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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihn schon beim Fernsehen so fasziniert hatten. Er schüttelte den Kopf, als Libby sich in den Kolonnen ziemlich aggressiv einen Platz erkämpfte. „Ihnen könnte ich innerhalb einer Stunde beibringen, einen Jetbuggy zu fahren", bemerkte er.
    „Ist das ein Kompliment?"
    „Ja. Man nimmt noch immer - wie nennt man das? - Benzin als Treibstoff?"
    „Ja."
    „Nicht zu glauben."
    „Die Überheblichkeit steht Ihnen gut, Hornblower. Ganz besonders, weil Sie es nicht einmal fertig bekommen haben, meinen Wagen zu starten."
    „Ich wäre schon noch drauf gekommen." Cal streichelte über Libbys flatterndes Haar. „Wenn ich zu Hause wäre, würde ich Sie jetzt zum Mittagessen nach Paris fliegen. Waren Sie schon einmal dort?"
    „Nein." Sie versuchte nicht daran zu denken, wie romantisch das wäre. „Wir werden uns mit Pizza in Oregon begnügen müssen."
    „Damit bin ich sehr einverstanden. Wissen Sie, der
    Himmel ist etwas Merkwürdiges. Er ist leer." Ein Wagen zischte vorbei. Der Auspuff röhrte, das Radio dröhnte. „Was war denn das?"
    „Ein Auto."
    „Zweifellos. Ich meinte, was das für ein Geräusch war."
    „Musik. Hard Rock." Libby schaltete ihr eigenes Radio ein. „Das hier ist nicht ,Hard', aber ,Rock' ist es auch."
    „Gefällt mir." Mit der Musik in den Ohren betrachtete er die Umgebung. Je mehr sie sich der Stadt näherten, desto dichter wurde der Verkehr. Cal konnte die hohen, rechteckigen Geschäftsgebäude und Wohnsilos sehen - eine unfreundliche Skyline, wie er fand, aber dennoch irgendwie faszinierend. Immerhin arbeiteten und wohnten hier Menschen. Hier herrschte Leben.
    Auf einer geschwungenen Ausfahrt verließ Libby den Highway und fuhr in Richtung Innenstadt. „Ich kenne ein nettes italienisches Restaurant. Rot karierte Tischdecken, Kerzen in Weinflaschen, handgemachte Pizza."
    Cal nickte geistesabwesend. Er war damit ausgelastet, die vielen Eindrücke in sich aufzunehmen. Ihm kam es so vor, als schaute er sich ein altes Märchenbuch an.
    „Nun ja, Paris ist das nicht", bemerkte Libby, nachdem sie auf einen Parkplatz neben einem flachen
    Gebäude eingebogen war. „Haben Sie Hunger?" wollte sie wissen.
    „Ich bin von Natur aus hungrig." Cal bemühte sich, seine trübe Stimmung loszuwerden. Libby tat das schließlich auch.
    Das Restaurant war fast leer. Der Duft von Gewürzen lag in der Luft, und in einer Ecke stand eine Musikbox. Libby führte Cal zu einer Ecknische.
    „Die Pizza ist wirklich gut hier. Haben Sie schon einmal Pizza gegessen?"
    Er schnippte mit dem Finger gegen das auf der Weinflasche gehärtete Kerzenwachs. „Manche Dinge sind zeitüberschreitend. Pizza gehört dazu."
    Die Kellnerin, eine rundliche junge Frau mit einem roten Vorsteckschürzchen, auf dem sich der Name des Restaurants sowie einige Ketschupspritzer befanden, kam heran. Sie legte zwei Papierservietten neben die mit der Landkarte Italiens bedruckten Tischmatten.
    „Eine große", bestellte Libby, die an Cals Appetit dachte. „Extra-Käse und Peperoni. Möchten Sie ein Bier?"
    „Ja." Cal riss eine Ecke von der Serviette und zerdrückte das Stückchen Papier nachdenklich zwischen Daumen und Zeigefinger.
    „Ein Bier und eine Diät-Cola also."
    „Weshalb ist hier alle Welt auf Diät?" wollte Cal wissen, noch bevor die Kellnerin wieder außer Hörweite war. „Fast die gesamte Werbung handelt vom Abnehmen, vom Durstlöschen und vom Reinigen."
    Libby nahm den eigenartigen Blick der Kellnerin nicht zur Kenntnis, den diese über die Schulter hinweg zurückwarf. „Unsere Gesellschaft ist besessen von Hygiene, Ernährung und körperlicher Beschaffenheit. Wir zählen Kalorien, treiben Fitness-Sport und essen eine Menge Jogurts. Und Pizza", fügte sie schmunzelnd hinzu. „Die Werbung gibt eben die aktuellen Trends wieder."
    „Ich mag Ihre körperliche Beschaffenheit."
    Libby räusperte sich. „Besten Dank."
    „Und Ihr Gesicht auch." Er lächelte. „Und den Klang Ihrer Stimme, wenn Sie verlegen sind."
    Libby seufzte dramatisch. „Hören Sie sich lieber die Musik an."
    „Die hat aufgehört."
    „Wir können ja noch etwas reinstecken."
    „Was - wo rein?"
    „Geld in die Musikbox." Lächelnd stand Libby auf und hielt Cal die Hand hin. „Kommen Sie. Sie dürfen sich auch ein Lied aussuchen."
    Cal stellte sich vor den bunt glitzernden Apparat und las die Liedertitel. „Dieses hier", entschied er. „Und das. Und das hier auch. Wie funktioniert das Ding?"
    „Erst einmal benötigen wir..." Libby nahm ein wenig Kleingeld

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