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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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und holte dreimal tief Luft. „Sie sitzen ja nicht in einem Ding, das wie ein Raumschiff aussieht, und unterhalten sich mit einem Mann, der behauptet, aus dem dreiundzwanzigsten Jahrhundert zu sein."
    „Nein, aber ich sitze in meinem Schiff und spreche mit einer Frau, die ungefähr zweihundertfünfzig Jahre älter ist als ich."
    Libby blickte für einen Moment ein bisschen dumm drein, und dann bekam sie einen Lachanfall. „Das ist einfach irre."
    „Genau."
    „Ich sage nicht, dass ich es glaube."
    „Lassen Sie sich Zeit."
    Sie drückte sich die inzwischen nicht mehr ganz so kalten, aber immer noch zitternden Hände an die Schläfen. „Ich muss nachdenken."
    „Tun Sie das."
    Seufzend lehnte sie sich zurück und betrachtete Cal. „Ich glaube, ich möchte dieses Frühstück da jetzt wohl doch essen."

Hewlett-Packard
    6. KAPITEL
    Die Eier schmeckten nach nichts, aber heiß waren sie. Bestrahlt, dachte Libby. Sie hatte von den unterschiedlichen Meinungen über Lebensmittelbehandlung gehört. Mit einem aus dem Mikrowellenherd gekommenen Fertiggericht waren die Eier jedenfalls bei weitem nicht zu vergleichen.
    Anscheinend befinde ich mich mitten in einem Science-Fiction-Film, dachte sie. „Für das alles muss es doch noch eine andere Erklärung geben."
    Cal aß seine Portion auf. „Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie sie gefunden haben."
    Unzufrieden stellte sie ihren Teller ab. „Wenn das alles wahr ist, scheinen Sie es ja mit großer Gelassenheit zu tragen."
    „Ich hatte ja auch schon ein wenig Zeit, mich daran zu gewöhnen. Essen Sie das da noch auf?"
    Libby schüttelte den Kopf. Sie schaute durch den glasklaren Schild hinaus. In ungefähr hundert Metern Entfernung wanderten zwei Hirsche ruhig unter den Bäumen umher. Ein schöner Anblick, aber hier in den Bergwäldern Oregons nichts Ungewöhnliches. Würden diese Tiere die Fifth Avenue in Manhattan entlangspazieren, wären sie noch immer schön, und sie wären auch real, aber die Umgebung nicht normal.
    Dass Cal real war, ließ sich nicht leugnen. Wäre es möglich, dass dieses Fahrzeug hier an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit ein ganz normaler Anblick war? Wenn es wahr wäre, wie müsste sich Cal dann fühlen? Libby erinnerte sich an seinen entsetzten Gesichtsausdruck, als er mit dem 1990 erschienenen Taschenbuch zu ihr gekommen war. Sie hatte seine auffallende Blässe, seine Verwirrung und seine merkwürdigen Fragen und Äußerungen mit den Nachwirkungen seiner Kopfverletzung erklärt.
    Jetzt jedoch saß sie hier in diesem Schiff, und das konnte sie beim besten Willen nicht „Flugzeug" nennen. Wenn sie also davon ausging, dass es tatsächlich vorhanden und nicht etwa Teil eines ungewöhnlich lebhaften Traums war, dann musste sie auch Cals Geschichte akzeptieren.
    „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt."
    „Hamlet." Cal musste über Libbys erstaunten Blick lächeln. „Shakespeare lesen wir immer noch. Möchten Sie Kaffee?"
    Libby schüttelte den Kopf. Traum oder nicht, sie brauchte Antworten. „Sie sagen, Sie seien von einem schwarzen Loch abgeprallt, ja?"
    Cal war unbeschreiblich erleichtert. Libby glaubte ihm. „Ja, das stimmt. Jedenfalls denke ich das. Ich brauche meinen Rechner. Meine Instrumente drehten durch, als das Schiff in das Gravitationsfeld geriet, also habe ich auf Handbetrieb umgeschaltet und eine Kurve gesteuert. Ich erinnere mich an die enormen Kräfte. Ich wurde bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich im freien Fall in Richtung Erde. Ich schaltete auf Autopilot zurück und dachte, ich wäre aus den Schwierigkeiten heraus."
    „Das erklärt nicht, wie Sie hier stranden konnten - ich meine, in dieser Zeit."
    „Es gibt eine Anzahl Theorien. Ich neige zu der, die sich mit dem Raum-Zeit-Kontinuum auseinander setzt. Man kann sich das wie eine Schüssel vorstellen." Cal legte die Handflächen zusammen, um das zu demonstrieren. „Mathematisch gesehen, ist die Schüssel weder Raum noch Zeit, sondern eine Kombination von beidem", fuhr er fort. „Alles, was sich darin befindet, bewegt sich durch Raum und Zeit. Die Schwerkraft ist die Krümmung der Schüssel, sie zieht alles an. Auf der Erde fühlt man dieses Schwerefeld nicht so stark. Man merkt es nur, wenn man beispielsweise von einer Klippe fällt. Aber um die Sonne herum, um ein schwarzes Loch herum ..." Er legte seine Handflächen zu einer tieferen „Schüssel" zusammen.
    „Und Sie wollen sagen, Sie

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