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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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immer blass war, wenn ihre Stimme auch recht fest klang. Vielleicht brauchte Libby auch nur ein wenig Zeit für sich allein. „Ich werde inzwischen den Computer auf ein paar Berechnungen und Analysen ansetzen."
    Libby ließ Cal bei seinem Computer zurück und wanderte durch das Schiff. Was sie sah, prägte sie sich genau ein. Einen engen und unaufgeräumten Raum hielt sie für die Bordküche. Einen Herd gab es hier nicht, aber einen Wandapparat, ähnlich einem Mikrowellengerät. Eine Art Kühlschrank enthielt einige Flaschen. Libby sah, dass sie ganz vertraute Aufkleber und den Namen einer sehr beliebten amerikanischen Biersorte trugen.
    Anscheinend haben sich die Menschen doch nicht so sehr geändert, dachte sie und holte sich eine ihr vertraute Limonade heraus. Sie drehte die Verschlusskappe ab, nahm einen Probeschluck und staunte. Sie hätte die Limonadenflasche ebenso gut in ihrem eigenen Kühlschrank gefunden haben können. Mit der vertrauten Flasche in der Hand, setzte sie ihren Erkundungsgang fort.
    Sie kam in eine Art riesigen Laderaum. Von ein paar fest gezurrten Kisten abgesehen, war er leer. Hatte Cal nicht gesagt, er hätte sich auf dem Rückweg von einer Liefertour zu einer Marskolonie befunden?
    Die Menschen hatten also den Mars erobert. Das hatten die Wissenschaftler des zwanzigsten Jahrhunderts ja auch schon geplant. Cal würde bestimmt wissen, wann die erste Kolonie errichtet worden war und wie die Kolonisten ausgewählt worden waren.
    Libby trank einen Schluck aus der Limonadenflasche und rieb sich die Schläfen. Vielleicht erschien ihr in ein, zwei Tagen alles nicht mehr so fantastisch. Vielleicht war sie dann in der Lage, wieder folgerichtig zu denken und die richtigen Fragen zu stellen.
    Sie setzte den Weg durch das Schiff fort und fand eine zweite Ebene, die fast nur Schlafräume zu enthalten schien. Kajüten, berichtigte sie sich. Auf Schiffen nannte man so etwas Kajüten. Das Mobiliar war stromlinienförmig, und das Meiste davon war direkt in die Wände integriert. Glatte Plastikformen und strahlende Farben waren wohl sehr in Mode.
    Libby fand Cals Raum mehr durch Zufall. Sie hätte auch nicht zugegeben, dass sie danach gesucht hatte. Von den anderen Kajüten unterschied sich diese hier nur durch ihre anheimelnde U naufgeräumtheit. In einer Ecke lag ein Overall, er sah so aus wie der, mit dem Cal bekleidet gewesen war, als sie ihn gefunden hatte. Das Bett war nicht gemacht.
    An einer Wand hing ein Bild. Es war auf geradezu unheimliche Weise dreidimensional und zeigte Cal, der mit einigen Personen beieinander stand. Das Wohngebäude hinter der Gruppe hatte mehrere Stockwerke und bestand fast ganz aus Glas. Es wies viele weiße Terrassen und Balkons auf und war von einem grünen Rasen und hohen, Schatten spendenden Bäumen umgeben.
    Dort ist er also daheim, dachte Libby, und das ist seine Familie. Sie betrachtete die Menschen auf dem Bild eingehender. Die Frau war groß und sah blendend aus. Um Cals Mutter zu sein, wirkte sie zu jung. Vielleicht eine Schwester? Aber er hatte doch nur von einem Bruder geredet.
    Alle Personen lachten. Cal hatte einen Arm um die Schultern eines anderen Mannes gelegt, der ihm so ähnlich war, dass es sich um den besagten Bruder handeln musste. Seinem Blick nach zu urteilen, schien er ein ziemlich harter Bursche zu sein. Der dritte Mann auf dem Bild schaute ein wenig abwesend drein. Sein Gesicht war nicht so auffallend schön, dafür aber sehr gütig.
    Ein Foto hält die Menschen in der Zeit gefangen, ging es Libby durch den Kopf. So wie Cal jetzt auch gefangen war. Fast hätte sie sein Gesicht auf dem Bild gestreichelt.
    Sie durfte nie vergessen, dass er sich nur so lange hier aufhalten würde, bis er sich aus dieser Zeitfalle befreien konnte. Er besaß ein anderes Leben in einer anderen Zeit, in einer anderen Welt. Was ich für ihn empfinde - unmöglich, dachte sie, genauso unmöglich, wie es eigentlich ist, dass ich hier in einem Raumfahrzeug stehe.
    Plötzlich erschöpft, setzte sie sich aufs Bett. Das Ganze war einfach verrückt. Und das Verrückteste war, dass sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben ernsthaft verliebt hatte. Und der Mann, den sie liebte, würde sich bald außer Reichweite befinden.
    Seufzend streckte sie sich auf dem kühlen Bettzeug aus. Vielleicht war ja doch alles nur ein Traum.
    Mehr als eine Stunde später fand Cal Libby zusammengerollt auf seinem Bett liegend. Sie schlief so, wie er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie jetzt zu

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