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Horror-Hochzeit

Horror-Hochzeit

Titel: Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gemütlichen Atmosphäre des Raums gefangennehmen.
    Hier konnte man es aushalten. Das dunkle Holz der Regale, die vielen Bücher, der Schreibtisch, der Teppich…
    Abrupt blieb ich stehen.
    Mein Blick war auf diesen Teppich gefallen, und ich hatte die dunklen Flecke gesehen, die so gar nicht hierher passen wollten Schnell bückte ich mich, tunkte meinen Finger in den nassen Fleck hob die Hand wieder an und erkannte, daß die Fingerspitze eine rötliche Färbung angenommen hatte.
    Auf dem Boden lag Blut!
    Was war hier vorgefallen?
    Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß sich jemand geschnitten hatte, deshalb gab es nur eine andere Lösung, eine gefährlichere.
    Sollte der Bräutigam etwas damit zu tun gehabt haben? Das war möglich. Um es herauszufinden, mußte ich auch in anderen Räumen nachschauen Türen zweigten genügend ab.
    Zuerst entdeckte ich ein Schlafzimmer. Das Bett war ordentlich gemacht und stammte aus einer Zeit, die bereits einige hundert Jahre zurücklag. Der moderne TV-Apparat wirkte in dem Raum ein wenig störend, ebenso wie die Hi-Fi-Anlage. Vom Schlafraum zweigte noch eine weitere Tür ab. Die öffnete ich.
    Vor mir lag ein Bad.
    Ich starrte hinein, sah die Wanne, und meine Augen weiteten sich vor Entsetzen…
    ***
    Die Musiker der Kapelle spielten Wiener Walzer. Es waren altbekannte Melodien, und sie brachten gehörigen Schwung in die Gesellschaft. Plötzlich wurden die einzelnen Räume zu einem rauschenden Ballsaal, und sehr schnell hatten sich Paare gefunden. Nur ein Paar tanzte nicht zusammen.
    Die Frischvermählten!
    Das hatte der Reporter bei einer Hochzeit noch nie erlebt. Normalerweise war es so, daß der Tanzreigen vom Brautpaar persönlich eröffnet wurde.
    Nur war die Braut allein, ihr Mann hatte sich zurückgezogen und war bisher noch nicht zurückgekehrt.
    Natürlich rissen sich die männlichen Gäste um einen Tanz mit ihr, und Lucienne konnte sich auch nicht immer daran vorbeimogeln Sie mußte die Stellung halten, ließ aber jeweils einen Tanz stets aus. Bill behielt die Braut im Blick. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert, nach wie vor wirkte er gequält, und das Lächeln war sehr gezwungen.
    »Willst du nicht auch mal mit mir tanzen?« vernahm der Reporter neben sich die Stimme seiner Frau.
    »Natürlich, Darling!« Er breitete die Arme aus, in die Sheila sich hineinfallen ließ.
    Beide fanden sofort den Walzerrhythmus und schlossen sich dem wirbelnden Reigen der anderen Paare an Sheilas Kleid schwang wie eine Glocke. Sie hatte den Kopf zurückgelegt, schaute zu ihrem Mann hoch, und ein Lächeln lag auf ihren Lippen, während die Wangen eine hektische Rötung zeigten.
    »Du scheinst dich amüsiert zu haben«, stellte Bill fest.
    »Und wie. Dieser Harold Lester ist ein charmanter Plauderer und auch ein ausgezeichneter Tänzer. Zudem wirkt er auch nicht wie ein Trauerkloß.«
    »Bin ich das denn?«
    »Ja.«
    Bill schleuderte seine Frau förmlich in eine Rechtsdrehung und hob dabei die Schultern.
    Leichtfüßig glitten die beiden über das Parkett. Sheila wechselte urplötzlich das Thema. »Sag mal, Bill, ist John eigentlich gekommen?«
    »Ja, er ist hier.«
    »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Er wollte sich ein wenig in den oberen Räumen umschauen.«
    Sheila krauste die Stirn »Gab es dafür einen besonderen Grund? Es ist doch alles normal.«
    »Na ja…«
    Sheila kannte ihren Mann Sie wußte, daß etwas geschehen war, und sie reagierte entsprechend, als Bill in eine neue Walzerdrehung hineinging Da stemmte sie sich gegen ihn. Beide kamen aus dem Takt.
    »He, was ist los?« protestierte Bill.
    »Das will ich ja von dir wissen.«
    Da sich beide zu sehr auf das Gespräch konzentrierten, kamen sie nicht mehr in den Tanzrhythmus, sondern schaukelten nur mehr von einer Seite auf die andere.
    »Nein es gibt keinen Grund, Sheila.«
    Die Frau zog den Reporter zurück, damit sie in die Nähe der Wand gerieten.
    »Bill, ich kenne dich lange genug und ich kenne dich sehr gut. Das Fest ist nur eine Tünche. Tatsächlich aber ist etwas geschehen Wahrscheinlich im Hintergrund.«
    »Es hat nichts mit dem Fest zu tun«, gab Bill zu.
    »Womit dann?«
    Bill verdrehte die Augen und atmete stöhnend ein Wenn Sheila so redete, ließ sie nicht locker. Ihm blieb deshalb nichts anderes übrig als ihr die Wahrheit zu berichten »Okay«, sagte er. »John hat einen Toten gefunden.«
    Sheila wurde bleich. Die Flecken aus ihrem Gesicht verschwanden allmählich. »Wo?

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