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Hornblower 08 - Der Kommodore

Hornblower 08 - Der Kommodore

Titel: Hornblower 08 - Der Kommodore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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jetzt...«
    Clausewitz zeigte auf die Batterie, die ihnen den inneren Teil der Bucht versperrte.
    »Und doch...«, begann Hornblower. Aber dann verschluckte er den Rest dessen, was er hatte sagen wollen. Es hatte keinen Sinn, Kritik zu üben, wenn man nicht gleichzeitig einen Ausweg vorzuschlagen hatte. Noch einmal ließ er seinen Blick über die Belagerungswerke wandern und suchte dabei nach irgendeiner Erleuchtung, während rings um ihn die Geschütze donnerten.
    Auch weiter flußaufwärts hörte man jetzt Artilleriefeuer, dort hatten nämlich die Franzosen eine neue Angriffsfront gegen die Riga gegenüberliegende Mitauer Vorstadt gebildet. Das zwang die Verteidiger, ihre Abwehrkräfte und Hilfsmittel aufs äußerste zu strecken und zu zersplittern. Macdonald hatte sich wie eine Bulldogge in diese Belagerung verbissen, es war bestimmt eine schwierige Aufgabe, ihn abzuschütteln. Ganz Preußen mußte ihm den Nachschub für seine Operationen liefern, er hatte schon bewiesen, daß sein Entschluß durch nichts zu erschüttern war.
    Selbst der in seinem Rücken tobende Aufstand der lettischen, livländischen und litauischen Bauern, der im ganzen Lande Verwirrung und Unruhe schuf, vermochte es nicht, seine Pläne im mindesten zu beeinflussen.
    »Die ersten Toten kommen den Strom herab«, bemerkte Clausewitz. Er hatte große, weiße Zähne, die er bei jeder Gelegenheit zu zeigen pflegte. Hornblower blickte ihn verständnislos an.
    »Aus den Schlachten bei Witebsk und Smolensk«, erklärte Clausewitz, »die vor vierzehn Tagen zweihundert Meilen weiter südlich geschlagen wurden. Ein Teil der Leichen hat also die ganze Reise zurückgelegt. Viele Russen sind dabei, aber auch Franzosen, Bayern, Westfalen und Italiener - sehr viele Italiener.
    Es muß eine große Schlacht gewesen sein.«
    »Sehr interessant«, sagte Hornblower und befaßte sich noch einmal genau mit den Belagerungswerken. In der Mitte des zweiten Parallelgrabens befand sich eine neue Batterie, deren Feuer jeden Frontalangriff zur Zerstörung der Werke vereiteln mußte. Es war von der für den Ausfall bestimmten Truppe einfach nicht zu verlangen, daß sie über zweihundert Meter deckungslosen Vorfeldes gegen ein solches Feuer vorging und dann noch einen Wall und Graben stürmte. Aber es blieb nichts anderes übrig als ein solcher Angriff, denn die französischen Flanken waren gut gedeckt. Die eine lehnte sich an den Flußlauf, die andere verlief bis zur Bucht. Ja, die Bucht! Die französischen Batterien konnten sie bestreichen, so bestreichen, daß seine Kanonenboote dort bei Tage nicht mehr ankern konnten. Waren sie aber in der Lage, Infanterie aufzuhalten, die dort des Nachts mit Booten an Land gesetzt wurde? Wenn das gelang, dann konnte der Parallelgraben in der Morgendämmerung von der Flanke her angegriffen und aufgerollt werden. Hornblower wandte sich mit diesem Vorschlag an Clausewitz, und der nahm ihn sofort an. Diese Festlandsoldaten vergaßen bei ihren Planungen allzu leicht die Möglichkeiten der See. Clausewitz besaß aber, obgleich er Preuße war, glücklicherweise genug geistige Anpassungsfähigkeit, um die Vorzüge dieses auf der Beherrschung der See beruhenden Vorhabens sogleich zu erfassen. Wenn man dem letzten Sturm auf Dünamünde noch zuvorkommen wollte, dann war keine Zeit zu verlieren. Also mußte der Plan sofort ausgearbeitet werden. Da waren Zeiten festzulegen, Signale zu vereinbaren, Truppen für die Landung zu bestimmen und nach dem Punkt in Marsch zu setzen, wo Hornblower inzwischen die Schuten mit den Bootsbesatzungen klarmachte, die sie an den für die Landung vorgesehenen Platz bringen sollten. Hornblower mußte Besatzungen und Offiziere abteilen, ihnen seine Befehle geben und sicherstellen, daß sie auch richtig verstanden wurden. Montgomery, Duncan, Purvis und Carlin mußten sofort von Bord geholt werden, denn er mußte ihnen von hier, von der Kirche aus, die Stellen anweisen, wo sie landen sollten. Hornblower rannte immer wieder um die Galerie und rieb sich vor Ungeduld förmlich auf, bis sie endlich an Land erschienen. Reitende Boten holten gleichzeitig in fliegender Eile ein Dreigespann russischer Obersten heran und brachten sie gleichfalls auf die Galerie. Das waren die Kommandeure der Regimenter, die für die Landung ausersehen waren. Hornblower erklärte ihnen den ganzen Plan auf französisch und wiederholte die Erklärung für seine eigenen Offiziere auf englisch. Dann mußte er obendrein die Unmenge von Fragen

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