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Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)

Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)

Titel: Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia May Clarke , Aurora Estella Alvarez
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vorher gerne sehen. Ist Ihnen das Recht?"
    „Ich weiß nicht, Mr. Miller. Ich biete ein grauenvolles Bild ab. Sehen Sie mich doch an. Ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst. Ich weiß nicht, ob ich das einer Lady zumuten möchte."
    Insgeheim musste John ihm zustimmen: Mit seinen dunklen Augenringen und dem zerschlissenen Anzug sah Simon alles andere als repräsentativ aus, allerdings bezweifelte er, dass sich Sarah davon abschrecken ließ. Sie hatte verkündet, sie würde nachts in das Gefängnis einbrechen, wenn John ihr ein Treffen mit Simon verweigerte. Er war natürlich der Meinung gewesen, dass eine Frau in einem Gefängnis nichts zu suchen habe.
    Laut sagte er:
    „Ich denke nicht, dass Sarah sich darum schert, wie Sie aussehen, Mr. Westville. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, Sie zu besuchen und ich kenne keine legalen Mittel, sie davon abzubringen. Sie vielleicht?"
    Der Versuch, Simon ein wenig aufzuheitern, zeigte Wirkung. Der Mund des jungen Mannes verzog sich zu einem Lächeln.
    „Nein. Wenn Sarah sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ließe sie sich höchstens von einer Naturkatastrophe davon abbringen. Wie geht es ihr und der kleinen Betty?"
    „Bestens. Das Baby ist genauso widerstandsfähig und gesund wie seine Mutter. Während andere Frühgeborene schwach und blass sind, blüht die Kleine von Tag zu Tag mehr auf."
    Simon lächelte. John konnte den entrückten Ausdruck in seinen Augen nicht deuten und einmal mehr fragte er sich, was sich in Lord Lancasters Schlafzimmer abgespielt hatte, bevor Sarah schwanger geworden war. Welche Variante er sich auch vorstellte- keine gefiel ihm sonderlich. Der Gedanke, dass Sarah es mit einem oder gar mehreren Männern trieb, bewirkte, dass sich seine Hände wie von selbst zu Fäusten ballten.
    Himmel, er musste irgendetwas tun, damit diese Frau ihm nicht ständig in seinem Kopf herumspukte. Als erste Maßnahme würde er wieder einmal einige Tage in seinem eigenen Haus verbringen- schließlich wusste er Sarah und die Kleine bestens versorgt. Ein bisschen Ruhe würde ihm gut tun, die Niederlage, die er heute vor Gericht hatte hinnehmen müssen, nagte an seinem Selbstbewusstsein. Morgen würde das Urteil das Titelblatt sämtlicher Londoner Gazetten zieren und er sich zum Gespött seiner Kollegen machen, die ihn ohnehin gewarnt hatten, ein solch kontroverses Mandat zu übernehmen.
    Nun, John hatte gewusst, worauf er sich einließ, aber nun musste er lernen, mit den Konsequenzen zu leben. Hätte er geahnt, was das für ihn und seine Zukunft bedeutete, seine Entscheidung, ob er Westvilles Strafverteidigung übernehmen würde, wäre vermutlich anders ausgefallen.
     
    Zunächst einmal fand John einen förmlich aussehenden Brief auf seinem kleinen Tisch im Salon vor, der anders aussah als die üblichen Einladungen zu Soireen und Bällen.
    Vermutlich hatte seine Haushälterin das Schreiben entgegen genommen und gemeinsam mit der übrigen Post dort abgelegt. Neugierig öffnete John das Kuvert und überflog die wenigen Zeilen.
     
    Sehr geehrter Mr. Miller,
     
    Ich möchte Sie hiermit davon in Kenntnis setzten, dass ich Ihre Verlobung mit meiner Tochter Emily ab dem jetzigen Zeitpunkt als gelöst betrachte.
    Ich möchte den guten Ruf meiner Tochter und meiner Familie nicht aufs Spiel setzen, indem ich ihre Hand einem Mann gebe, der in Verbindung mit moralisch fragwürdigen Personen steht- beruflich und, wie ich erfahren musste, auch privat.
    Ich bitte Sie, diese Entscheidung zu akzeptieren und von weiteren Kontaktaufnahmen abzusehen.
     
    Hochachtungsvoll,
    Isidore Highgrove
     
    John ließ dem Brief sinken. Aus irgendeinem Grund war das Erste, was er empfand, Erleichterung. Die Ehe mit der blassen, willenlosen und unglaublich langweiligen Emily blieb ihm erspart. Vor einem Jahr hatte er geglaubt, darüber hinwegsehen zu können, dass er für das Mädchen im besten Fall Mitleid empfand und die Aussicht auf eine steile Karriere war Motivation genug gewesen, über das augenscheinliche Desinteresse von Emilys Seite hinwegsehen zu können.
    Seit er Sarah kannte, lagen die Dinge etwas anders, auch wenn er nicht hätte sagen können, warum. Trotzdem war zu befürchten, dass es für ihn Konsequenzen haben würden, wenn bekannt wurde, dass Highgrove die Verlobung nicht mehr länger befürwortete. Mit der Aussicht, für die nächsten Wochen zum bevorzugten Klatsch-Objekt der besseren Kreise aufzusteigen, konnte er leben. Empfindlicher würden ihn jedoch die beruflichen

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