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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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war viel zu klein, um ein Monster zu beherbergen. Mit trotzigem Blick sah sie zum Königssohn hinauf.
    »Sie gehört euch!« Er winkte nach hinten und machte selbst auf dem Absatz kehrt. Larin und zwei weitere Aigidinnen traten ans Ufer, während sich die jungen Männer lachend entfernten und ihrem Prinzen bewundernd auf die Schultern klopften.
    »Das hast du jetzt davon!«, meinte Larin trocken und breitete ihre Sachen am Ufer aus. Die anderen beiden hockten sich daneben und musterten Euphena interessiert. Die verdrehte nur die Augen und tauchte unter. Wenn sie Glück hatte, fand sich vielleicht doch noch irgendwo ein Ungeheuer, das gewillt war, sie zu fressen.

    »He, Menschenmädchen! Fang!«
    Euphena unterbrach ihre Schwimmzüge und stellte sich auf die Füße. Das kalte Wasser auf ihrer Haut fühlte sich einfach himmlisch an. Sie legte den Kopf zurück, schwemmte ihre Haare gründlich durch und sah in den Himmel. Der Teich war umgeben von rotverfärbten Bäumen, die bei jedem Windstoß einen Blätterregen auf sie niedergehen ließ. Wenn man die Situation außer Acht ließ, war es wohl der schönste Platz auf Erden.
    »Hast du mich gehört?« Larin stand am Ufer und hatte die Hände in die Hüften gestützt. Euphena drehte sich zu ihr und hob die Arme.
    In hohem Bogen warf die Königstochter ihr etwas Zartrosafarbenes zu. Euphena fing es reflexartig auf. Sie stockte. Vorsichtig schnupperte sie an dem kleinen Ziegel.
    »Seife?«, hauchte sie überrascht. Sie duftete wie ein ganzer Früchtekorb und hinterließ feine weiße Spuren auf Euphenas Haut.
    »Ist aus Weinbeeren!« Larin hatte ihre Überraschung bemerkt.
    Obwohl Euphena das eigentlich gar nicht wollte, verzogen sich ihre Mundwinkel plötzlich nach oben. Fast hätte sie begonnen zu weinen. Dieses duftende Stück Seife bedeutete ihr im Moment mehr, als alles andere! Mit einer Ausnahme, aber daran wollte sie jetzt nicht denken.
    Euphena watete mit ihrem Schatz zu einem Felsen, der aus dem Wasser ragte, und setzte sich darauf.
    »He du, da ist noch etwas!« Mit einem Platschen landete eine grobe Bürste vor ihr im Wasser. Sofort nahm sie Euphena an sich und begann sich mit Genuss die halbe Grafschaft Marezzas und den verwurzelten Waldweg von der Haut zu schrubben.
    Larin verdrängte eine der Frauen von ihrem Platz und ließ ihre Füße ins Wasser hängen. Die blonde Gehörnte schien das gar nicht zu stören, sie rückte einfach ein wenig weiter und zog die Beine unter sich. Ihre Hörner waren fast so hell wie ihr Haar und ihre grauen Augen, hatten ebenfalls eckige Pupillen.
    Euphena widmete sich ihren Fingernägeln. Ob sie die je wieder ganz sauber bekam?
    Larin beugte sich indes zur Dritten und murmelte ihr leise etwas ins Ohr. Ihr Haar wies unterschiedliche Braun und Blondtöne auf und ihre Hörner waren leicht geschwungen. Auf Euphena wirkte sie irgendwie ... gescheckt. Sie kicherte leise. Die Blonde rupfte inzwischen Wasserpflanzen aus und beschnupperte sie vorsichtig. Sie zerdrehte sie zwischen den Fingerspitzen und kostete. Euphena hob die Augenbrauen. Es schien ihr zu schmecken.
    »Brauchst du jemanden, der dir den Rücken schrubbt, Menschenmädchen?«, rief Larin zu ihr hinüber.
    Euphena überlegte. Dann zuckte sie mit den Achseln und watete zu den Dreien am Ufer. Zögernd setzte sie sich vor sie und reichte die Bürste nach hinten. Die Gescheckte schrubbte ihr den Rücken, während sich Larin ein dünnes Ästchen zurechtbrach und anfing, damit Euphenas Fingernägel zu bearbeiten.
    »Wie du nur aussiehst?« Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge. Euphena lächelte. Ihr feines Gesicht und die zierlichen Hörnchen passten so gar nicht zu ihrer Persönlichkeit. »Lebt ihr Menschen denn gerne so verdreckt?«
    Euphena schüttelte den Kopf. »Das letzte Mal, als ich versucht habe zu baden, wollte mich etwas ziemlich Ekeliges fressen«, meinte sie ein wenig kleinlaut. Sie schämte sich wirklich ein bisschen, dass sie von einem Ziegenmädchen auf Reinlichkeit hingewiesen wurde.
    Larin sah sie überrascht an und lachte auf. Es klang ein bisschen wie ein Meckern.
    Hinter einem Busch raschelte es plötzlich. Larin nickte nur zur Blonden. Die sprang sofort auf, spuckte die Wasserpflanze aus, auf der sie gerade herumgekaut hatte, und näherte sich vorsichtig dem Gebüsch. Euphena schaute gebannt zu. Die Blonde nahm einen dicken Ast und hob ihn hoch über den Kopf. Bevor sie damit auf den Busch zuschlagen konnte, sprang ein junger Aigide dahinter hervor und hob

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