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Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant

Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant

Titel: Hornblower 04 - Hornblower wird Kommandant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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Schloß.«
    »Eben das ging mir gerade durch den Kopf, Mylord. Wenn ich an das Fähnrichsquartier auf der Atropos denke...«
    »Ganz gleich, damit hat er sich abzufinden. Eine Glattdeckskorvette hat nun einmal nicht viel Raum unter Deck.
    Auf einem Linienschiff hätte man ihm vielleicht eine Kammer geben können, aber da die Wahl nun einmal auf die Atropos gefallen ist, muß er hinnehmen, was ihm geboten wird. Kaviar und Wildbret werden Sie ihm ja auch nicht vorsetzen. Im übrigen bekommen Sie noch einen schriftlichen Befehl über die ganze Angelegenheit von mir.«
    »Aye, aye, Mylord.«
    Die Kutsche hielt mit knirschenden Bremsen vor der Admiralität, der Schlag wurde aufgerissen, und St. Vincent erhob sich schwer und mühsam von seinem Platz. Hornblower folgte ihm bis unter den Torweg.
    »Ich möchte mich von Ihnen verabschieden, Hornblower«, sagte St. Vincent und reichte ihm die Hand.
    »Auf Wiedersehen, Mylord.«
    St. Vincent blickte ihn unter seinen buschigen Augenbrauen hervor durchdringend an.
    »Die Navy legt uns zwei große Verpflichtungen auf, Hornblower«, sagte er. »Die eine davon kennen wir alle genau: gegen die Franzosen zu kämpfen und Boney immer härtere Schläge zu versetzen.«
    »Jawohl, Mylord.«
    »Über die andere machen wir uns nicht so oft Gedanken. Wir haben nämlich auch dafür zu sorgen, daß wir bei unserem Abgang eine Navy hinterlassen, die ebensoviel taugt wie die, in der wir dienten. Sie sind jetzt noch ein junger Mann, Hornblower, noch haben Sie keine drei Jahre als Kapitän, aber glauben Sie mir, ehe Sie sich's versehen, haben Sie Ihre dreiundvierzig Dienstjahre auf dem Buckel wie ich. Das geht verteufelt schnell, sage ich Ihnen. Vielleicht nehmen Sie dann auch einmal einen jungen Offizier mit zu Hofe, um ihn vorzustellen.«
    »Jawohl, Mylord.«
    »Ich sage Ihnen, schauen Sie sich Ihre Leute gründlich an, Hornblower, wenn Sie eines Tages dazu berufen sind. Dennoch kommt einmal ein Irrtum vor. Aber wenn Sie sich schon irren, dann wenigstens nach bestem Wissen und Gewissen.«
    »Jawohl, Mylord.«
    »Mehr ist dazu nicht zu sagen.«
    Der Alte wandte sich ohne ein weiteres Wort zum Gehen und ließ Hornblower mit Bracegirdle im Torweg stehen.
    »Jervie ist heute weich wie Wachs«, sagte Bracegirdle.
    »Es scheint so.«
    »Er wollte Ihnen wohl andeuten, daß er ein Auge auf Sie geworfen hat, Sir.«
    »Ja, aber einen Luvanker ließ er vorsichtshalber immer noch im Grund«, sagte Hornblower und dachte an St. Vincents Wort, daß man sich trotz allem in einem Menschen irren könne.
    »Jervie vergißt eine Enttäuschung nie«, sagte Bracegirdle mit ernstem Gesicht »Nun ja...«
    Zwölf Dienstjahre in der Navy hatten viel dazu beigetragen, Hornblower jeweils im rechten Augenblick zu einem Fatalisten zu machen, der über Gefahren solcher Art die Achseln zucken konnte, wenigstens so lange, bis sie überstanden waren.
    »Wenn Sie gestatten, hole ich mir noch rasch meinen Umhang«, sagte er. »Leben Sie wohl - und besten Dank.«
    »Etwas zu trinken? Eine Tasse Tee? Oder einen kleinen Imbiß, Sir?«
    »Nein, besten Dank, es ist besser, ich mache mich gleich auf den Weg.«
    Maria erwartete ihn in Deptford, sie brannte gewiß schon vor Neugier zu hören, wie sein Besuch bei Hof und seine Vorstellung beim König verlaufen war. Als ihr Hornblower erzählt hatte, was ihm bevorstand, war sie vor Aufregung ganz aus dem Häuschen geraten. Der Gedanke, daß er dem Gesalbten Gottes Auge in Auge gegenüberstehen würde, raubte ihr die Fassung, so daß die Hebamme vor all der Aufregung warnen mußte, weil sie ein Fieber verursachen könne. Und nun war er nicht nur dem König vorgestellt worden, sondern der König hatte mit ihm gesprochen, hatte sich sogar über seine dienstlichen Aufgaben mit ihm unterhalten. Und obendrein bekam er nun einen richtigen Fürsten als Fähnrich an Bord - allerdings war der aus seinem Land vertrieben, aber dieser Umstand wurde durch die andere Tatsache reichlich aufgehoben, daß er ein Großneffe des Königs, ein Blutsverwandter der königlichen Familie war. Wenn Maria davon hörte, war sie darüber mindestens ebenso begeistert wie über seine Vorstellung bei Hofe.
    Über diesen Empfang fragte sie ihn bestimmt bis zur letzten Kleinigkeit aus, wer alles da war (Hornblower wünschte, er hätte auch nur einen von den Männern gekannt, die hinter dem Thronsessel standen), wie jeder einzelne gekleidet war - das war einfacher, da bei dem Lever natürlich keine Damen zugegen waren und

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