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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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doch das Kind hat. Dabei zahlt man jetzt für das Pfund Hammelrücken schon drei Penny! Alles wird teurer, ich weiß nicht, wohin das noch führen soll.«
    »Ja, ja, Mutter. Aber Horry gibt mir wirklich alles, was er irgend entbehren kann, das weiß ich ganz bestimmt.«
    Als Kommandant eines Kriegsschiffes, das noch nicht einmal der sechsten Größenordnung angehörte, erhielt Hornblower im Monat nur zwölf Pfund Gehalt. Dabei brauchte er dringend neue Uniformen. Wegen der durch den Krieg bedingten starken Nachfrage stiegen auch dafür wie überall die Preise.
    Andererseits war es der Admiralität noch nicht gelungen, eine Gehaltserhöhung für ihre Seeoffiziere durchzusetzen.
    »Aber es gibt doch Kapitäne, die Unsummen verdienen.« Die Einrichtung der Prisengelder und die guten Aussichten, daran Anteil zu haben, trugen wohl wesentlich dazu bei, daß die Besatzungen der Navy trotz der oft unerträglichen Anforderungen des Kriegsdienstes bei der Stange blieben und Ruhe hielten. Seit den großen Meutereien im Spithead und im Nore waren noch keine zehn Jahre vergangen. Wenn Mrs.
    Mason noch lange so weiterredete, sah es Hornblower wahrhaftig kommen, daß er sich dazu aufraffte, für die Prisengelder einzutreten, obwohl er in Wirklichkeit so wenig davon hielt. Glücklicherweise schlug aber die Unterhaltung von selbst andere Bahnen ein, als jetzt die Wirtin eintrat, um den Tisch zu decken. Solange jemand Fremdes im Zimmer war, wollten weder Mrs. Mason noch Maria so unfein sein, über Geld zu sprechen. Darum plauderte man eben über irgendwelche anderen belanglosen Dinge. Und als die Wirtin zuletzt die dampfende Suppenterrine brachte, setzte man sich zu Tisch.
    »Die Graupen sind auf dem Grund, Horatio«, sagte Mrs. Mason, die ihn beim Austeilen der Suppe überwachte. »Ja, Mrs. Mason.«
    »Gib doch Maria das andere Kotelett, dieses da ist für dich bestimmt.«
    »Ja, Mrs. Mason.«
    Damals, auf der alten Renown unter Kapitän Sawyer, hatte Hornblower wohl gelernt, daß man unter der Fuchtel eines Tyrannen seine Zunge zügeln mußte, aber diese Lehre war seinem Gedächtnis längst entschwunden, darum mußte sie jetzt mühsam aufgefrischt werden. Er hatte Maria aus freien Stücken zur Frau genommen - noch vor dem Altar wäre ein »Nein« möglich gewesen. Oh, er erinnerte sich genau an das, was ihm damals durch den Kopf gegangen war. Jetzt aber galt es, wenigstens das Beste aus einer verfehlten Sache herauszuholen.
    Es hatte keinen Zweck, wenn er sich mit seiner Schwiegermutter herumstritt. Ein Jammer, daß die Hotspur just in dem Augenblick zum Docken eingelaufen war, als Mrs. Mason eintraf, um ihre Tochter im Wochenbett zu pflegen. Er brauchte natürlich nicht zu fürchten, daß sich solch dumme Zufälle künftig - in dem langen Leben, das ihnen beiden hoffentlich noch bevorstand - wiederholen würden. Es gab Hammelbraten mit Graupen, Kartoffeln und Kohl. Das hätte ein schönes, schmackhaftes Dinner abgegeben, aber Hornblower war leider nicht in der Lage, es zu genießen, weil ihm die Atmosphäre sowohl im übertragenen wie auch im buchstäblichen Sinne nicht behagte. Das Zimmer mit seinem Steinkohlenfeuer war nämlich unerträglich heiß. Wegen des Regens konnte man gewaschene Wäsche nicht im Freien aufhängen, ja, Hornblower zweifelte stark, ob man in der Gegend der Drivers Alley Wäschestücke überhaupt unbewacht vor die Tür hängen durfte. Jedenfalls hing das Zeug des kleinen Horatio am anderen Ende des Zimmers auf einem Trockengestell, und die Natur wollte es, daß jedes Stück, das der Junge auf den Leib bekam, mehrmals am Tag gewaschen werden mußte. Dort hingen die langen bestickten Säuglingskleider, die Flanellüberkleider mit den gezackten Rändern, die Flanellhemden, die Bänder, die alles zusammenhielten, und - nicht zuletzt - die unzähligen Windeln, jene Vorhut, die sich zum Schutz des Ganzen opfern mußte und darum als erste dem Ansturm der Naturgewalten entgegentrat.
    Hornblowers nasses Ölzeug und Mrs. Masons triefender Umhang bereicherte die Symphonie von Gerüchen in diesem Zimmer um eine neue, eigene Note. Hornblower hatte sogar den Verdacht, daß auch der kleine Horatio in seiner Wiege neben Marias Stuhl mit seinem Beitrag dazu nicht hinter dem Berg hielt.
    Jedenfalls war ihm zumute, als ob ihm die Lungen bersten wollten, er bekam richtig Heimweh nach der frischen Luft des Atlantiks und gab sich alle Mühe, Appetit zu heucheln, aber es wurde nicht viel daraus. »Was ist denn, Horatio, schmeckt es

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