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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Die Ärmel meines übergroßen Sweatshirts zog ich bis zu meinen Händen herunter und schlang meine Arme um den Körper. Der Regen malte dunkle Punkte auf meine Jeans.
    „Du hättest es mir sagen müssen“, war alles, was ich sagte, als ich seine Schritte hörte, die in der Tür verharrten.
    „Du hast mir gesagt, du hättest ihn fortgeschickt. Ich wusste nicht, dass es dir was ausmacht. Ich dachte, du wolltest, dass er geht.“
    „Aber du wolltest es nicht.“
    „Nein“, gestand James. „Ich glaube, das wollte ich nicht. Wenn ich gedacht hätte, du könntest damit klarkommen, wenn er bei uns wäre … ohne diese ganze Sexsache … dann hätte ich es dir erzählt.“
    Ich fuhr zu ihm herum. „Fick dich!“
    Er prallte zurück. „Anne …“
    Ich wies mit dem Finger auf ihn. „Nein. Halt den Mund. Fick dich, James. Du sagst das, als wäre es irgendwas Dummes. ,Diese Sexsache‘. Als wäre es ein dummes Spiel gewesen oder etwas in der Art.“
    „Das habe ich nicht so gemeint!“
    „Aber was genau meinst du? Ach, dumme Anne, sie hat sich mit Alex wegen dieser ,Sexsache‘ überworfen. Und dann kam sie damit nicht zurecht, darum hat sie ihn rausgeworfen und fortgeschickt. Aber du hast einfach gedacht, es wäre nicht wichtig, ja? Und hast ihn weiter getroffen? Hinter meinem Rücken? Was habt ihr miteinander gemacht, James? Habt ihr gekifft und Videospiele gezockt? Habt ihr euch Pornos angeschaut und gemeinsam abgespritzt? Ach, warte. Wie konnte ich das vergessen, du bist ja nicht schwul.“ Das Letzte sagte ich höhnisch.
    Der Regen wurde stärker, aber noch war es kein Wolkenbruch, der auf uns niederprasselte. Jeder einzelne Tropfen war kalt und stach in meine Haut. Sie tanzten auf der Terrasse und bildeten kleine Pfützen.
    „Ich wollte dich nicht aufregen, das ist alles!“
    Am liebsten hätte ich ihn geschüttelt, bis seine Zähne klapperten. Ich wollte schreien. Ich wollte meinen Mund mit Regen füllen, um nie wieder mit ihm sprechen zu müssen.
    „Er kam in unser Haus und unser Bett und hat mit unserer Ehe gespielt …“
    „Alex hat nicht mit unserer Ehe gespielt.“
    „Da hast du absolut recht“, erwiderte ich. „Das warst du.“
    Er hob einen Finger und wollte ihn anklagend auf mich richten, doch im nächsten Moment ließ er die Hand sinken. „Du hast mich ja schon längst verurteilt. Es gibt nichts, was ich sagen kann, damit du deine Meinung änderst. Darum belästige ich dich besser nicht mehr damit.“
    Der kalte Wind zerrte an mir. Ich biss die Zähne zusammen, damit sie nicht vor Kälte klapperten. Mit zusammengebissenen Zähnen brachte ich hervor: „Du hast es getan, James. Du allein.“
    „Und du wolltest es“, schoss er zurück. „Als du ihn das erste Mal gesehen hast, habe ich es schon gemerkt. Wie sehr du dir damals schon gewünscht hast, von ihm flachgelegt zu werden. Ich bin verdammt noch mal nicht blind, verstehst du?“
    „Ja, und? Hast du mich ihm gegeben, damit er sich mich nicht einfach nimmt?“
    Er antwortete nicht.
    „Du hattest kein Recht, mich ihm zu geben!“, schrie ich und trat einen Schritt auf ihn zu. „Ich war nicht eine von diesen Prinzessinnen, die du in deinem verdammten Computerspiel rettest, James!“
    „Aber du wolltest es!“, brüllte er. „Verdammt, Anne, du wolltest es doch! Du wolltest ihn!“
    „Aber was wolltest du ?“, fragte ich. „Warum wolltest du es wirklich?“
    James wandte sich ab und stützte sich auf die Brüstung. Er hielt den Kopf gesenkt, und ein paar Regentropfen zerplatzten auf seinem Nacken, der über dem Kragen seiner Jeansjacke verletzlich aussah. „Ich weiß nicht, was du von mir hören willst.“
    „Sag mir einfach die Wahrheit.“
    Die Situation war verfahren. Wir waren beide wütend. Atemzug für Atemzug atmete ich die stürmische Luft ein, aber es ließ mich dennoch mit dem Gefühl zurück, zu ersticken. James richtete sich auf und sah mich an. Regen rann über sein Gesicht und tropfte von seinem Kinn.
    „Ich hätte dir sagen sollen, dass ich ihn immer noch sehe“, gab er schließlich zu. „Aber, Herrgott, Anne! Es ist ja nicht so, dass ich ihn gefickt habe oder etwas in der Art. Wir haben einfach hin und wieder ein paar Bier getrunken. Wir haben Billard gespielt. Wir sind Freunde, weißt du? Das tun Freunde nun mal.“
    „Aber warum hast du es mir dann nicht einfach erzählt? Warum hast du mich denken lassen, er sei fort?“
    „Du hast seit seinem Fortgang nicht mehr über ihn geredet. Ich dachte, du wolltest

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