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Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Titel: Hornblower 10 - Hornblower in Westindien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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glänzten seine Augen vor Erregung.
    »Es ist die Daring , Mylord. Ich bin meiner Sache sicher.«
    Durch zehn Seemeilen Wasser voneinander getrennt, lagen die beiden Schiffe in der blitzblauen tropischen See, über ihnen wölbte sich in strahlendem Blau der südliche Himmel, nur ein dunkler Streifen an der fernen Kimm verriet, daß dort Land war.
    Die Crab hatte das Rennen mit vierundzwanzig Stunden Vorsprung gewonnen. Die Daring drehte sich unter ihren gewaltigen Segelpyramiden steuerlos im Kreis herum, dort wehte offenbar kein Lüftchen mehr, das ihr weiterhalf. Die Crab zog noch eine Weile langsam und immer langsamer ihre Bahn, dann lag auch sie bewegungslos in der brennenden Sonne. Aller Augen richteten sich auf den Admiral, der stumm und steif, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, auf dem Achterdeck stand und starren Blicks nach den weißen Rechtecken Ausschau hielt, die ihm den Ort wiesen, wo sich sein Schicksal erfüllen sollte. Das mächtige Großsegel des Schooners flappte ein zweites Mal, und dann begann der Großbaum langsam herumzuschwingen. »An die Schoten!« rief Harcourt über das Deck. Das Lüftchen war so schwach, daß sie es nicht einmal auf ihrer schweißtriefenden Gesichtshaut fühlten, aber es genügte doch, die Bäume hinauszudrücken, und gleich darauf fühlte auch der Rudergänger etwas Druck auf dem Ruderblatt, so daß sich das Schiff wieder steuern ließ. Das Bugspriet der Crab zeigte genau auf die Daring , und der Wind kam dabei von Steuerbord achtern, man konnte sagen, fast platt von achtern.
    Das heißt, daß ihn die Daring nahezu von vorn bekommen mußte, wenn er überhaupt bis zu ihr hingelangte, denn vorläufig lag sie noch in einer Totenflaute. Der leise Hauch verstärkte sich, bis er im Gesicht zu fühlen war und weiter, bis man vom Bug her sogar das muntere Geplätscher vernahm, das von der Fahrt des Schooners Kunde gab. Dann war mit einem Male wieder alles vorbei, so daß die Crab träge rollend in der Dünung liegenblieb. Wieder meldete sich ein leichter Zug, er kam zunächst von Backbord achtern ein und räumte dann noch so weit auf, daß die Marssegel Vierkant gebraßt und der Schoonerbaum nach Backbord übernommen werden konnten.
    Zehn unbezahlbare Minuten lief die Crab mit ›Schmetterling‹ vor dem Wind auf ihr Ziel los, dann verflüchtigte sich auch diese Brise, und es trat von neuem leblose, hitzeflimmernde Stille ein.
    Jetzt konnte man beobachten, daß auch die Daring einen Hauch Wind bekam. Sie braßte sofort ihre Rahen, aber das Glück dauerte nur einen Augenblick, eben lange genug, um ihre Absicht zu verraten, dann lag sie wieder steuerlos in der Flaute.
    Trotz ihrer riesigen Segelfläche sprach sie auf diese kaum fühlbaren Lüftchen ihrer größeren Masse wegen nicht so gut an wie die Crab .
    »Gott sei Dank!« sagte Gerard, mit dem Glas am Auge, als er sie wieder steuerlos herumschwojen sah. »Sie scheint uns außer Kanonenschußweite passieren zu wollen, Mylord.«
    »Das würde mich nicht überraschen«, stimmte Hornblower bei.
    Wieder setzte ein Luftzug ein, wieder verringerte sich der Abstand, wieder wurde es totenstill.
    »Mr. Harcourt, vielleicht ist es das beste, wenn Sie jetzt Essen ausgeben lassen.«
    »Aye, aye, Mylord.«
    Salzfleisch und Erbsenbrei in der tropischen Mittagssonne - wen hätte wohl danach gelüstet, zumal jedermann voller Spannung nach dem Wind Ausschau hielt? Als die Leute erst halb gegessen hatten, wurden sie ohnedies wieder einmal an die Schoten und Brassen geholt, weil es einen neuen Windhauch zu nutzen galt.
    »Wann soll ich Ihr Dinner servieren, Mylord?« fragte Giles.
    »Jetzt nicht«, gab Hornblower kurz und bündig zur Antwort, ohne erst das Glas vom Auge zu nehmen. »Er hat seine Flagge gesetzt, Mylord«, bedeutete ihm Gerard, »es ist die amerikanische.«
    Das Sternenbanner, dem er seinen Befehlen entsprechend mit aller erdenklichen Rücksicht zu begegnen hatte! Für ihn verbot sich jedes andere Verhalten ohnedies von selbst, wenn er sich vor Augen hielt, daß die Daring Zwölfpfünder führte und voll Bewaffneter stak.
    Jetzt hatten beide Fahrzeuge wieder etwas Wind. Die Crab lief dabei tapfer ihre zwei Knoten, während die Daring kaum von der Stelle kam, als sie versuchte, hart am Wind einen südlichen Kurs zu steuern. Bald darauf lag sie wieder vollkommen still und drehte sich ziellos in einer Brise, die zu schwach war, um ihr den zum Steuern nötigen Ruderdruck zu geben.
    »Ich kann nur ganz wenige Leute an Deck

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