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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus ihrer Börse. Weil Cal die Fünfundzwanzigcentstücke so erstaunt betrachtete, fragte sie: „Benutzt man im dreiundzwanzigsten Jahrhundert keine Münzen mehr?"
    „Nein, aber ich habe davon gehört."
    „Na, wir hier benutzen sie jedenfalls, und zwar im großen Stil." Leise lachend steckte sie drei Münzen in den Schlitz. „Eine erlesene Auswahl, Hornblower." Eine langsame, romantische Melodie erklang.
    „Möchten Sie tanzen?" fragte er.
    „Ja. Ich tanze zwar nicht oft, aber..." Sie verstummte, als er sie in den Arm nahm. „Cal..."
    „Still!" Er legte seine Wange an Libbys Haar. „Ich möchte den Text hören."
    Sie tanzten, genauer gesagt, sie wiegten sich auf der Stelle zu der Musik aus den Lautsprechern. Eine Mutter mit zwei sich kabbelnden Kindern stützte die Ellbogen auf die Tischplatte und schaute Libby und Cal mit Vergnügen und eindeutigem Neid zu.
    „Es ist ein trauriges Lied."
    „Nein." Libbys Kopf lag an Cals Schulter, ihr Körper bewegte sich ohne ihr Dazutun, und sie hätte ewig so weiterträumen können. „Es handelt davon, wie die Liebe überlebt." Sie schloss die Augen, und ihre Arme lagen noch immer um Cals Taille, als das Lied zu Ende war und das nächste mit einer Art Urschrei und einem wahren Trommeldonner begann.
    „Und wovon handelt dies hier?"
    „Vom Jungsein." Libby öffnete die Augen und sah die amüsierten Blicke und das Lächeln der anderen Gäste. Sie löste sich von Cal. „Wir sollten uns wieder setzen."
    „Ich möchte aber mit Ihnen tanzen."
    „Ein andermal. In Pizzaläden tanzt man normalerweise nicht."
    „Na schön." Artig ging Cal zu ihrem Tisch voraus, wo schon die bestellten Getränke warteten. Er fand den vertrauten Geschmack des Biers sehr beruhigend. „Schmeckt wie zu Hause."
    „Es tut mir sehr Leid, dass ich Ihnen am Anfang nicht geglaubt habe."
    „Ich habe mir ja zuerst selbst nicht geglaubt." Wie selbstverständlich nahm er Libbys Hand. „Sagen Sie mir, was man hier tut, wenn man ein Rendezvous, eine Verabredung hat?"
    „Nun, man ..." Libbys Herz schlug schneller, weil Cal mit dem Daumen sehr zärtlich über ihre Fingerknöchel streichelte. „Man geht ins Kino oder in ein Restaurant."
    „Ich möchte Sie noch einmal küssen."
    Erschrocken blickte sie sich um. „Also, ich glaube nicht, dass ..."
    „Sie wollen nicht, dass ich Sie küsse?"
    „Wenn sie nicht will...", sagte die Kellnerin und stellte die dampfende Pizza auf den Tisch, „... ich habe nachher um fünf Feierabend."
    Cal grinste vergnügt und schob sich ein Stück Pizza auf den Pappteller. „Sie ist sehr freundlich", bemerkte er an Libby gewandt. „Aber Sie gefallen mir besser."
    „Na großartig." Libby aß einen Bissen. „Sind Sie immer so unverschämt?"
    „Meistens. Aber Sie gefallen mir wirklich sehr." Er machte eine Pause. „Jetzt sollten Sie mir eigentlich sagen, dass ich Ihnen auch gefalle."
    Libby nahm noch einen Bissen Pizza und kaute gründlich. „Ich denke darüber nach." Sie tupfte sich mit der Papierserviette den Mund ab. „Von den mir bekannten Personen aus dem dreiundzwanzigsten Jahrhundert gefallen Sie mir am besten."
    „Gut. Gehen Sie jetzt mit mir ins Kino?"
    „Von mir aus."
    „Wie bei einer richtigen Verabredung." Er fasste sie wieder bei der Hand.
    „Nein." Libby zog ihre Hand zurück. „Wie bei einem Experiment. Wir sollten das Ganze als einen Teil Ihrer Ausbildung betrachten."
    Das Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, langsam, strahlend und zweifellos gefährlich. „Und ich werde Sie doch küssen."
    Als sie zur Hütte zurückkehrten, war es schon dunkel. In nicht gerade allerbester Stimmung warf Libby drinnen ihre Handtasche von sich.
    „Ich habe keine Szene gemacht", beharrte Cal mit leicht gereizter Stimme.
    „Ich weiß nicht, wie man das bei Ihnen nennt, wenn man aus dem Kino rausgeschmissen wird, aber hier nennt man so etwas eine Szene."
    „Ich habe nur ein paar kleine, vernünftige Anmerkungen zu dem Film gemacht. Gibt es denn hier keine Redefreiheit?"
    „Hornblower ..." Libby unterbrach sich und holte den Brandy aus dem Schrank. „Wenn man während der ganzen Vorstellung hindurch behauptet, der Film sei ein Haufen Weltraumschrott, dann hat das nichts mehr mit Redefreiheit zu tun. Dann ist das schlicht eine Ungezogenheit."
    Kopfschüttelnd ließ sich Cal auf die Couch fallen und legte die Füße auf den niedrigen Tisch davor. „Also hören Sie mal, Libby! Dieser ganze Blödsinn von den Kreaturen des Planeten Galactica, die die Erde

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