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Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Titel: Hornblower 10 - Hornblower in Westindien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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sie sie als Ausgleich für die fünf unerträglich langweiligen Wochen auf See und die fünf weiteren, die ihr noch bevorstanden. »Du hast so eifrig mit dem jungen Bonner getanzt, Liebling«, bemerkte er, als sie nach der Gesellschaft beim Gouverneur wieder zu Hause waren.
    »Ja, er ist auch ein besonders guter Tänzer«, sagte Barbara.
    »Ich glaube, er hat allerlei auf dem Kerbholz«, hielt ihr Hornblower entgegen. »Nachweisen konnten wir ihm zwar bis jetzt noch nichts, aber es wird ihm so manches nachgesagt - Schmuggel, Sklavenhandel und was sonst noch so dazu gehört.«
    »Und diesen Mann lädt der Gouverneur zu sich ins Haus?«
    »Wie ich schon sagte, liegen keine Beweise gegen ihn vor, aber ich hatte mich dienstlich schon oft genug mit den geheimnisvollen Unternehmungen seiner Fischerboote zu befassen. Vielleicht kommst du schon in allernächster Zeit zu der Erkenntnis, daß du dir einen richtigen Galgenvogel als Tänzer ausgesucht hast.«
    »Galgenvögel pflegen meist amüsanter zu sein als Adjutanten und Sekretäre eines Admirals«, meinte Barbara lächelnd.
    Barbaras Unternehmungsgeist war ganz erstaunlich. Selbst nach einer durchtanzten Nacht ritt sie den ganzen folgenden Tag, und Hornblower hatte nichts dagegen einzuwenden, solange sich junge Männer fanden, die sich darum rissen, Lady Hornblower auf ihren Ausflügen das Geleit zu geben. Er selbst hatte ja noch eine Menge Arbeit zu erledigen, die keinen Aufschub duldete, und Pferde waren ihm ohnedies herzlich zuwider. Es machte ihm Spaß, zu beobachten, wie alles Barbara zu Füßen lag: Seine Exzellenz persönlich, die jungen Leute, die mit ihr ritten, der alte Gärtner Evans, kurz jedermann, der irgendwie mit ihr in Berührung kam.
    Barbara war eines Morgens wieder zu Pferde unterwegs, ehe noch die Hitze des Tages eingesetzt hatte, als ein Läufer zu Hornblower ins Dienstzimmer geführt wurde. »Meldung vom Kommandanten, Mylord: die Triton ist signalisiert, sie steuert mit günstigem Wind die Einfahrt an.«
    Hornblower starrte eine Sekunde lang stumm vor sich hin.
    Obwohl er schon seit Monatsfrist auf diese Nachricht gefaßt war, traf sie ihn jetzt mit unerwarteter Härte. »Schön«, sagte er endlich. »Meine Empfehlung an den Kommandanten, ich käme sofort.«
    Das war also das Ende seines dreijährigen Kommandos als Chef der britischen Streitkräfte in Westindien. Nun war Ransome an der Reihe, womöglich übernahm er sein Kommando schon heute, spätestens aber morgen. Dann war er auf Halbsold und konnte sang- und klanglos nach Hause segeln.
    Während er sich zu Ransomes Begrüßung fertig machte, ging ihm allerlei seltsames Zeug durch den Kopf. Er überlegte, daß der junge Richard nun schon das Alter hatte, daß er in Eton eintreten konnte, er dachte mit gemischten Gefühlen an den eisigen Winter in Smallbridge, dann fiel ihm ein, daß er die Bücher der Intendantur noch zu überprüfen und abzuschließen hatte. Erst als er schon mit seinem Chefboot unterwegs war, besann er sich darauf, daß ihm nun die Entscheidung im Fall Hudnutt erspart blieb.
    Die Triton führte keine Admiralsflagge, denn Ransome trat sein Kommando erst mit dem Augenblick der Übernahme an.
    Der Salut, der jetzt geschossen wurde, galt nur dem Schiff, das neu zum westindischen Verband trat. Ransome war ein beleibter Mann mit einem kräftigen Backenbart neuester Mode, dessen dunkle Farbe schon stark ins Graue hinüberspielte. Er trug den kleinen Stern des Bath-Ordens niedrigster Klasse, der sich, verglichen mit Hornblowers prunkvollem Großkreuz, recht bescheiden ausnahm. Wenn es ihm gelang, sein neues Kommando ohne erhebliche Pannen hinter sich zu bringen, dann durfte er wohl ebenfalls hoffen, in die Schar der adeligen Ritter dieses Ordens aufgenommen zu werden. Er stellte seinen Kommandanten, Kapitän Coleman, vor, dem Hornblower bis jetzt noch nie begegnet war, dann hörte er aufmerksam zu, als ihm dieser kurz erklärte, welche Maßnahmen er bereits angeordnet hatte und wie er sich den weiteren Gang der Dinge dachte.
    »Ich werde das Kommando morgen übernehmen«, entschied Ransome, als Hornblower zu Ende war. »Das ist mir sehr willkommen«, meinte Hornblower, »denn dann bleibt mir genügend Zeit, um alle nötigen Vorbereitungen zu treffen, so daß die Übergabe in feierlicher Form stattfinden kann. Legen Sie Wert darauf, die heutige Nacht im Gouvernementgebäude zu verbringen? Man ist dort vorbereitet, Sie gastlich zu empfangen, falls Sie das wünschen.«
    »Ach, warum soll

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