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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Heiteres war. Ohne die Sicherheit, die die Bremsen und Gurte dem Passagier gaben.
    Der Regen wurde in Böen quer übers Wasser getrieben und wirkte wie Spitzengardinen oder wie die ratternden Nummern und Symbole, die auf dem schwarzen Bildschirm rauf- und runterrasen, wenn der Film Matrix beginnt. Es war ein bisschen wie der Tornado im Zauberer von Oz , der seinen geschwungenen, riesigen Hals hinabneigte, um den Untergang zu bringen.
    Der Skeeter war klein, und er hüpfte, als Alex sein Gewicht verlagerte und sich zu mir herüberbeugte. Ich atmete ein, versuchte nicht zu schreien, obwohl mein Herz so schnell und heftig schlug, dass es wehtat. Meine Finger griffen fester zu, die Knöchel traten weiß hervor.
    „Keine Sorge!“ Er musste über den Lärm des Winds laut schreien. „Wir sind fast da!“
    Der Sturm bäumte sich auf und gewann an Kraft, als wir nur noch wenige Meter von unserem Strand entfernt waren. Alex sprang heraus, um das Boot an dem kleinen Holzsteg zu vertäuen, den James’ Großeltern gebaut hatten. Das Segel flatterte und knallte im Wind. Ich bekam das feuchte Segeltuch ins Gesicht und schnappte überrascht nach Luft, weil es so kalt war.
    Erst als wir sicher längs des Steges lagen, lösten sich meine Hände vom Bootsrand. Ich half Alex, alles fest zu vertäuen und den Skeeter zu sichern. Die Wellen waren weiter draußen vom Sturm aufgepeitscht, aber hier am Strand bewegten sie sich kaum. Der See war kein Ozean.
    Der Regen fiel in dicken, stechenden Spritzern. Tropfen knallten auf meinen Kopf, meine Arme, drangen in Augen und Ohren. Wir rannten ins Haus und rutschten fast auf den Fliesen aus. Alex knallte die Tür hinter uns zu und die Geräusche des Sturms verstummten plötzlich. Ich hörte schnelles Atmen und erkannte zu spät, dass ich es war.
    „Du zitterst.“ Er griff nach einem Geschirrtuch, das auf der Anrichte lag und reichte es mir.
    Ich hielt es einen Moment fest. Das Handtuch war zu dünn, um mehr als mein Gesicht damit abzutrocknen. Ich vergrub mein Gesicht darin.
    „Mein Vater“, sagte ich und verstummte. Meine Zähne klapperten wie Würfel in einem Becher.
    Alex tropfte und wartete, dass ich weitersprach. Draußen blitzte es; das Blitzlicht spiegelte sich in der Pfütze, die sich zu seinen Füßen ausbreitete. Ich machte einen zweiten Versuch.
    „Mein Vater“, sagte ich, „nahm mich auf einem Boot mit. Wir wollten angeln. Dann wurde es langsam dunkel.“
    Er fuhr mit der Hand durch sein nasses Haar und strich es aus seiner Stirn. Wasser rann über sein Gesicht, tropfte von seiner Nasenspitze und seinem Kinn. In seinen Augen spiegelte sich das grüne Licht der Mikrowelle.
    „Der Sturm zog schnell herauf. Wir waren nicht allzu weit draußen. Aber ich wusste nicht, wie man segelt. Und er … er war …“
    Er hatte getrunken, wie er es immer tat, wenn er nicht arbeitete. Er hatte immer wieder seinen Becher aus der Thermoskanne mit „Eistee“ aufgefüllt, die in der rot-weißen Kühltasche zwischen seinen Füßen stand. Die Sonne machte ihn durstig, behauptete er. Ich war zehn und hatte probiert, was er in seinem Becher hatte. Ich hatte keine Ahnung, wie das seinen Durst stillen sollte.
    Alex’ Schuhe quietschten auf den Fliesen, als er näher kam. Seine Hand fühlte sich auf meiner Schulter schwerer an, als sie sollte, ein unverdientes Gewicht. Er wollte mich vermutlich trösten, aber sein Verständnis war zu intim und ich ertrug es nicht. Ich wollte mich ihm nicht verpflichtet fühlen, weil er sich mitfühlend zeigte.
    Ich schüttelte die Erinnerung ab. „Wir sind nicht ertrunken, wie du siehst.“
    „Aber du hattest Angst. Und du hast auch heute noch Angst, wenn du dich daran erinnerst.“
    „Ich war zehn. Ich wusste es nicht besser. Mein Dad hätte nie irgendwas getan, um mir wehzutun.“
    Sanft, aber bestimmt knetete Alex meine Schulter. Seine Finger ertasteten die verspannten Muskeln. Mein Körper wollte bei dieser einfachen Berührung dahinschmelzen, wollte all die Knoten, die die Angst in meine Muskeln gewebt hatte, in Nichts auflösen. Ich bewegte mich nicht, und wir blieben so, allein verbunden durch die Berührung seiner Fingerspitzen.
    Das Blitzen und der nahezu gleichzeitige Donner ließen mich zusammenzucken. Ich rutschte auf den nassen Fliesen aus, aber Alex war mit einer Hand da und stützte meinen Ellbogen. Zugleich konnte ich mich an seinem Unterarm festhalten. Ich fiel nicht.
    Der Strom blieb plötzlich mit einem Knacken der Mikrowelle weg und kam

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