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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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seien in dieser Krümmung gefangen gewesen?"
    „Wie eine Spielkugel, die in einer Schüssel, und zwar an deren oberem Rand, herumgeschleudert wird. Irgendwie, irgendwann in diesem Wirbel muss mein
    Schiff über den Schüsselrand hinausgeschossen sein. Die Geschwindigkeit, die Flugbahn schickte mich nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit."
    „Wenn Sie das so sagen, klingt es beinahe plausibel."
    „Jedenfalls ist es die einzige passende Theorie, die mir vorliegt. Vielleicht wird sie noch plausibler, wenn wir sie uns genauer ansehen." Er beugte sich vor und drehte an einer Wählscheibe. „Computer!"
    Ja, Cal.
    Als Libby die sanfte, recht erotische Stimme hörte, hob sie eine Augenbraue. „Seit wann sind Computer groß, blond und vollbusig?"
    Cal grinste amüsiert. „Auf intergalaktischen Touren kann man sich reichlich einsam fühlen", meinte er. „Computer, gib mir die Logaufzeichnung 02-05 auf den Bildschirm."
    Ein kleiner Bildschirm hob sich aus der Konsole. Cal beugte sich näher heran. Leidenschaftslos beobachtete er, wie sein eigenes Bild darauf erschien.
    Von ihrem Sitz aus schaute Libby gebannt auf den Monitor. Das Bild zeigte Cal, der genau dort saß, wo sie sich jetzt befand. Lampen blitzten auf, Summer ertönten. Das Cockpit bebte. Cal legte einen Sicherheitsgurt an. Libby sah die Schweißperlen auf seinem Gesicht, als er darum kämpfte, die Kontrolle über sein ausbrechendes Schiff zurückzugewinnen.
    „Größerer Bildausschnitt", befahl Cal.
    Jetzt sah Libby, was er durch den transparenten Schild gesehen hatte. Der unendliche Raum war verlockend, verführerisch, bezwingend. Sie sah Sterne, ganze Sternenhaufen und einen entfernten Planeten und Schwärze, absolute Schwärze, die sich scheinbar endlos ausdehnte. Das Schiff schien direkt darauf zuzustürzen.
    Sie hörte Cal fluchen und sah, wie er an einem Hebel zerrte. Das Geräusch zerreißenden Metalls wurde zwar nur von dem Gerät wiedergegeben, hörte sich aber an, als fülle es die ganze Kabine. Das Cockpit drehte sich mit Schwindel erregender Geschwindigkeit. Und dann wurde der Bildschirm dunkel.
    „Computer, nicht unterbrechen! Aufzeichnung weiter abspielen!"
    Datenspeicher beschädigt. Keine weitere Abspielung möglich.
    „Na großartig." Cal wollte einen weiteren Befehl eingeben, doch da fiel sein Blick auf Libby. Vollkommen schlaff saß sie in ihrem Sessel, ihre Wangen waren leichenblass und ihre Augen glasig.
    „He!" Er sprang auf und beugte sich über sie. „Immer mit der Ruhe." Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und drückte seine Daumen leicht an ihren Hals.
    „Es war, als wäre ich dabei gewesen ..."
    Cal nahm ihre eiskalte Hand in seine, um sie zu wärmen. Das hätte ich voraussehen müssen, schalt er sich. Er hatte nur an sich selbst gedacht und daran, dass er sehen wollte, was geschehen war. „Es tut mir so Leid."
    „Es war schrecklich." Alle ihre Zweifel hatten sich während der Abspielung aufgelöst. Sie blickte zu Cal hinauf. „Es war entsetzlich für Sie."
    „Nein." Er strich mit den Fingern durch ihr Haar. „So schlimm war es gar nicht." Sanft, zärtlich legte er seine Lippen an ihre und ließ sie dann zu ihrem Kinn hinabgleiten.
    Libby legte ihre Hand an seine Wange, als wolle sie trösten und gleichzeitig selbst Trost empfangen. „Was werden Sie denn jetzt machen?"
    „Ich werde einen Rückweg suchen."
    Ein unerwartet heftiger Schmerz durchfuhr sie. Natürlich konnte Cal nicht bleiben. Sie zog ihre Hand zurück und ließ sie sinken. „Wann gehen Sie?"
    „Eine kleine Weile wird es schon noch dauern." Er richtete sich auf und blickte sich in der Kabine um. „Ich muss einige Reparaturen am Schiff durchführen, und dann sind umfangreiche Berechnungen anzustellen."
    „Ich würde Ihnen gern dabei helfen." Ratlos breitete sie die Hände aus. „Ich weiß nicht, wie."
    „Ich würde mich freuen, wenn Sie hier blieben, während ich arbeite. Ich weiß, Sie haben viel zu tun, aber hätten Sie ein paar Stunden für mich Zeit?"
    „Selbstverständlich." Sie brachte ein Lächeln zustande. „Man lädt mich schließlich nicht oft ein, einen Tag in einem Raumschiff zu verbringen." Trotzdem wollte sie sich nicht direkt neben Cal setzen. Falls er sie dann nämlich aus nächster Nähe betrachtete, könnte er möglicherweise erkennen, was ihr eben bewusst geworden war: Wenn er abreiste, würde er ihr das Herz brechen.
    „Darf ich mich hier umschauen?"
    „So viel und so lang Sie wollen." Cal sah, dass sie noch

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