Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)
nichts dagegen gehabt hätte, und heiraten konnte er sie nicht. Nun, sie würde sich ihm nicht an den Hals werfen, außerdem hätten sie alle zur Zeit andere Sorgen. Der zweite Verhandlungstag war John zufolge noch weniger erfolgreich verlaufen als der erste, was ihm sichtlich zu schaffen machte. Bereits in der kommenden Woche wurde das Urteil erwartet und im Grunde gab es an einem Schuldspruch keinen Zweifel mehr. Nun kam es nur noch darauf an, dass John alles daran setzte, ein möglichst niedriges Strafmaß für Simon zu erreichen.
Obwohl sie viel an Simon dachte, versuchte Sarah, sich nicht ihre gute Stimmung verderben zu lassen.
Sobald sie dazu in der Lage war, hatte sie ihrer Schwester telegrafiert und sie eingeladen, sie bald zu besuchen und ihre kleine Namensvetterin kennenzulernen. Sarahs Mutter hatte ihr bereits mit Sally und dem kleinen Robert einen Besuch abgestattet. Mrs. Moore war sichtlich aufgeblüht, seit sie ihre Töchter so gut versorgt wusste. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass ihre Älteste einen reichen Lord heiraten und ihre jüngste Tochter eine exclusive Privatschule besuchen würde. Ihre positive Grundstimmung hatte sich auch auf ihre Gesundheit ausgewirkt, sowohl die Migräneattacken als auch die Gelenkschmerzen waren zurückgegangen und sie fühlte sich gesund genug, um Freundinnen zu besuchen und regelmäßig mit ihrem Enkel spazieren zu gehen.
Hätte sie jedoch geahnt, dass Sarahs Ehe ein reines Zweckbündnis war und ihr Ehemann London verlassen hatte, um nicht in einen Sodomie-Prozess mit hineingezogen zu werden, sie wäre wohl auf der Stelle in Ohnmacht gefallen. Sarahs hatte erzählte ihrer Mutter und ihrer Schwester daher, Tom halte sich geschäftlich in Paris auf.
Sallys Gesicht nahm daraufhin einen verächtlichen Ausdruck an.
„Das ist aber seltsam. Sollte ein Mann seiner Ehefrau nicht bei der Geburt ihres Kindes beistehen?"
„Nun, da magst du recht haben, liebe Schwester, allerdings hat Thomas als Earl of Lancaster selbstverständlich viele Pflichten und Geschäftspartner in ganz Europa, die er von Zeit zu Zeit persönlich aufsuchen muss. Wo wir gerade über unsere Ehemänner sprechen: Wird William sein Studium wohl bald beenden?"
Sarah lächelte ihre Schwester provokant freundlich an. Sally schwieg und schmollte. Es war ein offenes Geheimnis, dass ihr Mann es nicht gerade eilig hatte, als Anwalt zu arbeiten und sich stattdessen lieber mit seinen Kommilitonen in Pubs herumtrieb. Sally selbst war ebenfalls kein Kind von Traurigkeit und liebte es, die Abendveranstaltungen ihrer überwiegend reichen Freundinnen zu besuchen.
Nach wie vor lebte sie mit dem kleinen Robert bei ihren Schwiegereltern, eine Tatsache, die Sarahs Schwester gerne verschwieg. Sarah hatte nicht die Absicht gehabt, Sally zu verletzten, aber sie hasste ihre Sticheleien. Wäre Sally nur ein kleines bisschen mehr wie Betty, sie beiden Schwestern hätten sich zweifellos bestens verstanden, doch Sallys Neid und ihre unerträgliche Arroganz machten es Sarah unmöglich, sich Sally anzunähern. Hätte sie, Sarah, ihrer Schwester nicht geholfen, wäre ihr Sohn als Bastard auf die Welt gekommen und Sally hätte sich nicht mehr auf der Straße blicken lassen können, ohne dass die Frauen, die sie so sehr für ihre Eleganz und ihren Reichtum bewunderte, mit dem Finger auf sie gezeigt hätten.
Mrs. Moore ignorierte die Streitereien ihrer Töchter und bewunderte ihre Enkelin.
„Sie sieht wirklich entzückend aus, Sarah. Sie ähnelt dir als Baby. Wann erwartest du Tom eigentlich zurück? Er wird es sicher nicht erwarten können, seine Tochter zu sehen- oder ist er böse, weil du ihm keinen Jungen geboren hast?"
Offensichtlich hatte ihre Mutter die Befürchtung, der Lord könnte auf die Idee kommen, seine Frau zu verstoßen, wenn diese ihm keinen Sohn schenkte. Sie las mit Vorliebe Liebesgeschichten aus dem Mittelalter, in denen die Herrscher und Könige darauf bedacht waren, ihr Erbe durch männliche Nachkommen zu sichern.“
"Nein, nein, Mutter, Tom hat mir versichert, eine Tochter sei ihm sogar lieber."
Das hatte er in der Tat gesagt- und Sarah halb ernst, halb im Scherz verkündet, er würde sich umbringen, wenn er einen Sohn gezeugt hätte, der wie sein Vater nicht an Frauen interessiert war und sein Leben lang als Sittenverbrecher galt.
Sarah hatte ihm zugestimmt- und ebenfalls insgeheim auf ein Mädchen gehofft. Sie war fest davon überzeugt, dass sie neue Frauengeneration dieses Land von Grund auf
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