Galeeren entgegen.
    »Sagen Sie, Mr. Hornblower, sind Sie denn nicht ganz bei Trost? Was wollen Sie denn mit der Jolle?«
    Pellow hatte eben gesehen, wie Hornblower die Jolle ausschwingen ließ, die ihm im besonderen anvertraut war.
    Bildete sich dieser Fähnrich etwa ein, er könne mit dem zwölf Fuß langen Boot und seinen sechs Mann Besatzung etwas gegen diese riesigen Kriegsgaleeren ausrichten?
    »Wir können zu einem Schiff des Konvois pullen und seine Besatzung verstärken, Sir«, sagte Hornblower.
    »Na schön, dann fahren Sie mit Gott. Ich verlasse

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