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Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Hornblower 10 - Hornblower in Westindien

Titel: Hornblower 10 - Hornblower in Westindien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. S. Forester
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haben Sie die Güte, auftragen zu lassen. Ich darf wohl annehmen, daß mir die Herren Gesellschaft leisten.« Er warf sich lässig auf einen Stuhl und verfolgte das Zurichten der Mahlzeit. Als man damit zur Hälfte gediehen war, klopfte es an der Tür und Fell erschien in eigener Person.
    »Die Estrella ist jetzt schon deutlich zu sehen, Mylord. Unter ihrem Heck ist nichts Auffälliges zu erkennen.«
    »Danke, Sir Thomas.«
    Eine Tasse Kaffee um diese frühe Stunde tat wohl, Hornblower brauchte sich nicht einmal so zu stellen, als ob sie ihm schmeckte. Langsam kroch die Helle des Tages auch in die Kajüte und machte das Lampenlicht überflüssig. Nach neuerlichem Klopfen trat ein Fähnrich in Erscheinung.
    »Der Kommandant läßt melden, die Estrella würfe los.«
    »Schön.«
    Nun war sie bald unterwegs, dann sollte sich erweisen, was die Bremsvorrichtung wert war. Hornblower zwang sich, noch einen Bissen Toast zu nehmen und gründlich zu kauen. »Könnt ihr jungen Leute denn nicht einen Augenblick ruhig sitzen bleiben?« schalt er. »Gießen Sie mir lieber noch eine Tasse Kaffee ein, Gerard.«
    »Die Estrella warpt in die Einfahrt«, meldete der Fähnrich wieder.
    »Danke«, sagte Hornblower und schlürfte genießerisch seinen Kaffee. Er hoffte, daß ihm niemand sein plötzliches Herzklopfen ansah. Die Minuten dehnten sich endlos.
    »Die Estrella macht klar zum Segelsetzen, Mylord.«
    »Schön.« Hornblower stellte bedächtig seine Tasse auf den Tisch und erhob sich so langsam und gelassen von seinem Platz, wie es ihm gelingen wollte. Die beiden jungen Männer behielten ihn unverwandt im Auge. »Ich meine«, sagte er mit gespielter Gleichgültigkeit, »wir könnten uns jetzt ebenfalls an Deck begeben.« So langsamen Schritts, wie seinerzeit bei Nelsons Leichenbegängnis, ging er an dem Posten Kajüte vorbei und die steile Treppe hinauf. Die jungen Männer hinter ihm hatten alle Mühe, ihre Ungeduld zu zügeln. An Deck herrschte blendende Helle, die Sonne war eben hinter dem Morro hervorgekommen.
    In der Mitte des Fahrwassers, weniger als eine Kabellänge entfernt, lag strahlend in ihrem weißen Anstrich die Estrella .
    Während Hornblower sie musterte, entfaltete sich ihr Klüver, faßte sogleich Wind und begann den Bug herumzudrücken. Im nächsten Augenblick füllte sich auch ihr Großsegel; jetzt fiel sie nicht mehr weiter ab und nahm alsbald Fahrt auf. Sekunden später glitt sie lautlos an der Clorinda vorüber. Ein entscheidender Augenblick! Fell stand und starrte und murmelte Unverständliches vor sich hin, seine Aufregung machte sich in leisen Flüchen Luft. Die Estrella dippte die Flagge, Hornblower erkannte Gomez, der an Deck stand und die Manöver des Schooners leitete. Gomez sah ihn im gleichen Augenblick und verbeugte sich höflich, er hielt dabei den Hut vor die Brust, wie es die Sitte verlangte, und Hornblower erwiderte seinen Gruß auf dieselbe Weise. »Sie macht keine zwei Meilen durchs Wasser«, sagte Hornblower.
    »Dafür sei Gott gedankt«, sagte Fell.
    Die Estrella glitt langsam auf die Hafeneinfahrt zu und bereitete sich schon vor, den Haken zu schlagen, den das Fahrwasser nach See beschrieb. Gomez manövrierte sie meisterhaft unter den kleinen Segeln. »Soll ich jetzt hinterher, Mylord?«
    »Ich denke, es ist an der Zeit, Sir Thomas.«
    »Mann Spill! An die Vorsegelschoten, Mr. Field!«
    Selbst bei nur zwei Knoten Fahrt kam schon ein erheblicher Zug auf jenes Stück Schiemannsgarn. Es durfte nicht brechen - beileibe nicht - ehe die Estrella ein gutes Stück von der Küste entfernt war. Starke Arme und kräftige Rücken hievten die Ankertrosse der Clorinda kurzstag. »Salutgeschütz klar!«
    Die Estrella hatte Kurs geändert, soeben verschwand die letzte Ecke ihres Großsegels hinter der Huk. Fell gab trotz seiner Erregung ruhige und klare Befehle, um die Clorinda in Fahrt zu setzen. Hornblower beobachtete ihn genau, da man aus seinem Verhalten bei dieser Gelegenheit immerhin darauf schließen konnte, wie er sich im Ernstfall benahm, wenn es galt, sein Schiff mitten in den Qualm und das Getöse einer Schlacht hineinzuführen. » Großmarsbrassen!«
    Fell brachte seine mächtige Fregatte ebenso elegant auf Auslaufkurs wie Gomez kurz zuvor die Estrella . Als die Clorinda richtig anlag, nahm sie allmählich Fahrt auf und glitt durch die Fahrrinne nach See hinaus. »Antreten zum Paradieren!«
    Was immer hinter der Biegung geschah, was auch der aus Sicht gelaufenen Estrella widerfahren mochte, die

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