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Hornblower 06 - An Spaniens Küsten

Hornblower 06 - An Spaniens Küsten

Titel: Hornblower 06 - An Spaniens Küsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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für gewöhnlich auf der Hut war. Er erzählte von dem langen Zweikampf, der sich auf dem einsamen Pazifik abgespielt hatte, von den wechselvollen Geschehnissen und den blutigen Verlusten und schloß mit dem Augenblick, da er, erschöpft an der Reling des Achterdecks lehnend, angesichts des in der Dunkelheit sinkenden Gegners das Gefühl des Triumphes ausgekostet hatte.
    Schuldbewußt schwieg er. Der Gedanke, daß er das unentschuldbare Verbrechen begangen hatte, sich mit seinen Erfolgen zu brüsten, trieb ihm das Blut in die Schläfen. Er ließ den Blick über die Gesichter der Anwesenden schweifen, in denen er Verlegenheit, Mißbilligung, Mitleid oder Geringschätzung zu erkennen erwartete. Zu seinem Erstaunen gewahrte er etwas, was er nur als Bewunderung ansehen konnte.
    Bolton dort drüben, der ein fünf Jahre höheres Dienstalter besaß und mindestens zehn Jahre lebensälter war, betrachtete ihn mit einem Ausdruck der Heldenverehrung. Elliott hatte bereits unter Nelson ein Linienschiff geführt. Er nickte äußerst anerkennend. - Hornblower bezwang sich und warf dem Admiral einen verstohlenen Blick zu. Sir Percy schien noch ganz unter dem Eindruck des Gehörten zu stehen. Vielleicht huschte über sein männliches Gesicht ein Schatten des Bedauerns darüber, daß sich ihm im Verlauf einer langen Dienstzeit nicht eine ähnliche Gelegenheit geboten hatte, Ruhm zu erwerben, aber das schlichte Heldentum Hornblowers hatte auch auf ihn seine Wirkung nicht verfehlt. Er wandte den Kopf und sah seinen neuen Untergebenen frei an.
    »Auf Ihr Wohl«, sagte er, das Glas erhebend. »Möge dem Kommandanten der Sutherland gleicher Erfolg beschieden sein wie jenem der Lydia.«
    Beifälliges Gemurmel folgte diesen Worten. Hornblower errötete und stammelte seinen Dank. Die Anerkennung von Männern, auf deren Urteil er großen Wert legte, überwältigte ihn geradezu; um so mehr, als er nun einsah, daß er sie unter falschen Voraussetzungen gewonnen hatte, denn gerade jetzt kam ihm die Erinnerung an die würgende Angst, mit der er die Breitseiten der Natividad erwartet hatte, an das Grauen vor der Verstümmelung, das ihn während des ganzen Gefechtes nicht losgelassen hatte. Nein, er gehörte zu den verächtlichen wenigen; er war nicht so geartet wie Leighton, Elliott und Bolton, die in ihrem ganzen Dasein keine Furcht kennengelernt hatten. Wenn er die ungeschminkte Wahrheit gesagt, wenn er nicht nur von dem militärischen Vorgängen, sondern auch von den ihn bewegenden Empfindungen gesprochen haben würde, so hätte man ihn wie einen Schwächling bemitleidet, und der Ruhm des Seesieges würde sich in nichts aufgelöst haben.
    Hornblowers Verlegenheit wurde gemildert, als sich Lady Barbara erhob und die anderen Damen ihrem Beispiel folgten.
    »Die Herren werden hoffentlich nicht allzulange beim Wein sitzenbleiben«, meinte Sie als die Offiziere vor ihr standen.
    »Herr Kapitän Hornblower ist berühmter Whistspieler, und die Karten warten auf uns.«

4. Kapitel
    Während sie nach dem Verlassen des ›Engel‹ durch die tiefdunklen Straßen schritten, hakte sich Maria fest bei ihrem Gatten ein.
    »Ein wirklich genußreicher Abend, Liebster«, sagte sie.
    »Lady Barbara scheint eine sehr vornehme Persönlichkeit zu sein.«
    »Es freut mich, daß du dich gut unterhalten hast«, erwiderte Hornblower. Aus Erfahrung wußte er nur zu gut, daß es Maria lebhaftes Vergnügen bereitete, im Anschluß an jede gemeinsam besuchte Gesellschaft über die dabei Beteiligten zu sprechen. Er fürchtete sich vor der unvermeidlichen Kritisierung der Lady Barbara.
    »Sie war viel feiner, als ich es nach dem hätte annehmen können, was du mir von ihr erzähltest«, fuhr Maria erbarmungslos fort.
    Hornblower suchte in seiner Erinnerung, und dabei fiel ihm ein, daß er in der Tat nur von ihrem Mut und von der Sicherheit gesprochen hatte, mit der sie sich unter Männern bewegte.
    Damals gewann Maria den Eindruck, daß die Tochter des Earls in gewisser Hinsicht ein Mannweib war. Um so erfreuter war sie nun, ihre Meinung ändern und sie sowohl ihrer gesellschaftlichen Gewandtheit als auch ihrer freundlichen Art wegen bewundern zu können.
    »Ja, sie ist eine charmante Frau«, nickte Hornblower.
    Vorsichtig paßte er sich Marias Stimmung an.
    »Sie fragte mich, ob ich dich auf deiner bevorstehenden Reise zu begleiten gedenke, und ich erklärte ihr, daß es angesichts der Zukunftshoffnungen, die wir zu hegen beginnen, nicht ratsam sei.«
    »Was, das hast du ihr

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