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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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weitergeleitet. Die Spurensicherung der Sheriffs hat das Gelände um den Wohnwagen abgesperrt und wartet auf ein FBI-Team aus Los Angeles.«
    Talley sah auf die Uhr.
    »Wann kommt es an?«
    »Keine Ahnung. Soll ich nachfragen?«
    »Ja.«
    Während Talley wartete, informierte er Martin über die Neuigkeiten. Ihre Miene wurde beim Zuhören immer verschlossener und unsicherer, doch bevor sie etwas sagen konnte, war Mikkelson wieder am Apparat.
    »Chief?«
    »Ja, Mikki?«
    »Das FBI dürfte in ein paar Stunden hier sein. Sollen wir warten oder wieder nach York Estates fahren?«
    Talley sagte ihr, sie sollten kommen, und legte auf. Er fuhr sich durchs Haar und starrte auf das Haus.
    »Großartig – draußen wartet die Mafia, und drin sitzt Freddy Krueger.«
    Martin beobachtete ihn ruhig.
    »Das verändert die Lage.«
    »Das weiß ich, Captain! Ich versuche hier, meine Frau und meine Tochter zu retten – dabei muss ich die Kinder rausholen!«
    »Wegen Krupchek? Die sind schon die ganze Zeit mit ihm da drin, Talley. Da kommt's auf ein paar Stunden mehr nicht an.«
    »Doch. Und nicht nur darauf.«
    Talley begleitete Martin zur Einsatzzentrale und sah, dass Jones seinen Leuten bei den Transportern Instruktionen gab. Als er Talley kommen sah, ließ Jones seine Männer stehen und ging ihm entgegen. Talley fiel auf, dass er ängstlich wirkte und eine Hand auf die Maschinenpistole legte, die er über seine Schulter gehängt hatte.
    »Was gibt's, Chief?«
    »Ein Problem. Einer der drei Männer im Haus ist nicht der, für den er sich ausgibt. Krupchek. Er heißt in Wirklichkeit Alvin Marshall Bonnier und wird gesucht – wegen mehrfachen Mordes in Oregon.«
    Jones' Mund verzog sich zu einem schmalen Lächeln, als hätte Talley einen schlechten Witz gemacht.
    »Sie verschaukeln mich doch.«
    »Wer von der Schaukel fällt, sind Sie: Das echte FBI ist schon unterwegs. Ich bluffe nicht, Jones – oder wie immer Sie heißen. Die Sheriffs haben im Minimart, den die Kerle ausgeraubt haben, einen Handabdruck genommen. Der war ein Treffer in der Fahndungsdatei. Und zwar in der Abteilung Mord.«
    Jones lächelte nicht mehr, sah aber auch nicht besorgt aus.
    Talley sagte ihm, dass die Spurensicherung der Sheriffs bei Krupcheks Wohnwagen auf die Ankunft von FBI-Agenten aus Los Angeles wartete.
    »Die werden sich das Haus ansehen und dann hierher kommen. Spätestens morgen früh ist hier alles voll von FBI. Und dazu gehört ein echtes SEK.«
    »Bis dahin sind wir weg. Wir stürmen das Haus, sobald ich Nachricht bekomme.«
    »Ich will jetzt stürmen.«
    Jones schüttelte den Kopf.
    »Erst, wenn ich angerufen werde.«
    Talley wusste nicht, ob Jones misstrauisch war oder einfach nicht kapierte, was er ihm gesagt hatte.
    »Hören Sie – die Situation hat sich total verändert. Hier geht's nicht mehr um drei Knalltüten, die eine Familie als Geiseln genommen haben. Die Kinder sind mit einem Irren da drin.«
    »Wird schon gut gehen, Talley.«
    »Wir reden über einen Mann, der wegen mehrfachen Mordes gesucht wird, Jones. Er hat seiner Mutter den Kopf abgeschnitten und ihn im Gefrierfach aufbewahrt.«
    »Mir doch egal.«
    »Der Mann hat eine Psychose. Psychotiker rasten in Stresssituationen aus, und der Kerl steht seit gestern Mittag unter einem Riesendruck. Wenn der ausnippt, ist er zu allem fähig!«
    Jones blieb unbeeindruckt.
    »Wir stürmen, wenn ich den Anruf bekomme. Das dauert nicht mehr lange.«
    »Sie Mistkerl!«
    Talley ging. Er sah, dass Martin ihn von der Einsatzzentrale aus beobachtete, wusste aber nicht, was er ihr sagen sollte. Er ließ seine Gespräche mit Rooney Revue passieren und kam zu der Einschätzung, dass diesem nicht klar sein konnte, wer Krupchek wirklich war. Hätte Rooney sich bewusst mit einem Serienkiller zusammengetan, dann hätte er sich an Bonniers Gesellschaft aufgegeilt. Rooneys Bedürfnis, als etwas Besonderes wahrgenommen zu werden, hätte ihn dazu gebracht, Andeutungen über Krupcheks tatsächliche Identität zu machen – in der Hoffnung, Talley damit zu beeindrucken. Aber das hatte Rooney nicht getan. Rooney wusste nichts davon. Das bedeutete, dass er Bonnier genauso leicht zum Opfer fallen konnte wie jeder andere im Haus.
    Talley sah sich nach Jones um. Der wartete mit seinen Männern an der offenen Heckklappe des zweiten Transporters auf den Anruf.
    Talley beschloss, nicht länger zu warten. Er musste Rooney und Thomas warnen und die Kinder freibekommen.
    In diesem Moment drang ein Schrei aus dem

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