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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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als könne er nicht glauben, dass ich das soeben gesagt hatte. Ich konnte es genauso wenig glauben.
    „Was für eine Unterstellung. Wie kannst du so etwas zu mir sagen?“
    „Weil es stimmt, Dad“, sagte ich. „Weil es immer stimmt.“
    Ich drehte mich auf dem Absatz um und ließ sie an der Haustür allein. Ich hatte nicht die Energie, das soeben Gesagte zurückzunehmen. Ich wollte jedenfalls sein Gesicht nicht sehen, wenn er beschloss, doch zu gehen.
    Mary und Patricia schauten nicht auf, als ich die Küche wieder betrat. Doch James sah mich an. Er griff nach meiner Hand. Nie war ich so dankbar gewesen, ihn zu haben, wie in diesem Moment.
    „Wie viel Geld schuldet ihr, alles zusammengenommen?“, fragte James meine Schwester und brach damit die Stille, die uns zu umschließen drohte.
    „Über siebzigtausend Dollar. Siebzig. Tausend. Dollar.“ Sie formte jedes Wort überdeutlich, als machte das die Summe weniger bedrohlich. Oder bedrohlicher.
    „Heilige Scheiße“, flüsterte Mary.
    Patricias Mund presste sich zusammen. „Er verdient ja nicht mal siebzigtausend Dollar im Jahr! Und mir hat er immer und immer wieder erzählt, ich bräuchte mir keinen Job zu suchen. Nein, ich sollte nicht arbeiten gehen.“
    „Du arbeitest. Du kümmerst dich um das Haus und eure Kinder. Das ist genug Arbeit“, sagte ich. „Und selbst wenn du einen Job hättest, in dem du mehr verdienst, hättest du ihn nicht davon abhalten können, das alles zu tun.“
    „Was soll ich jetzt nur machen?“, flüsterte Patricia. Sie klang krank.
    Mom betrat die Küche schweigend und nahm sich eine Tasse Kaffee, ohne uns anzusehen. Wir schauten sie nicht an, obwohl die Blicke zwischen uns vieren am Tisch hin und her flogen. Patricia hob ihr Glas und ließ es wieder sinken, ohne zu trinken.
    „Ich kann dir das Geld besorgen“, sagte James plötzlich.
    Wir schauten ihn alle an. Stolz erfüllte mich. Zunächst, weil er meiner Schwester helfen wollte. Doch dann spürte ich Unsicherheit. Kinney Designs warf einiges ab, doch nur allmählich. Unsere meisten Gewinne steckten wir sofort wieder in das Unternehmen, und selbst wenn wir alles liquidierten, bezweifelte ich, dass wir auf so viel Geld kommen würden.
    „Wir haben nicht so viel Geld.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Aber ich kann es besorgen.“
    Patricia ergriff seine Hand. „Wir werden es zurückzahlen, James. Du weißt, das werden wir tun, egal wie lange es dauert.“
    Er tätschelte ihre Hand. „Das geht schon in Ordnung. Darum kümmern wir uns später.“
    Ich konnte mir nur einen Ort vorstellen, wo James so viel Geld besorgen konnte. Eine Person, die in der Lage war, so viel Geld zu verleihen. „Aber wie willst du …“
    „Ich weiß, wo er wohnt.“
    „Wer?“, fragte Patricia.
    Ich antwortete an James’ Stelle. „Sein Freund. Alex.“
    „Wirklich? Er hat so viel Geld? Und er würde es mir leihen?“ Das erste Mal seit ihr verzweifelter Anruf uns geweckt hatte, klang Patricia hoffnungsvoll.
    „Er würde alles für Jamie tun“, sagte ich, weil ich wusste, dass es stimmte.
    Als James aufstand, um zu Alex zu fahren, beugte er sich über mich und gab mir einen Abschiedskuss. Ich wandte mein Gesicht ab und bot ihm meine Wange statt meines Munds. Ich tat so, als würde ich es tun, um meine Aufmerksamkeit meiner Schwester zu schenken. Aber ich konnte weder James noch mich täuschen.
    Mein Vater kam nicht zurück. James kehrte kurz zurück, um Patricia einen Scheck zu geben, mit dem sie Seans Kaution zahlen konnte. Sobald die Banken am Montag öffneten, konnte sie mit dem Rest seine Schulden begleichen. Ich denke, er war erleichtert, den ganzen Tränen und Umarmungen zu entkommen, indem er mit Patricia zusammen wegfuhr, um ihren Mann aus der Haft zu holen.
    Die Kinder waren bereits im Bett, als Patricia mit Sean und James zurückkam. Meine Mutter brachte die Sandwiches wieder auf den Tisch, die vorher niemand gewollt hatte. Auf dem Sofa war Claire eingeschlafen, eindeutig ein Opfer ihrer eigenen Schwangerschaftshormone. Marys Handy hatte sie in den Garten getrieben, um ein privates Gespräch zu führen.
    Ich war nicht hungrig, aber knabberte trotzdem am Essen. Meine Mutter aß Salzbrezeln und trank Kaffee. Immer wieder ging ihr Blick zur Küchenuhr. Ich drehte eine Salzstange zwischen den Fingern wie eine Zigarette, dann nahm ich einen imaginären Zug, als würde ich die Salzstange rauchen.
    „Ich werde dich nach Hause bringen, Mom.“
    „Dein Vater wird bald zurück sein

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