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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Jonas dazu zu bringen, dass er erstarrte oder in die antarktische Wildnis hinausrannte. Doch bevor er die richtigen Worte finden konnte, trat Jonas ihn und die Stahlkappe seines Stiefels knallte gegen Scotts Schläfe. Er hatte genau gezielt und Scott wurde in den Schnee zurückgeworfen. Weißes Licht explodierte hinter seinen Augen. Er war kaum noch bei Bewusstsein und nahm nur den grauenvollen Schmerz wahr, der ihm seine ganze Kraft raubte.
    „Wolltest du gerade etwas sagen?“, höhnte Jonas. „Oder vielleicht wolltest du es auch nur denken.“ Er trat ein zweites Mal zu und traf Scott an genau derselben Stelle. Scotts Kopf wurde zurückgeschleudert und er schmeckte Blut.
    Jonas lachte und kam auf ihn zu. „Ich denke, damit sind wir uns ebenbürtig“, sagte er. „Aber ich muss auf Nummer sicher gehen.“ Diesmal benutzte er den Griff seines Schwerts und schlug Scott damit auf den Kopf wie mit einer Keule. Scott heulte auf. Er war überzeugt, dass er einen Schädelbruch hatte.
    „Die Alten sind nicht länger an dir interessiert. Sie haben mir gesagt, dass ich das Ganze beenden soll, und zwar gleich hier.“ Jonas streifte seine Kapuze ab, damit Scott den blanken Hass in seinem Gesicht sehen konnte. „Ich wünschte, ich könnte mehr Zeit mit dir verbringen, Scott. Ich würde dir zu gern zurückzahlen, was du mir angetan hast. Aber wir wollen ja nicht, dass du wieder einen klaren Gedanken fassen kannst, nicht wahr? Also erledige ich dich am besten sofort …“
    Scott versuchte, sich zu konzentrieren, seine Kraft einzusetzen und sie auf seinen Peiniger zu richten. Aber es war hoffnungslos. Die Schmerzen waren zu schlimm. Um ihn drehte sich alles.
    Jonas richtete sich hoch auf und ließ das Schwert senkrecht niedersausen, um dem am Boden liegenden Scott die Klinge in den Bauch zu rammen. Scott konnte nichts tun, als sich wegzurollen. Das Schwert verfehlte ihn nur um Zentimeter und bohrte sich neben ihm in den Schnee. Er versuchte, danach zu greifen, aber er sah alles verschwommen und seine Hand griff ins Leere. Jonas zog das Schwert aus dem Eis und bereitete sich auf den nächsten Angriff vor. Er hatte es nicht eilig. Scott war unbewaffnet. Er konnte nirgendwohin. Seine Kraft war nutzlos. Jonas packte das Schwert mit beiden Händen und genoss das Gefühl von Macht, das es ihm vermittelte. Diesmal würde er ihn nicht verfehlen.
    „Die Alten wollten Matt Freeman“, sagte er. „An dir waren sie nie interessiert. Du bist ein Nichts. Ein Verräter. Du verdienst es nicht zu leben. Leb wohl, Scott.“
    Jonas ließ die Schwertspitze auf Scotts Brust herabsausen.
    Sie erreichte ihn jedoch nie.
    Mitten im Zustoßen hielt Jonas plötzlich inne und machte ein verwundertes Gesicht. Er ließ das Schwert sinken, als hätte er es bereits vergessen. Dann kippte er vornüber und rührte sich nicht mehr.
    Zwischen seinen Schulterblättern steckte ein Messer.
    „Scott!“
    Scarlett rannte auf ihn zu, dicht gefolgt von Lohan. Scott hatte keine Ahnung, woher die beiden gekommen waren. Auf die Idee, dass sie denselben Weg genommen hatten wie er in der vergangenen Nacht und dass sie auf diese Weise in die Festung gelangt waren, kam er überhaupt nicht. Lohan hatte noch ein zweites Messer dabei und sah sich hektisch nach irgendwelchen Wachen um. Aber der fallende Schnee umgab sie wie ein dichter Vorhang. Sie waren unsichtbar – dafür hatte Scarlett gesorgt.
    „Scott!“, rief sie noch einmal. Es war alles vergessen … der Verrat, Matts Gefangennahme. Jetzt galt ihre einzige Sorge dem Jungen, der mit schweren Kopfverletzungen im Schnee lag und aus dessen Schulterwunde das Blut strömte und am rechten Arm herunterlief. Sie kniete sich neben ihn und versuchte festzustellen, wie schwer er verletzt war, ob er stehen konnte und ob sie ihn aus der Festung schaffen konnten.
    „Tut mir leid …“, murmelte Scott.
    „Weißt du, wo Matt ist?“, fragte Lohan. „Hast du ihn gesehen?“
    „Nein, weiß ich nicht.“ Tränen rannen über Scotts Gesicht und gefroren, bevor sie sein Kinn erreichten. Er erkannte jetzt, was er angerichtet hatte, wie schlecht er seine Karten ausgespielt hatte. „Es tut mir leid“, sagte er noch einmal.
    „Scott, nicht jetzt. Es gibt Wichtigeres.“
    „Nein. Du verstehst nicht.“ Scott holte tief Luft.
    Er entschuldigte sich nicht für das, was er getan hatte, sondern für das, was er jetzt tun würde.
    „Rührt euch nicht“, befahl er.
    Scarlett und Lohan spürten beide, wie er in ihre Gedanken

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