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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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nicht, sie hochzuheben. Sie noch einmal zu bewegen, konnte sie umbringen, und wie sollte er sie durch den Sand und die herumfliegenden Kugeln tragen – was beides gleichermaßen gefährlich war? Er warf einen Blick nach vorn und sah, dass der Zündschlüssel steckte. Der Fahrer musste ihn dort zurückgelassen haben, als sein Trupp angegriffen wurde. Jetzt wusste Richard, was er tun konnte. Er hatte keine Ahnung, was hier vorging und wer gegen wen kämpfte. Wichtig war nur, dass er sie beide in Sicherheit brachte.
    Er hechtete nach vorn und drehte den Schlüssel um. Der Motor sprang sofort an. Durch die Windschutzscheibe war nichts zu sehen. Richard hatte aus Versehen mit dem Ellbogen einen Schalter gedrückt und die Scheibenwischer kratzten nutzlos auf der Frontscheibe herum und schoben den Sand von links nach rechts. Er rammte den Schalthebel in den ersten Gang und hatte Angst, dass einer der Soldaten zurückkommen würde. Zuerst drehten die Räder im Sand durch, doch dann schoss der Jeep vorwärts. Sie waren entkommen!
    Er fuhr blind, obwohl der Sand allmählich durchsichtiger wurde – zumindest empfand er es so. Links von ihm schien irgendetwas Großes zu sein … kein Gebäude, eher eine Statue oder ein Denkmal oder so etwas. Es sah aus wie eine riesige liegende Katze. Der Jeep, aus dem er gerade ausgestiegen war, tauchte vor ihm auf. Richard drehte hektisch das Lenkrad, um ihm auszuweichen. Er fuhr immer schneller. Aus dem Augenwinkel sah er, wie zwei der Soldaten auf ihn zurannten, und hörte sie brüllen, doch er war schon weg, bevor sie auch nur in seine Nähe kamen.
    Jetzt stand nur noch ein Mann vor ihm. An seiner Größe und der Farbe seines Tuchs erkannte Richard in ihm den Kommandanten, der ihm Scarlett aus den Armen gerissen hatte. Richard trat das Gaspedal durch und rechnete damit, dass der Mann aus dem Weg springen würde. Doch er stand nur da, riesengroß und drohend, wie eine Betonsäule im wirbelnden Sand. Er hatte zwar eine Waffe, schien sie aber nicht einsetzen zu wollen. War der Typ verrückt? Wollte er sich umbringen? Richard war es egal. Er würde sich von niemandem aufhalten lassen.
    Und dann, im letzten Augenblick vor dem Zusammenstoß, passierte etwas Unglaubliches. Es war das Widerlichste, was Richard je gesehen hatte.
    Der Sand, die Bewegung des Jeeps und das allgemeine Chaos machten es unmöglich, es genau zu erkennen, aber Richard war sicher: Der Kopf des Mannes platzte auf. Seine Schultern klappten zurück. Es war, als wäre er von einer Granate getroffen worden. Aber es war keine Granate. Der Mann hatte es mit Absicht gemacht und noch während Richard auf ihn zuraste, erhoben sich Kopf und Körper einer Schlange aus den Überresten dessen, was kurz vorher noch der Hals eines Mannes gewesen war. Riesige Tentakel glitten heraus und ersetzten seine Arme und plötzlich war der Mann nur noch von der Taille abwärts menschlich. Darüber war er ein Monster, dessen Schlangenmaul zischte und dessen Tentakel sich wanden wie unter Schmerzen.
    Richard war klar, dass er nicht mehr ausweichen konnte. Aber er konnte auch nicht anhalten. Also tat er das Einzige, was noch übrig blieb, trat aufs Gaspedal und raste direkt auf dieses Mann-Ding zu. Es gab einen furchtbaren Knall, als der Jeep es traf, und Richard spürte die Härte des Aufpralls in beiden Armen. Die Kreatur stieß einen grauenhaften Schrei aus und verschwand aus seiner Sicht. Der Jeep geriet außer Kontrolle, rutschte im Kreis herum, kippte beinahe auf die Seite und blieb abrupt stehen. Der Motor ging aus.
    Die Kreatur war nicht getötet worden. Als Richard sich umsah, kam sie gerade wieder auf die Beine. Der Schlangenkopf schwankte hin und her und die Zunge glitt immer wieder witternd aus dem Maul. Richard versuchte, den Wagen zu starten. Der Motor drehte zwar, sprang aber nicht an. Die Kreatur kam einen Schritt auf ihn zu. Richard erstarrte. Sein Instinkt schrie ihm zu, aus dem Auto zu springen und wegzurennen. Aber er konnte Scarlett nicht alleinlassen. Er versuchte noch einmal, den Jeep zu starten. Der Motor war tot. Die Kreatur kam noch einen Schritt näher.
    Dann tauchten zwei weitere Männer aus dem Sandsturm auf, die in Hellgrau und Gelb gekleidet waren. Wüsten-Tarnanzüge. Sie waren mit riesigen Maschinengewehren bewaffnet, deren Gurte ihnen über die Schultern hingen. Sie eröffneten gleichzeitig das Feuer und ihre Salven sahen aus wie zwei weiß glühende Messerklingen. Die Kreatur heulte und wand sich, als sie von dem

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