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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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und schien es auch nicht eilig zu haben. Pedro hatte fast sofort das Gefühl, dass etwas ganz furchtbar falsch gelaufen war. Der Junge, der da auf ihn zukam, war nicht mehr der Scott, den er gekannt hatte. Er überlegte schon, ob er kehrtmachen und wegrennen sollte.
    Aber dazu war es zu spät. Scott war da. Er hatte niemanden mitgebracht, keine bewaffneten Soldaten oder Polizisten, die den Platz umstellten. Pedro atmete auf. Wenigstens war er allein gekommen.
    „Hallo, Pedro“, sagte Scott.
    „Hallo, Scott.“
    „Ich war wirklich überrascht, als ich deine Nachricht bekam. Ich wusste gar nicht, dass du schreiben kannst. Da ist ein Junge namens Giovanni … zumindest glaube ich, dass er so heißt. Er putzt mein Zimmer und arbeitet in der Küche. War er es, der dir zur Flucht verholfen hat?“
    „Nein. Ich weiß nicht, wovon du redest.“ Pedro hatte nicht vorgehabt zu lügen, aber noch während er Giovannis Beteiligung abstritt, wurde ihm bewusst, dass er Scott nicht traute und ihm nichts verraten würde. Er machte sich bereits Vorwürfe, dass er zu diesem Treffen gekommen war. Damit brachte er sich nicht nur selbst in Gefahr. Wenn Scott wirklich ahnte, wie man Pedro zur Flucht aus dem Castel Nuovo verholfen hatte, konnte die ganze Familie Amati umgebracht werden.
    „Ich muss zugeben, dass ich beeindruckt war. Die sind alle total verrückt geworden, als sie gemerkt haben, dass du getürmt bist. Sie sind schließlich zu dem Schluss gekommen, dass du durch die Kanalisation verschwunden bist. Das war bestimmt eklig … überall dieses Zeug an dir zu haben. Aber das muss ich dir lassen – ich hätte nicht gedacht, dass du so etwas durchziehen kannst.“
    Pedro wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Ihm war klar, dass Scott ihm kein Kompliment gemacht hatte. Er verhöhnte ihn.
    „Bist du okay, Scott?“, fragte er.
    Scott hob die Arme, um ihm einen guten Blick auf seine neuen Sachen zu ermöglichen. „Sieh doch selbst. Als sie mich aus der Zelle geschleift haben, habe ich mit dem Schlimmsten gerechnet. Aber die waren eigentlich echt nett zu mir. Ich kann mich nicht beschweren.“ Er zuckte mit den Schultern. „Die kümmern sich um mich.“
    „Und was gibst du ihnen dafür?“
    „Was bringt dich auf die Idee, dass ich ihnen etwas gebe?“ Als Pedro nicht antwortete, fuhr er fort. „Das ist das Problem mit dir. Mit euch allen. Ihr habt mich von Anfang an nicht gewollt. Ich war die Schwachstelle, stimmt’s? Du glaubst, dass ich dich jetzt gleich für ein leckeres Sandwich und eine Cola verrate. Das denkst du doch, Pedro? Glaubst du, ich bin jetzt einer von denen?“
    Pedro deutete auf seine neuen Sachen. „Du hast alles. Ich habe nichts.“
    „Das war deine eigene Entscheidung.“
    „Und welche Entscheidung hast du getroffen, Scott?“
    „Ich habe mich dafür entschieden, nicht länger herumzurennen und mir wehtun zu lassen. Ich wollte nie ein Held sein. Du hast keine Ahnung, was ich für ein Leben geführt habe, Pedro, von dem Tag an, als man mich in einem Karton am Lake Tahoe gefunden hat. Niemals hat mich jemand gewollt. Im Waisenhaus wurde ich verprügelt. Meine Pflegeeltern haben mich wie Dreck behandelt. Ich habe zwei Jahre damit verbracht, in einem Varieté in Reno blöde Tricks vorzuführen, ohne je dafür bezahlt zu werden, und wenn ich mich geweigert habe, gab’s wieder Prügel. Und wieso ist mir das alles passiert? Weil ich einer der ‚Fünf war. Ich war auserwählt. Was für ein Glück für mich!
    Abgesehen davon, dass ich nie einer von euch war, richtig? Ihr habt euch nur für meinen kleinen Bruder interessiert … beste Kumpels … und ich war abgemeldet. Ich weiß, wieso Matt dich zu meinem Babysitter gemacht hat, bevor er nach London gegangen ist. Weil er mir nicht vertraut hat – genau wie du mir jetzt nicht vertraust.“
    „Ich bin hier“, erwiderte Pedro.
    „Aber du siehst dauernd über meine Schulter. Ich sehe dich zucken, Spinnenbein. Du denkst, dass die großen bösen Polizisten schon auf dem Weg hierher sind. Du kannst dir nicht vorstellen, dass ich einfach hergekommen bin, um mich von Angesicht zu Angesicht mit dir zu unterhalten.“
    „Warum machst du das?“, fragte Pedro.
    „Weil ich dich wissen lassen wollte, was ich fühle. Ich will, dass du es den anderen sagst – falls du sie jemals wiedersiehst, was ich ehrlich gesagt bezweifle. Vielleicht siehst du sie in der Traumwelt. Gehst du manchmal in die Traumwelt, Pedro? Ich war ziemlich oft dort, aber es wartet nie jemand

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