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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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umzubringen.
    »Los, Mars, wir müssen in die Gänge kommen. Uns läuft die Zeit davon.«
    Mars drehte sich zu ihm um. Sein Gesicht lag im schwachen Küchenlicht.
    »Wenn du entkommen willst, lass uns das Haus anzünden.«
    Dennis wollte schon Nein sagen, ließ es aber. Er hatte daran gedacht, zur Ablenkung die Kinder in den Jaguar zu setzen und die Garagentür per Fernbedienung zu öffnen, aber Feuer war besser. Den Bullen würde der Arsch auf Grundeis gehen, wenn das Haus anfing zu brennen.
    »Keine schlechte Idee. Wir können das Feuer am anderen Ende des Hauses legen.«
    Kevin hob die Hände.
    »Ihr seid doch verrückt. Dann kriegen sie uns auch noch wegen Brandstiftung dran.«
    »Mars hat Recht, Kevin. Die Bullen glotzen alle aufs Feuer und achten nicht auf den Nachbargarten.«
    »Und was wird aus diesen Leuten?«
    Kevin meinte die Smiths.
    Dennis wollte antworten, doch Mars kam ihm zuvor. Seine Stimme war ruhig und leer.
    »Die verbrennen.«
    Dennis spürte einen Schauder im Nacken. Als hätte Mars mit einem Nagel über eine Tafel gekratzt.
    »Unsinn. Wir bringen sie hier in die Garage, bevor wir abhauen. Für die lassen wir uns noch was einfallen.«
    Sie beschlossen, das Feuer mit Benzin zu legen. Dennis entdeckte einen Zehn-Liter-Plastikkanister, der vermutlich für den Notfall in der Garage stand, doch er war fast leer. Mars holte den Luftschlauch aus dem Aquarium im Wohnzimmer, um damit Benzin aus dem Tank des Jaguars abzusaugen. Er machte erst den Kanister, dann einen großen Plastikeimer voll, der von Reinigungsmitteln ganz fleckig war. Sie wollten das Benzin gerade ins Haus tragen, da hörten sie, dass die Hubschrauber wieder ihre Position änderten und noch mehr Autos in die Sackgasse kamen.
    Den Eimer in der Hand, blieb Dennis stehen und horchte. Plötzlich lag die Vorderseite des Hauses in grellem Licht, das durch die Ritzen der Garagentür drang und das Tor von innen mit einem Leuchtrahmen umgab. Selbst durch den dichten Oleander drang Licht ins Badezimmer.
    »Verdammt – was ist da los?«
    Sie rannten ins Haus, und aus dem Eimer spritzte Benzin.
    »Kevin – an die Terrassentür!«
    Dennis und Mars ließen das Benzin in der Diele stehen und rannten ins Arbeitszimmer, wo Walter Smith noch immer zuckend auf dem Sofa lag. Durch die Jalousien drangen dünne Lichtbalken. Dennis trat ans Fenster und sah, dass zwei weitere Polizeiwagen vor dem Haus standen. Alle vier Autos hatten ihre Suchscheinwerfer auf die Vorderfront gerichtet. Zugleich war der Vorgarten ins Licht der Hubschrauberstrahler getaucht. Jetzt kamen noch mehr Wagen.
    »Verdammt!«
    Auf dem Bildschirm rollte eine Fahrzeugkolonne der Bezirkssheriffs durch die dunklen Straßen des Wohngebiets, und Dennis sah, dass ein SEK-Team durchs Lichtoval eines Helikopters trabte, um sich rund ums Haus zu verteilen – Scharfschützen: eiskalte Killer in Ninja-Anzügen, deren Gewehre mit Nachtsichtgeräten, Lasern und – nach allem, was er gehört hatte – Todesstrahlern ausgerüstet waren. Mars hatte Recht gehabt: Die würden sie abknallen, falls sie versuchten, mit den Kindern wegzufahren.
    »So ein Mist! Sieh dir die ganzen Bullen an!«
    Dennis linste kurz durch die Jalousie, aber inzwischen waren auf der Straße so viele Flutlichter aufgebaut, dass er geblendet war – jetzt konnten in zwanzig Metern Entfernung tausend Bullen stehen, und er sah sie nicht.
    »Mist!«
    Schon wieder hatte sich alles verändert. Eben noch hatte er einen genialen Plan gehabt, ihnen durch die Fänge zu schlüpfen, und jetzt lag das ganze Haus in gleißendem Licht, und Heerscharen von Polizisten zogen durch die Straßen. Die Helikopter hörten sich an, als würden sie gleich auf dem Dach landen. Nun war es unmöglich, sich durch den Nachbargarten davonzumachen. Dennis sah wieder zum Bildschirm: In der Sackgasse standen sechs Streifenwagen im grellen Hubschrauberlicht, und dahinter trieb sich ein volles Dutzend Bullen rum.
    Dennis ging zu Walter Smith und sah sich seine Verletzung an. Die Prellung verlief unterm rechten Auge bis zur Wange, dann aufwärts über die Schläfe in die Stirn. Das Auge war zugeschwollen. Dennis wünschte jetzt, er hätte dem Kerl keine getunkt. Er ging zur Tür.
    »Ich überprüf noch mal die Fenster, ja? Ich muss sehen, dass Kevin nicht einpennt. Pass auf, was im Fernsehen läuft. Wenn was passiert, dann schrei.«
    Mars, der mit dem Gesicht zu den Fenstern an der Wand lehnte, reagierte nicht. Dennis war sich nicht sicher, ob er ihn

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