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Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Titel: Hornblower 10 - Hornblower in Westindien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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beste Mann auf der ganzen Welt«, sagte Barbara, und er merkte jetzt erst, daß sie ihn schon sekundenlang prüfend angeschaut hatte. »Wenn du das sagst, ist mein Glück vollkommen«, gab er ihr in einem Ton zur Antwort, dessen Aufrichtigkeit keinen Zweifel zuließ. Jetzt erst fiel ihnen ein, daß sie in diesem Haus nur Gäste waren und darum nicht nur ihren Gefühlen leben durften.
    »Wir werden uns hier in Jamaika zu guter Letzt noch gründlich unbeliebt machen«, meinte Hornblower, »wenn wir Ihre Exzellenzen mit dem Dinner warten lassen.« Sie waren jetzt nur noch Gäste, müßige Herumtreiber, nur geduldet unter all den Menschen, die noch in ihre dienstlichen Verpflichtungen eingespannt waren. Daran mußte Hornblower während des Dinners denken, als er den neuen Oberbefehlshaber auf dem Ehrenplatz sitzen sah. Er erinnerte sich an die Geschichte von jenem byzantinischen General, der in Ungnade gefallen und geblendet worden war und nun als Bettler auf dem Marktplatz hockte. ›Eine kleine Gabe für den armen Belisar‹, wäre es ihm beinahe entfahren, als ihn der Gouverneur endlich auch ins Gespräch zog.
    »Ihr Seesoldat ist bis jetzt noch nicht gefaßt worden«, sagte Hooper.
    »Er ist nicht mehr mein Seesoldat, Sir«, meinte Hornblower lachend. »Von jetzt ab gehört er Admiral Ransome.«
    »Nach dem, was man mir berichtet hat, wird er jedenfalls gefaßt werden«, sagte Ransome.
    »Seit ich hier Gouverneur bin, ist uns noch kein Deserteur entwischt«, sagte Hooper.
    »Dann brauchen wir uns wohl auch diesmal keine Sorgen zu machen«, bemerkte Ransome.
    Hornblower warf einen verstohlenen Blick auf Barbara, die auf der anderen Seite des Tisches saß. Sie genoß offenbar in aller Gemütsruhe ihr Dinner - und er hatte schon gefürchtet, daß sie die eben geäußerten Worte wieder mächtig aufregen würden, weil er wußte, wie sehr ihr Hudnutts Schicksal am Herzen lag.
    Eine Frau hielt eben Unvermeidliches allzu leicht für vermeidbar, wenn es ihren Herzensregungen zuwiderlief. Aber Barbara verstand es jedenfalls erstaunlich gut, solche Gefühle zu meistern - wieder eine Eigenschaft, die er an ihr bewundern durfte. Lady Hooper wechselte das Thema, und bald entwickelte sich ein frohes, unbeschwertes Geplauder. Auch Hornblower begann jetzt den Abend zu genießen, er fühlte sich köstlich frei und leicht, da er alle Verantwortung los war und keine Sorgen mehr drückend auf seinen Schultern fühlte. Bald schon - sowie das Postschiff seeklar war - ging es nach England, dort saß er dann ruhig und friedlich in Smallbridge, während sich die Leute hier in der tropischen Hitze weiter mit ihren undankbaren Aufgaben herumschlagen mußten. Nichts von dem, was hier geschah, ging ihn noch etwas an. Wenn nur Barbara glücklich war, gab es für ihn weit und breit keine Sorge und kein Ungemach, und daß sie es - wenigstens für den Augenblick - war, das durfte er zum mindesten aus den heiteren Gesprächen schließen, die sie in ihrer lebhaften Art mit ihren Nachbarn zur Rechten und zur Linken führte.
    Er empfand es auch als erfreulich, daß bei Tisch nicht allzu viel getrunken wurde. Nach dem Essen war nämlich noch ein Empfang zu Ehren des neuen Oberbefehlshabers vorgesehen, zu dem die ganze Gesellschaft der Insel geladen war, soweit sie für die Teilnahme am Dinner nicht in Frage kamen. Kurzum, der Privatmann Hornblower begann, das Dasein mit neuen Augen zu betrachten und mußte sich gestehen, daß es gar nicht so übel war. Als sich die Herren nach dem Dinner im Salon wieder mit den Damen trafen und die ersten neuen Gäste angekündigt wurden, hatte er Gelegenheit, ein paar Worte mit Barbara zu wechseln und sich zu überzeugen, daß sie mit sich und der Welt zufrieden und nicht einmal sehr müde war. Ihr strahlendes Lächeln und ihre blitzenden Augen waren dafür der beste Beweis. Allzu bald mußte er ihr wieder den Rücken kehren, um Mr. Hough mit einem Händedruck zu begrüßen, der sich eben mit seiner Gattin eingefunden hatte. Immer mehr Gäste strömten herein, dann mischte sich plötzlich auch Blau, Gold und Weiß unter all das Zivil, ein Zeichen, daß Coleman, der Kommandant der Triton , mit einigen seiner Leutnants eingetroffen war.
    Ransome selbst stellte Coleman Barbara vor, und Hornblower konnte nicht umhin, das Gespräch mit anzuhören, das sich nun dicht hinter ihm entspann.
    »Oh, Kapitän Coleman ist ein alter Bekannter von mir«, sagte Barbara. »Sie waren damals ›Perfecto Coleman‹, nicht wahr?«
    »Und Sie

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