Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
saugte so hart daran, dass seine Wangen hohl wurden. Mit einem hörbaren Plopp zog er den Finger aus dem Mund.
    Er sagte nichts.
    „Nun?“, fragte ich nach einem Moment der Stille.
    Er grinste. „Perfekt.“
    Für mich war das genug Ansporn. Ich fuhr mit meinem Finger durch den kleinen Teigrest in der Schüssel und leckte die Fingerspitze ab.
    „Feigling.“
    „Also gut.“ Ich steckte meinen Finger in den Mund und saugte ebenso hart daran, wie er es getan hatte. „Mhhh, das schmeckt gut!“
    „Brownies, die einer Königin würdig sind.“
    „Oder James’ Mutter“, sagte ich und schlug mir im selben Moment die Hand vor den Mund, als könnte ich damit ungeschehen machen, dass ich etwas so Abschätziges gesagt hatte.
    „Oder so.“
    Wir lächelten uns erneut an, diesmal verschwörerisch, zusammengeschweißt durch unser stummes Verstehen darüber, welche Art von Person James’ Mutter war.
    „Also gut …“ Ich räusperte mich. „Ich sollte mich jetzt umziehen und schnell duschen. Und dir dein Zimmer zeigen. Es ist schon für dich vorbereitet, ich muss dir nur noch ein paar Handtücher holen.“
    „Ich will nicht, dass du meinetwegen irgendwelche Schwierigkeiten hast.“
    „Es gibt deswegen keine Schwierigkeiten, Alex.“
    „Perfekt“, sagte er. Es war weder ein Flüstern noch ein Seufzen. Irgendwas dazwischen.
    Keiner von uns beiden bewegte sich.
    Ich bemerkte, dass meine Finger taub waren, weil ich die Rührschüssel zu fest umklammerte. Ich löste meinen Griff und stellte die Schüssel in das Spülbecken. Etwas Schokoladenteig vom Schüsselrand blieb an meinen Fingern kleben und ich lachte.
    „Was für eine Unordnung.“ Ich leckte die Finger ab, Zeigefinger, Mittelfinger, Daumen. „Ich bestehe nur noch aus Schokolade!“
    „Du hast noch welche … hier …“
    Alex’ Daumen fuhr über meinen Mundwinkel. Ich schmeckte Schokolade. Ich schmeckte ihn.
    In diesem Moment fand James uns, als wir einander berührten. Es war eine unschuldige Berührung, die nichts zu bedeuten hat, doch ich trat zurück. Alex bewegte sich nicht.
    „Jamie“, sagte er stattdessen. „Wie zur Hölle geht’s dir, Alter?“
    Sie stürzten sich in ein Durcheinander aus Umarmungen und Schulterklopfen. Zwei erwachsene Männer verfielen vor meinen Augen wieder in das Verhalten vierzehnjähriger Jungs, die mit dem anderen rauften und posierten. Alex umschlang James’ Hals mit dem Arm und wuschelte sein Haar, bis James sich aus der Umarmung befreien konnte, das Gesicht gerötet und die Augen leuchtend vom Gelächter.
    Ich ließ die beiden in diesem Moment allein, damit sie sich in Ruhe begrüßen konnten. Ich schlich zum anderen Ende des Flurs und trat ins Badezimmer, wo ich mich unter den eiskalten Strahl der Dusche stellte. Mit geöffnetem Mund stand ich da und wusch mit dem prickelnd kalten Wasser den Geschmack vom lange vermissten besten Freund meines Mannes fort.
    Mrs. Kinney sah oft drein, als würde sie irgendwas Unangenehmes riechen und wäre zu höflich, dies zu sagen. Ich war daran gewöhnt, dass sie mich mit ihren zusammengekniffenen Lippen und den leicht geblähten Nüstern meinte. Ich war davon ausgegangen, dass ich auch diesmal der Auslöser für ihr Missfallen war, bis ich sah, wie ihre Augen sich auf jemanden konzentrierten, der sich hinter meiner Schulter befand.
    Ich wollte nur nicken und lächeln, während sie das Abendessen und seine Zubereitung kommentierte. Sie redete darüber, wie ich es kochen sollte, wie viel ich servieren musste und wo jeder sitzen würde. Als sie plötzlich verstummte und stotterte wie eine Aufziehpuppe, deren Schlüssel eingerostet war, drehte ich mich um und folgte ihrem Blick.
    „Hallo, Mrs. Kinney.“ Alex hatte sich in der Zwischenzeit geduscht und trug jetzt eine schwarze Hose und ein Seidenhemd, das eigentlich zu elegant wirken müsste, aber an ihm genau richtig aussah. Er lächelte und trat zu uns, um jene Art von Umarmung und Küsschen links, Küssen rechts zu empfangen, auf der sie immer bestand, wenn wir uns sahen. Ich hasste diese freundschaftlichen Umarmungen.
    „Alex.“ Ihre Antwort war so steif wie ihr Rücken, den sie durchdrückte, aber sie neigte den Kopf, um das Küsschen zu empfangen, das er ihr artig gab. „Wir haben dich seit einer Weile nicht mehr gesehen.“
    Ihr Tonfall machte ihm unmissverständlich klar, dass sie ihn nicht vermisst hatte. Alex wirkte nicht beleidigt. Er schüttelte einfach Franks Hand und winkte Margaret und Molly zu.
    „James hat mir

Weitere Kostenlose Bücher