Hot - Erotische Phantasien
leicht zusammen. »Und die wären?«
»Kein Gelb.« Und dann hob er sie lachend hoch und trug sie die Treppe hinauf zum Bett.
Mark fragte sich, ob es vielleicht ein australisches Flirtritual war, von dem er noch nie zuvor gehört hatte – denn plötzlich schienen alle weiblichen Mitarbeiter bei
Crane
ihm heimlich auf den Schritt zu starren. Und sogar ein paar der Männer taten es.
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sein Hosenschlitz zu war und er sich auch nicht aus Versehen irgendetwas auf den Schoß gekleckert hatte, kam er zu dem Schluss, dass es eine kulturelle Besonderheit sein musste, und nahm sich vor, der Sache bei Gelegenheit nachzugehen. Er fragte sich, ob er die Blicke erwidern sollte.
In seinen Augen waren die Australier immer ein recht ungezwungenes Volk gewesen, aber von diesen prüfenden Blicken auf die Körpermitte hatte er vorher noch nie gehört. Er musste Bren fragen.
Vermutlich würde er sich ein bisschen seltsam vorkommen, sie danach zu fragen, denn sie könnte möglicherweise denken, er wollte sich an andere Frauen heranmachen. Woran er überraschenderweise nicht das geringste Interesse hatte. Am Wochenende war er mit ihr ausgegangen – aber eher der Form halber, denn er hatte keine Lust gehabt, eine Frau kennenzulernen. Sie waren einkaufen gewesen und hatten wie verrückt gestritten, um ein paar Kleidungsstücke für ihn zu finden, mit denen sie beide leben konnten. Am Abend waren sie dann auf eine Party gegangen, doch er war ihr die ganze Zeit nicht von der Seite gewichen.
Eines war ihm klar: Wenn er Frauen daten durfte, konnte Bren natürlich auch andere Männer treffen – aber was ihn betraf, würde das nicht geschehen.
Nach fast zwei Wochen in Sydney musste er zugeben, dass er beim »Herumludern« eine ziemlich schlechte Figur gemacht hatte. Aber, ermahnte er sich selbst, es gibt keine Regeln. Wenn er nun einmal jede Nacht mit derselben Frau schlafen wollte – zum Teufel, jeden Morgen, jeden Tag nach der Arbeit und jedes Mal, wenn ihnen spontan danach war –, warum sollte er es dann nicht tun?
Er sah viel von Sydney, genoss die herausfordernde Arbeit und hatte schon einige Freundschaften geschlossen. Bill war mit ihm beim Angeln gewesen. Sie hatten zwar nichts gefangen, aber ein paar Bier getrunken und waren an der phantastischen Küste Sydneys entlanggefahren.
Er war mit Bren und ein paar Leuten aus der Firma surfen gegangen und erstaunt gewesen, wie sehr ihm der Sport gefiel. Was für ein Nervenkitzel es war, eine Welle zu reiten, wie sich Aufregung und Angst vermischten, wenn sie über einem zusammenschlug und die Welt nur noch ein tosender blauer Tunnel war, hatte er vorher schon fast vergessen.
Und Bren! Als er sie im Scherz mit einer Meerjungfrau verglichen hatte, hatte er gar nicht so verkehrt gelegen. Bren, leicht gebückt auf einem Surfboard, das Haar und der Körper goldglänzend in der Sonne, während sie eine Welle ritt, die sie wie keine andere beherrschte – das war ein Anblick, den er wohl nie vergessen würde.
Und er hatte festgestellt, dass Surfen sie scharfmachte. Ja, er hatte für sich entschieden, dass er ein großer Fan des Surfens war.
Außerdem lernte er ein paar neue Sitten und Gebräuche kennen. Wie man zum Beispiel einen Kaffee oder ein Bier korrekt bestellte. Er unternahm sogar den Versuch, die Regeln des Kricketspiels zu erlernen, und bemühte sich, nicht einzuschlafen, als er sich tatsächlich ein Spiel ansah.
Allerdings musste er Bren noch immer danach fragen, was es mit diesen Blicken auf den Schritt auf sich hatte.
Doch wie sich herausstellte, sollte ihn etwas Neues und weitaus Unangenehmeres noch viel mehr beschäftigen als diese Frage …
Er hatte den mittlerweile üblichen Blick auf seine Körpermitte ertragen – dieses Mal gepaart mit dem Grinsen eines jungen Punks mit quietschbunten Shorts, einem Ziegenbart, Sand in den Haaren und einem riesigen Ohrring. Nach dem vielsagenden Blick und dem Schmunzeln sagte der Typ: »Hi, ich bin Pete.«
Ein kurzer Blick auf die Liste mit den Mitarbeitern, die er sprechen wollte, verriet Mark, dass es sich bei »Pete« um Peter Moorehead handeln musste, den Buchhalter bei
Crane
, der die letzten Wochen im Urlaub gewesen war.
»Hi, Pete«, sagte er und schüttelte ihm die Hand, wobei der Sand nur so rieselte. Diese Leute mussten das reinste Gift für jede Computertastatur sein – und mit ihren grellbunten Klamotten für die Augen von ganz normalen Menschen ein regelrechter
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