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Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur

Titel: Hornblower 03 - Hornblower auf der Hotspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Offenbar schlug auch ihm das Herz höher, denn er strahlte über das ganze Gesicht. Dabei ahnte er noch nicht einmal, daß sie hinter acht Millionen Talern her waren und daß - ach so!
    Von einer Sekunde zur nächsten war Hornblowers freudiger Überschwang wie weggezaubert.
    Er stürzte aus dem Himmel seines Glücks in den Abgrund, wie ein Mann, der von der Großroyalrah herabfällt. Im Drang der Ereignisse war ihm sein Doughty ganz und gar entfallen, das Wort »sofort« in Moores Befehl hatte ihm eine Gnadenfrist verschafft. Da ja so viele Kapitäne greifbar waren und der Flottenchef selbst das Urteil bestätigen konnte, wäre Doughty zur Stunde ganz bestimmt schon verurteilt gewesen, möglicherweise wäre jetzt das Urteil sogar bereits vollstreckt und Doughty ein toter Mann. Spätestens hätte er morgen früh sterben müssen. Die Kommandanten der Kanalflotte kannten mit einem Meuterer kein Erbarmen.
    Jetzt mußte er den Fall selbst in die Hand nehmen; Eile war dabei nicht vonnöten, denn von Aufruhr, der sofort im Keim erstickt werden mußte, war ja hier nicht die Rede. Er hatte es also nicht nötig, auf das Recht des Kommandanten zurückzugreifen, das ihm im äußersten Notfall zu Gebote stand, und Doughty in eigener Vollmacht hängen zu lassen. Aber wenn ihm dieses Schlimmste auch erspart blieb, waren die Aussichten immer noch trübe genug, da Doughty weiter in Eisen lag und jedermann an Bord wußte, daß einem aus ihrer Mitte der Strick des Henkers gewiß war. Es lag auf der Hand, daß die Leute dadurch um ihr inneres Gleichgewicht kamen, am meisten litt aber - von Doughty einmal abgesehen - Hornblower selbst unter diesem Zustand. Ihm drehte sich förmlich der Magen herum, wenn er daran dachte, daß es ihm oblag, Doughty hängen zu lassen. Auf einmal erkannte er, wie nahe ihm dieser Mann stand: seine Ergebenheit und sein aufmerksames Wesen zwangen ihm echte Wertschätzung ab. Doughty hatte mit unermüdlichem Eifer eine Geschicklichkeit entwickelt, seinem Kommandanten das Leben angenehm zu machen, die das Durchschnittsniveau ähnlich überragte wie etwa die Fähigkeit mancher besonders geschickter Teerjacken, zwei Enden durch einen kaum sichtbaren Langspleiß zu verbinden.
    Hornblower rang in seiner Zerrissenheit verzweifelt um einen Entschluß. Wohl zum tausendstenmal in seinem Leben schalt er des Königs Dienst einen Vampir - wie dieses Tier verführerisch und hassenswert in einem. Noch sah er keinen Ausweg aus dem Zwiespalt, in dem er sich befand. Aber zunächst mußte er sich doch wohl noch genauer über den Fall unterrichten.
    »Mr. Bush, würden Sie die Güte haben, Doughty durch den Wachtmeister in meine Kajüte bringen zu lassen?«
    »Aye, aye, Sir.«
    Kettengeklirr verriet ihm, daß Doughty vor der Tür war; er trug Handschellen an den Gelenken.
    »Danke, Wachtmeister, Sie können draußen warten.«
    Doughty blickte ihn mit seinen stahlharten blauen Augen unverwandt an.
    »Nun, was haben Sie zu sagen?«
    »Es tut mir sehr leid, Sir. Bitte verzeihen Sie mir, daß ich Ihnen das angetan habe.«
    »Wie kamen Sie nur dazu, sich so gehenzulassen?« Zwischen Mayne und Doughty hatte schon immer ein gespanntes Verhältnis bestanden - das war Hornblower von vornherein klargewesen. Diesmal hatte es Mayne für richtig gehalten, Doughty eine besonders schmutzige Arbeit aufzutragen, während dieser just darauf bedacht war, seine Hände sauberzuhalten, weil er seinem Kommandanten bald darauf das Dinner servieren sollte. Auf Doughtys Einwand hin sah sich Mayne dann sofort veranlaßt, seinen »Starter« zu schwingen.
    »Ich - ich konnte mir den Schlag nicht gefallen lassen, Sir.
    Vielleicht habe ich mich zu lange unter Gentlemen bewegt, um eine solche Behandlung hinzunehmen.«
    Unter Gentlemen konnte ein Schlag nur mit Blut gerächt werden. Die niederen Stände pflegten Hiebe ohne viel Aufhebens hinzunehmen. Hornblower war Kommandant seines Schiffes und als solcher mit nahezu unbegrenzten Vollmachten ausgestattet. Er konnte Mayne befehlen, den Mund zu halten, er durfte Doughtys Handschellen lösen und den Fall für erledigt erklären. Aber war dieser Fall damit auch vergessen? Erweckte er damit bei seinen Leuten nicht den Eindruck, daß man Unteroffiziere ungestraft wieder schlagen durfte? Mußten sie nicht denken, daß ihr Kommandant eine widerwärtige Günstlingswirtschaft trieb?
    »Ach, es ist zum...«, brach Hornblower los und knallte die Faust auf den Kartenhaustisch.
    »Ich könnte noch einen Ersatzmann ausbilden,

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