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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Flug nach London sogar mühelos durch die Gepäckkontrolle schmuggeln können. Der weise Mann hatte aber noch etwas anderes zu ihm gesagt. „Danken Sie mir nicht, denn ich versichere Ihnen, dass der Tag kommen wird, an dem Sie mich dafür verfluchen werden. “
    Richard musste oft an diese Worte denken und fragte sich, was der amauta wohl damit gemeint haben konnte.
    Aber es war gut, dass er sein Messer noch hatte, denn so war er wenigstens bewaffnet, falls sich diese Soldaten als Feinde entpuppten und das Ganze eine Falle war. Das ging Richard durch den Kopf, als er dem Franzosen nach drinnen folgte.
    Der führte ihn durch einen kurzen Flur in ein leeres Klassenzimmer mit einer Wandtafel, ein paar Tischen und Stühlen und einer Aussicht auf den ehemaligen Schulhof. Jetzt, wo sie dem Sandsturm entkommen waren, nahm der Franzose das Tuch vom Gesicht und es kamen lange graue Haare, eingefallene Wangen und sorgenvolle Augen zum Vorschein. Er war ungefähr fünfzig und passte irgendwie in den Raum. Vielleicht war er früher einmal Lehrer oder Dozent gewesen.
    „Haben Sie Hunger?“, fragte er. „Ich kann dafür sorgen, dass Essen und Wasser hergebracht werden.“
    „Nein danke“, wehrte Richard ab. Er wusste zwar nicht mehr, wann er das letzte Mal etwas gegessen hatte, aber er konnte sich unmöglich hinsetzen und essen, solange er nicht wusste, wie es Scarlett ging. „Wo ist Scarlett?“, fragte er.
    „Wir haben hier Ärzte. In dem Gebäude nebenan befindet sich ein voll ausgestattetes Lazarett. Sie haben wirklich Glück. Scarlett hat eine Kugel im Kopf und ohne die Versorgung, die sie hier bekommt, hätte sie keine Chance.“
    „Was ist das hier für ein Ort? Und Sie haben mich mit meinem Namen angesprochen. Woher wissen Sie, wer ich bin?“
    „Ich verstehe, dass Sie viele Fragen haben, Mr Cole. Ich muss gestehen, dass es mir genauso geht. Vielleicht hilft es, wenn Sie mich zuerst sprechen lassen. Wenn es Ihnen recht ist, werde ich mit einer Feststellung beginnen. Sie haben mich vergessen, aber wir sind uns schon einmal begegnet. Es war in London, an einem Ort namens Farringdon.“
    „Der Nexus …?“
    Natürlich hatte Richard die Organisation nicht vergessen, die ihnen geholfen hatte, seit er und Matt zusammen unterwegs waren. Der Nexus bestand aus sehr wichtigen und einflussreichen Personen – hochrangigen Polizeibeamten, Politikern, Männern der Kirche und reichen Geschäftsmännern und -frauen –, die über die Alten Bescheid wussten und sich zusammengetan hatten, um gegen sie zu kämpfen. Sie waren aber klug genug zu erkennen, dass sie unmöglich an die Öffentlichkeit treten und von Dämonen und schwarzer Magie reden konnten, ohne sich lächerlich zu machen. Die Zeitungen hätten sie in Stücke gerissen. Deswegen trafen sie sich im Geheimen. Sie nutzten ihren gemeinsamen Reichtum zum Aufbau eines Netzwerks des Widerstands, das sich über die ganze Welt erstreckte. Richard hatte sie an einer dieser Zweigstellen aufgesucht, im Zentrum von London. Er erinnerte sich auch an Susan Ashwood, das blinde Medium. Und an Mr Fabian, seinetwegen waren sie in Peru fast getötet worden. Und dann war da noch Mr Lee, der chinesische Geschäftsmann, der ihnen geholfen hatte, nach Hongkong zu gelangen.
    Aber dieser Mann war ihm unbekannt.
    Es sei denn …
    Richard betrachtete ihn eingehender. Jetzt, wo er darüber nachdachte, war in dem Zimmer in Farringdon tatsächlich ein Franzose gewesen. Er hatte ihn sogar schon zweimal gesehen; einmal nachdem der Tanklaster Matts Schule zerstört hatte und sie beide nach Peru geschickt worden waren, und dann noch einmal auf der Reise nach Hongkong. Aber der Mann, den er bei diesen Gelegenheiten getroffen hatte, war viel jünger gewesen als der, der ihn jetzt neugierig musterte. Er hatte kürzere, dunkle Haare gehabt und einen Anzug getragen.
    „Mein Name ist Albert Remy“, sagte der Franzose. „Das dürfen Sie gern wissen. Aber bevor Sie etwas sagen, möchte ich eine Frage stellen. Erinnern Sie sich an mich?“
    „Ja …“, antwortete Richard zögernd.
    „Wann sind wir uns das letzte Mal begegnet?“
    „Das war in Farringdon, vor ungefähr zehn Tagen.“
    „Zehn Tage …“ Remy lächelte traurig. „Genau, wie ich vermutet habe. Man hat Ihnen einen Streich gespielt, mein Freund. Oder vielleicht uns beiden. Für Sie waren es zehn Tage. Aber für mich sind mehr als zehn Jahre vergangen, seit wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben.“
    „Zehn Jahre?“
    „Sie waren

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