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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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sein.“
    Schließlich blickte er mich an und verstand, worum es mir ging. „Anne, wenn du die Party nicht hier haben willst, warum hast du das deinen Schwestern nicht gesagt?“
    „Sie haben mich überstimmt. Sie wollen ein Barbecue mit großer Grillstation, und hier ist der einzige Ort, wo wir den Platz dafür haben. Im Übrigen“, räumte ich ein, „selbst wenn wir ein Zelt mieten und Leute anheuern, die uns helfen und nach der Party aufräumen, wird es immer noch billiger sein als eine Feier im Restaurant. Und … wir haben ein schönes Haus.“
    Ich schaute mich um. Unser Haus und das Grundstück waren mehr als schön. Das Haus stand auf einem Seegrundstück mit einem eigenen Sandstrand. Es war hier ruhig und ungestört, rundherum von Kiefern umgeben. Unser Haus war als eines der ersten an dieser Küstenstraße gebaut worden und hatte James’ Großeltern gehört. Andere Häuser an dieser Straße wurden für fast eine Million Dollar gehandelt, aber wir hatten nichts bezahlt. Seine Großeltern hatten es James in ihrem Testament hinterlassen. Es war klein und alt, aber wir hielten es sauber und es war hell und, was am wichtigsten war, es gehörte uns. Mein Mann baute zwar Villen für andere Leute, aber ich bevorzugte unser kleines, einstöckiges Haus, das einen persönlichen Touch hatte.
    James legte die Steaks auf einen Teller und trug diesen zum Tisch. „Aber nur wenn du willst, Kleines. Mir ist es egal, wie ihr’s macht.“
    Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn es ihm nicht egal wäre, wenn er ein Machtwort sprechen würde und verlangte, dass wir die Party für meine Eltern woanders ausrichteten. Wenn er mir die Entscheidung abgenommen hätte, dann könnte ich ihm die Schuld dafür in die Schuhe schieben, dass wir es so machten, wie ich es wollte.
    „Nein.“ Ich seufzte, als er ein riesiges Stück Fleisch auf meinen Teller legte. „Wir werden es hier bei uns machen.“
    Das Steak war gut, der Mais knackig und süß. Ich hatte einen Salat mit Erdbeeren und Vinaigrette gemacht, und dazu gab es knuspriges französisches Baguette. Wir aßen wie die Könige, und James erzählte mir beim Essen von der neuen Baustelle und den Problemen, die er mit einigen seiner Leute hatte. Und von den Plänen, die seine Eltern für einen Familienurlaub schmiedeten.
    „Wann denken sie wird dieser Familienurlaub stattfinden?“ Ich verharrte mitten in der Bewegung.
    James zuckte mit den Schultern und goss sich ein zweites Glas Rotwein ein. Er fragte mich nicht, ob ich Wein wollte; er hatte schon vor langer Zeit aufgehört zu fragen. „Ich weiß es nicht. Irgendwann diesen Sommer, vermute ich.“
    „Du vermutest es? Nun, haben sie daran gedacht, uns zu fragen, wann wir gerne Urlaub machen würden? Oder ob wir überhaupt mitkommen wollen?“
    Erneutes Schulterzucken. Er hatte darüber wohl noch nicht nachgedacht. „Ich weiß es nicht, Anne. Es ist nur etwas, das meine Mutter angesprochen hat. Vielleicht irgendwann um den vierten Juli herum.“
    „Also gut“, sagte ich und griff mir ein Stück Baguette, das ich mit Butter bestrich, um meine Hände beschäftigt zu halten. Am liebsten hätte ich sie zu Fäusten geballt. „Wir können aber diesen Sommer nicht mit ihnen wegfahren, und das weißt du. Ich wünschte nur, du hättest ihr das sofort gesagt.“
    James seufzte. „Anne …“
    Ich blickte auf. „Du hast ihr doch nicht gesagt, dass wir mitfahren, oder?“
    „Ich habe ihr nicht gesagt, dass wir mitfahren.“
    „Aber du hast ihr ebenso wenig gesagt, dass wir nicht mitfahren.“ Ich runzelte die Stirn. Es war typisch für James und überraschte mich nicht. Für einen Moment irritierte es mich nur.
    James kaute still vor sich hin und spülte den Bissen mit Wein herunter. Er schnitt ein Stück vom Steak ab und tunkte es in die Steaksauce.
    Auch ich sagte nichts. Es war für mich nicht so leicht wie für ihn, aber inzwischen hatte ich Übung in diesem Spiel des Wartens.
    „Was willst du also? Was soll ich ihr sagen?“, fragte er schließlich.
    „Sag ihr die Wahrheit, James. Sag ihr das, was du mir gesagt hast. Dass wir diesen Sommer keinen Urlaub nehmen können, weil du dieses neue Bauprojekt angenommen hast und auf der Baustelle sein musst. Dass wir stattdessen geplant haben, unseren Urlaub im Winter zu machen und zum Skilaufen zu fahren. Dass wir nicht mit ihnen wegfahren können. Dass wir nicht wegfahren wollen!“
    „Das sage ich nicht.“ Er wischte sich den Mund ab und warf die zerknüllte Serviette auf

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