Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)
tun die Menschen jetzt auch schon. Es geht lediglich darum, meinen Kritikern keine offensichtliche Angriffsfläche zu bieten und meinen Vater zufriedenzustellen, solange er noch lebt."
Er schwieg einen Augenblick, dann blickte er Sarah fest in die Augen.
„Wenn ich schon heiraten muss, Miss Moore, dann wenigstens eine Frau mit gesundem Menschenverstand, mit der ich mich auch unterhalten kann. Die meisten wohlerzogenen Damen aus adeligem Hause sind nicht nur entsetzlich langweilig, sondern auch noch einfältig, naiv und dumm. Sie sind anders, das wusste ich sofort, nachdem wir uns kennengelernt hatten."
Das klang für Sarah einleuchtend, wenn auch nach wie vor abenteuerlich. Ausgerechnet sie sollte an der Seite eines Lords leben, ihm einen Erben schenken und im Gegenzug seine Beziehung zu einem Mann akzeptieren? Einen Moment lang dachte sie an ihre Mutter und an ihre Schwestern. Letztere würden sich vor reichen, heiratswilligen Ehemännern kaum noch retten können und sich nur noch in besten Kreisen bewegen. Ihre Mutter könnte Sarah von den besten Ärzten des Landes behandeln lassen und vielleicht bestand für sie sogar die Chance durch regelmäßige Kuren wieder ganz gesund werden.
Doch was würde aus ihrer eigenen beruflichen Karriere werden? Ihr größter Wunsch war es schließlich gewesen, als Journalistin zu arbeiten und eigenes Geld zu verdienen.
„Ich fühle mich sehr geschmeichelt, Sir, doch wird es mir auch nach einer Heirat mit Ihnen möglich sein, als Journalistin zu arbeiten?"
Thomas schüttelte betrübt den Kopf.
„Es tut mir leid, Miss Moore, aber das würde mein Vater kaum dulden. Ich selbst hätte nichts dagegen, aber in der Zeit, in der Sie die Frau an meiner Seite sind, müssten Sie sich eine standesgemäßere Beschäftigung suchen."
Sarah musste schlucken, doch bevor sie etwas erwidern konnte, kam Thomas ihr zuvor.
„Sie brauchen sich selbstverständlich nicht heute entscheiden. Lassen Sie uns jetzt gemeinsam Essen und denken Sie in Ruhe über all das nach, was ich Ihnen gesagt habe. Heute in einer Woche erwarte ich Sie dann erneut zum Dinner und Sie können mir ihre Entscheidung mitteilen."
Mit diesen Worten erhoben sich die beiden Männer. Sarahs Blick wanderte zu Simon Westville, der während der letzten halben Stunde keinen Ton von sich gegeben hatte. Seine Mine war ausdruckslos, doch in seinen Augen konnte Sarah so etwas wie Schmerz erkennen. Er musste Thomas of Lancaster wirklich sehr große Zuneigung entgegen bringen, um sich dauerhaft mit der Rolle des unstandesgemäßen Geliebten an der Seite eines reichen Earls zufriedenzugeben. Sarah ahnte zudem, dass Thomas bei all seiner vorgeblichen Toleranz und Fortschrittlichkeit häufig in erster Linie an sein eigenes Wohlergehen dachte.
„Eine schwerwiegende Entscheidung"
Als die Kutsche Sarah wieder zu Hause abgesetzt hatte, wollte sie sich unbemerkt in ihr Zimmer schleichen. Sie fühlte sich nicht in der Lage dazu, ihren neugierigen Schwestern Rede und Antwort zu stehen. Sie war völlig unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen und wollte einfach nur alleine sein und nachdenken. Dazu kam es nicht, denn kaum hatte Sarah das Haus betreten, kam Betty ihr entgegengestürmt.
„Gut, dass du kommst, Sarah. Mutter geht es nicht gut."
Sarah seufzte.
"Sind ihre Gelenkschmerzen schlimmer geworden?"
Die fünfzehnjährige Betty schüttelte den Kopf.
„Nein, sie hat sich fürchterlich aufgeregt wegen Sally und jetzt leidet sie unter einer Migräne-Attacke."
Sarah folgte ihrer Schwester in das Wohnzimmer. Dort fand sie Sally auf einem Sessel sitzend vor. Die Arme hatte sie um den Körper geschlungen und schluchzte herzzerreißend.
„Wo ist Mutter und was ist hier eigentlich los?"
Sarahs Stimme klang strenger als gewöhnlich, aber angesichts der sich überschlagenden Ereignisse an diesem Abend hielt sie dies für entschuldbar.
Sally blickte auf und wischte sich die Tränen aus dem hübschen Gesicht. Doch anstatt ihrer beantwortete Betty Sarahs Frage.
„Sally hat sich schwängern lassen, noch dazu von einem fast mittellosen Studenten. Und jetzt weigert der sich, Sally zu heiraten, weil sie keine Mitgift hat. Tja, und Mutter hat sich hingelegt. Sie hat geflucht und mit Gott gehadert, weil der ihr drei Töchter geschickt hat und keinen Sohn, der der Familie Ehre machen kann."
Sarah stöhnte auf. Ein Familien-Skandal hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie hätte es kommen sehen müssen. Sally war mit ihren siebzehn Jahre
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