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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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finden und zu töten. Auf halber Treppe hörte er das Mädchen schreien.
    »Mars!«
    Dennis stürzte in ihr Zimmer und riss die Tür dabei so heftig auf, dass sie gegen die Wand krachte. Mars hatte Jennifer an der Kehle gepackt und presste sie gegen den Schreibtisch. Dennis richtete die Pistole auf ihn.
    »Ich bring dich um, du Arschloch.«
    Mars schob das Mädchen ganz ruhig zwischen sich und Dennis in die Schusslinie. Dennis sah das Messer und den größer werdenden Blutfleck auf Mars' linker Schulter.
    Der lächelte ihn mit großen, unschuldigen Augen an:
    »Was ist los, Mann? Warum bist du so sauer?«
    Im Gesicht des Mädchens stand panische Angst. Ihre Augen waren rot und verweint. Sie brachte ein Wort heraus:
    »Bitte.«
    Dennis zielte höher. Zwar hätte er Jennifer gern aus dem Schussfeld gehabt, vor allem aber wollte er Mars, diesen Scheißkerl, zwischen die Augen treffen. Krepieren sollte der. Wimmernd.
    »Das Arschloch hat Kevin umgebracht. Er hat ihm die Kehle durchgeschnitten. Überall ist Blut.«
    Als müsste sie ihm die Absolution erteilen.
    Das Mädchen schloss die Augen und weinte noch mehr.
    Dennis hätte vorbereitet sein sollen, war es aber nicht. Er hätte abdrücken sollen, tat es aber nicht.
    Und dann war es zu spät.
    Mars hob das Mädchen hoch, stürmte auf Dennis los und war in null Komma nichts bei ihm. Der zögerte nur einen Herzschlag, weil er Jennifer nicht erschießen wollte, doch das war zu lang. Das Mädchen prallte mit voller Wucht gegen ihn, und Dennis fiel rücklings in den Flur. Dann wurde Jennifer zur Seite gestoßen, und Mars saß auf ihm. Dennis sah das Messer noch kurz aufblitzen, als es auf ihn niederfuhr.
    Thomas
    Er konnte nicht mehr klar denken. Eine erdrückende Angst hatte von ihm Besitz ergriffen und trieb ihn zur Flucht – nur raus hier, nur weg! Thomas bekam gar nicht mit, dass er schrie. Er glitt in der Blutlache aus und landete der Länge nach darin, und als er auf die Waschmaschine kletterte, rutschte er ab und stürzte erneut. Schließlich gelang es ihm, sich durch die Luke in den Kriechgang zu schwingen. Dort riss er sich beim Krabbeln Hände und Knie an den Brettern auf. Es konnte ihm nicht schnell genug gehen, und einmal stieß er mit dem Kopf so hart an einen Dachsparren, dass er Sterne sah. Jetzt hatte er die Pistole. Also konnte er sich retten. Sein einziger Gedanke war, zu Jennifer zu kommen. Gemeinsam würden sie die Treppe runter und durch die Haustür fliehen, und weder Mars noch Dennis könnten sie aufhalten. Er hatte ja die Pistole!
    Gerade zwängte Thomas sich durch die Luke in Jennifers Wandschrank, da krachte ihre Zimmertür auf. Er erstarrte und hörte zu. Dennis beschuldigte Mars schreiend, er habe Kevin die Kehle durchgeschnitten, während Mars Jennifer offenbar festhielt. Thomas zog die Pistole aus der Hose. Da lag sie in seiner Rechten – groß, schwer und befremdlich. Was sollte er damit anfangen? Dennis hatte ja auch eine Waffe!
    Dann brachte Mars offenbar Jennifer und Dennis zu Fall, und alle drei landeten im Flur auf dem Boden. Thomas kroch ins Zimmer. Mars grunzte wie ein Schwein am Futtertrog und sabberte, als er mit dem Messer wieder und wieder auf Dennis einstach. Jennifer kroch blutbespritzt davon.
    »Jen! Los!«
    Thomas flitzte hinter Mars' Rücken in den Flur und packte Jennifer am Arm. Er zog sie zur Treppe.
    »Lauf!«
    Beide stolperten davon, während Mars auf die Beine kam. In seinen Augen stand wilde, stechende Wut. Er war größer, stärker und schneller – Thomas war klar, dass er sie kriegen würde.
    Er wirbelte herum und riss die Pistole mit beiden Händen hoch.
    »Ich erschieß dich!«
    Mars blieb stehen. Er war blutverschmiert und atmete schwer. Von seinem Gesicht tropfte es rot, und Wände und Fußboden waren blutgetränkt. Dennis stöhnte; das Blut sprudelte aus seinem Körper wie aus einem Brunnen.
    Die Pistole war schwer. Sie zitterte, obwohl Thomas sie mit beiden Händen hielt. Jennifer zog ihn an der Schulter und flüsterte:
    »Weiter! Wir müssen hier raus.«
    Sie gingen rückwärts Richtung Treppe, und Thomas kämpfte darum, dass die Pistole nicht zu sehr zitterte.
    Mars kam ihnen Schritt für Schritt hinterher.
    Thomas streckte ihm die Pistole entgegen.
    »Bleib stehen. Ich erschieß dich!«
    Mars breitete die Arme aus, als wollte er ihn an sich drücken, und ging weiter.
    »Weißt du noch, was ich gesagt hab, als ich dich ans Bett gefesselt habe?«
    Thomas wusste es genau: Ich werde dein Herz essen.
    Sie

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